Erlan­gen: Baye­ri­sches Zen­trum für Krebs­for­schung zieht Bilanz

Ein Jahr Bür­ger­Te­le­fon­Krebs am Baye­ri­schen Zen­trum für Krebs­for­schung (BZKF)

Erlan­gen, 07.10.2021 Seit Juli 2020 kön­nen sich Bürger:innen unter der kosten­frei­en Tele­fon­num­mer 0800 85 100 80 indi­vi­du­ell zu allen Fra­gen bezüg­lich einer Krebs­er­kran­kung bera­ten las­sen. Das BZKF bie­tet mit die­sem kosten­frei­en Tele­fon­ser­vice allen Betrof­fe­nen, Ange­hö­ri­gen, Freund:innen und Bekann­ten, an der Behand­lung betei­lig­ten wei­te­ren Berufs­grup­pen sowie all­ge­mein inter­es­sier­ten die Mög­lich­keit, sich zum The­ma Krebs zu infor­mie­ren. Durch das Bür­ger­Te­le­fon­Krebs stellt das BZKF den direk­ten Zugang zu wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Infor­ma­tio­nen und die Ver­mitt­lung an ein wohn­ort­na­hes Krebs­zen­trum, den Zugang zu neue­sten The­ra­pie­op­tio­nen und die Teil­nah­me an kli­ni­schen Stu­di­en sicher.

Nach einer Krebs­dia­gno­se gibt es vie­le Fra­gen, aber das erste ärzt­li­che Gespräch ist dann oft schon vor­bei. Damit Betrof­fe­ne eben­so wie Fami­lie und Freund:innen nicht bis zum näch­sten Behand­lungs­ter­min war­ten müs­sen oder „Dr. Goog­le“ fra­gen, wur­de am 06. Juli 2020 das Bür­ger­Te­le­fon­Krebs am Baye­ri­schen Zen­trum für Krebs­for­schung (BZKF) ein­ge­rich­tet. Das BZKF ist ein Zusam­men­schluss der sechs baye­ri­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ka und ver­eint die fach­li­chen Kom­pe­ten­zen der Expert:innen aus Augs­burg, Erlan­gen, den zwei Stand­or­ten aus Mün­chen, Regens­burg und Würz­burg. Das 13-köp­fi­ge Team des Bür­ger­Te­le­fon­Krebs ist der direkte
Kon­takt an den sechs BZKF-Stand­or­ten für alle Rat­su­chen­den, über­setzt ver­ständ­lich medi­zi­ni­sche Fach­be­grif­fe und berät Patient:innen sowie deren Angehörige
indi­vi­du­ell und auf ihre Bedürf­nis­se ausgerichtet.

Mehr als 500 Rat­su­chen­de im letz­ten Jahr

Mehr als 500 Patient:inen und Ange­hö­ri­ge kon­tak­tier­ten bis­her das Bür­ger­Te­le­fon­Krebs und such­ten Rat. Die Anrufer:innen haben mehr­heit­lich Fra­gen zur The­ra­pie und Dia­gno­stik, wie zum Bei­spiel der Not­wen­dig­keit einer Che­mo­the­ra­pie oder zum The­ma Krebs­nach­sor­ge. Der Kon­takt zu einer Selbst­hil­fe­grup­pe oder der Zugang zu finan­zi­el­len Hil­fen stel­len eben­so wich­ti­ge The­men der Betrof­fe­nen dar. Fer­ner wird die Mög­lich­keit für eine Zweit­mei­nung zu Dia­gno­sen und The­ra­pien von einer Viel­zahl der Betrof­fe­nen genutzt. Für eine fun­dier­te Zweit­mei­nung, die im Rah­men einer fach­über­grei­fen­den Tumor­kon­fe­renz durch die ent­spre­chen­den Fachexpert:innen erstellt wird, wer­den sämt­li­che Befun­de der Erkrank­ten benö­tigt. Hier wer­den die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten durch Fachärzt:innen geprüft und diskutiert.

Auch hier unter­stützt das Team am Bür­ger­Te­le­fon­Krebs: „Wir rufen bei ver­schie­de­nen Stel­len an und las­sen uns feh­len­de Unter­la­gen zustel­len. Das ist manch­mal mit Detek­tiv­ar­beit zu ver­glei­chen“, erklärt Vol­ker Daving­hau­sen, Teil des Teams des BürgerTelefonKrebs.

Zuhö­ren und hel­fen – das BürgerTelefonKrebs

„Wir holen die Anru­fe­rin­nen und Anru­fer dort ab, wo Sie ste­hen, und hel­fen wei­ter“, erklärt Susan­ne Kager­mei­er, aus­ge­bil­de­te Kran­ken­pfle­ge­rin und Ansprech­part­ne­rin am Bür­ger­Te­le­fon­Krebs. „Wir beant­wor­ten sämt­li­che Fra­gen von A bis Z. Dabei geht es mit­un­ter nur um eine Fahrt­ko­sten­er­stat­tung, aber manch­mal auch um das Erklä­ren eines Befun­des. Unser Team ist im Lau­fe des Jah­res bereits auf 13 Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen gewach­sen und ich freue mich, dass wir bei vie­len Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten Unklar­hei­ten aus dem Weg räu­men konn­ten und gleich­zei­tig Anker, Rat­ge­ber und Lösungs­an­bie­ter waren. Es ent­ste­hen häu­fig sehr per­sön­li­che Gesprä­che, die sich zum Teil über län­ge­re Zeit par­al­lel zu einer The­ra­pie fort­set­zen“, so Frau Kager­mei­er wei­ter. Letzt­lich geht es beim Bür­ger­Te­le­fon­Krebs immer dar­um, den Patient:innen best­mög­lich zu hel­fen, sie an die rich­ti­gen und wohn­ort­na­hen Krebs­zen­tren und Spezialist:innen zu ver­mit­teln und so neue Therapieformen
oder die Teil­nah­me an kli­ni­schen Stu­di­en zu ermög­li­chen. Aktu­ell arbei­tet das BZKF wei­ter an einer ver­stärk­ten Prä­senz in der Öffent­lich­keit, um so ver­mehrt Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf das kosten­freie Ange­bot auf­merk­sam zu machen. Das Bür­ger­Te­le­fon­Krebs stellt auch in Zukunft eine zen­tra­le Anlauf­stel­le für Fra­gen zum The­ma Krebs dar, um so die Betrof­fe­nen und deren Ange­hö­ri­gen bei der Dia­gno­se Krebs best­mög­lich zu unterstützen.

Baye­ri­sches Zen­trum für Krebs­for­schung (BZKF)

Mit der Grün­dung des Baye­ri­schen Zen­trums für Krebs­for­schung (BZKF) im Novem­ber 2019 wird das gro­ße Ziel ver­folgt, allen Bürger:innen in Bay­ern, ganz unabhängig
von ihrem Wohn­ort, Zugang zu best­mög­li­chen, neue­sten und inno­va­ti­ven The­ra­pien zu ermög­li­chen. Mit dem Zusam­men­schluss der sechs baye­ri­schen Universitätsklinika
wird nicht nur die Krebs­for­schung geför­dert, son­dern auch Kom­pe­ten­zen und Wis­sen zu den The­men Früh­erken­nung, The­ra­pie und Nach­sor­ge von Tumor­er­kran­kun­gen gebün­delt und zugleich Betrof­fe­nen eine flä­chen­decken­de und inter­dis­zi­pli­nä­re Ver­sor­gung ange­bo­ten. „Das Ziel unse­res Zen­trums ist es, gemein­sam inno­va­ti­ve Krebs­the­ra­pien von der Grund­la­gen­for­schung über die prä­kli­ni­sche Prü­fung zu den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu brin­gen“, so Prof. Macken­sen, Direk­tor des BZKF. „Neben dem Ziel, die Ver­sor­gung von Krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten in Bay­ern vor­an­zu­trei­ben, möch­ten wir uns als star­kes Kon­sor­ti­um eta­blie­ren, das natio­nal wie inter­na­tio­nal in der Krebs­be­kämp­fung eine ent­schei­den­de Rol­le spielt“, so Prof. Macken­sen wei­ter. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter www​.bzkf​.de.