Bam­ber­ger „Salon­ge­spräch“ zu Industriedenkmälern

Denk­mal­pfle­ge­pro­fes­so­rin Hei­ke Oever­mann im Gespräch mit Patri­cia Alberth, Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe Bamberg

Denkmalpflegeprofessorin Heike Oevermann

Denk­mal­pfle­ge­pro­fes­so­rin Hei­ke Oevermann

Die Indu­stria­li­sie­rung präg­te ab dem spä­ten 18. Jahr­hun­dert die euro­päi­schen Städ­te und Land­schaf­ten. Dampf­ma­schi­nen, gro­ße Trans­port­in­fra­struk­tu­ren und die Kon­zen­tra­ti­on von Fach­kräf­ten ermög­lich­ten es der expan­die­ren­den Indu­strie – ins­be­son­de­re der Tex­til- und Eisen­in­du­strie – ihre ursprüng­li­chen Stand­or­te an den Flüs­sen zu ver­las­sen und sich in den Städ­ten anzu­sie­deln, wäh­rend der Berg­bau die regio­na­le Ent­wick­lung in gro­ßem Umfang bestimm­te. Aus die­sen tech­no­lo­gi­schen und sozia­len Ver­än­de­run­gen ent­stan­den Indu­strie­städ­te sowie städ­ti­sche Indu­strie­ge­bie­te und ‑land­schaf­ten.

Bei der Erhal­tung des indu­stri­el­len Erbes geht es nicht nur um die tech­ni­schen und archi­tek­to­ni­schen Bei­trä­ge der Indu­strie und die Siche­rung die­ser mate­ri­el­len Über­re­ste. Dar­über hin­aus waren und sind Indu­strie­struk­tu­ren für vie­le Städ­te von gro­ßer Bedeu­tung und bie­ten sich als Res­sour­cen für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung an. So wird die ehe­ma­li­ge Baum­woll-Spin­ne­rei und Webe­rei auf der ERBA-Insel heu­te als Stu­den­ten­wohn­heim genutzt und wo um 1900 die Mecha­ni­sche Seil­er­wa­ren­fa­brik AG Gar­ne zwirn­te ent­stand ein auto­frei­es Wohn­quar­tier. Im Rah­men des Salons wird auf wei­te­re Bei­spie­le aus Deutsch­land, Frank­reich, Spa­ni­en und Ita­li­en eingegangen.

Das Salon­ge­spräch an der Schnitt­stel­le von mate­ria­ler Kul­tur­wis­sen­schaft und Denk­mal­pfle­ge wird im Rah­men des Semi­nars „Welt­kul­tur­er­be in der Roma­nia“ im Fach­be­reich Roma­ni­sche Kul­tur- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaft der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg in Zusam­men­ar­beit mit dem Zen­trum Welt­erbe Bam­berg ver­an­stal­tet. Es fin­det am Mitt­woch, den 17. Novem­ber 2021 um 18 Uhr an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, An der Uni­ver­si­tät 2, Raum U2/00.25) statt. Es gilt eine 3G-Nach­weis- sowie Maskenpflicht.