Sel­ber Wöl­fe zur kurz­fri­sti­gen Absa­ge des Oberfranken-Derbys

Chro­no­lo­gie eines gebrauch­ten Tages

Für die kurz­fri­sti­ge Absa­ge des Ober­fran­ken Der­bys hagel­te es zum Teil hef­ti­ge Kri­tik – unse­re Sel­ber Wöl­fe legen die Gescheh­nis­se vom Frei­tag kom­plett offen Eigent­lich soll­te es ein wun­der­ba­rer und stim­mungs­vol­ler Abend wer­den: Das Ober­fran­ken­der­by zwi­schen unse­ren Sel­ber Wöl­fen und den Bay­reuth Tigers in der DEL2 stand an. Bei­de Fan­la­ger als auch die Akteu­re auf dem Eis waren heiß auf die Par­tie. Alles war ange­rich­tet für ein Eis­hockey­fest der Extra­klas­se. Doch ab kurz vor 9:00 Uhr über­schlu­gen sich die Ereig­nis­se, Hiobs­bot­schaf­ten und Ent­war­nun­gen wech­sel­ten sich ab und gip­fel­ten letzt­end­lich in der kurz­fri­sti­gen Spiel­ab­sa­ge. Eine Ent­wick­lung, die sich nie­mand gewünscht hat­te und die so auch nicht abseh­bar war.

Die Chro­no­lo­gie der Ereignisse

Am Sams­tag­nach­mit­tag saßen die Vor­stands­mit­glie­der unse­res VER Selb e.V. Jür­gen Gol­ly und Tho­mas Man­zei zusam­men und arbei­te­ten den Frei­tag akri­bisch auf. Hät­te man anders han­deln sol­len? Wur­de irgend­was über­se­hen? Das sind die Fra­gen, die die VER­ant­wort­li­chen – neben der Sor­ge um die betrof­fe­nen Spie­ler – an die­sem Tag umtrei­ben. „Uns ist dar­an gele­gen, die gan­ze Situa­ti­on auf­zu­ar­bei­ten und trans­pa­rent zu machen, um Unklar­hei­ten aus dem Weg zu räu­men“, so Tho­mas Manzei.

8:56 Uhr: Head­coach Her­bert Hohen­ber­ger infor­miert den Vor­stand, dass sich ein Spie­ler unwohl gefühlt hat, er sofort von der Mann­schaft sepa­riert und ein Schnell­test durch­ge­führt wur­de, der posi­tiv aus­ge­fal­len war. Der Spie­ler wur­de dar­auf­hin umge­hend nach Hau­se geschickt. Der Vor­stand ord­net an, alle Spie­ler zu testen, was auch umge­hend geschieht. 9:30 Uhr: Die Ligen­lei­tung wird über die Situa­ti­on infor­miert. Hier kommt die Wei­sung, dass umge­hend das Gesund­heits­amt zu infor­mie­ren sei und die Test­ergeb­nis­se abzu­war­ten sind. Das Gesund­heits­amt wird sofort in Kennt­nis gesetzt. Die Behör­de bit­tet um schnellst­mög­li­che Infor­ma­ti­on bezüg­lich der Testergebnisse.

11:09 Uhr: Head­coach Her­bert Hohen­ber­ger infor­miert dar­über, dass alle Test­ergeb­nis­se nega­tiv aus­ge­fal­len sind und kei­ner der Spie­ler über Sym­pto­me klagt. Gesund­heits­amt und Ligen­lei­tung erhal­ten die­se Infor­ma­ti­on unver­züg­lich. Die Ligen­lei­tung kon­tak­tiert die Bay­reuth Tigers. Der VER Selb e.V. kon­tak­tiert noch­mals das Gesund­heits­amt, wel­ches grü­nes Licht für die Durch­füh­rung des Spiels gibt: Wenn alle nega­tiv gete­stet und sym­ptom­frei sind, sprä­che nichts gegen die Durch­füh­rung des Spiels.

12:00 Uhr: Der Mann­schafts­arzt unse­rer Sel­ber Wöl­fe spricht direkt mit dem Arzt des Gesund­heits­am­tes, über­mit­telt die nega­ti­ven Test­ergeb­nis­se und Sym­ptom­frei­heit der übri­gen Spie­ler. Die Aus­sa­ge des Gesund­heits­am­tes, dass die Par­tie am Abend statt­fin­den kann, wird noch ein­mal bestätigt.

12:05 Uhr: Noch­ma­li­ges Tele­fo­nat mit der Ligen­lei­tung: Bay­reuth hät­te wohl zunächst Beden­ken bezüg­lich der Durch­füh­rung des Spiels geäu­ßert, nach Erklä­rung der Vor­ge­hens­wei­se in Selb und der Ein­schät­zung der Ärz­te sowie des Gesund­heits­am­tes durch die Ligen­lei­tung hät­ten sich die Bay­reu­ther Ver­ant­wort­li­chen mit der Durch­füh­rung des Spiels ein­ver­stan­den erklärt. Auch unse­re Ver­ant­wort­li­chen stim­men der Spiel­durch­füh­rung zu. Die Ligen­lei­tung äußert die Bit­te, dass wei­te­re Rei­hen­te­stun­gen durch­ge­führt wer­den sol­len, sobald wei­te­re Per­so­nen Sym­pto­me zei­gen sowie am Sams­tag und vor dem Spiel am Sonntag.

17:43 Uhr: Einer der Phy­sio­the­ra­peu­ten mel­det, dass ein wei­te­rer Spie­ler über Sym­pto­me klagt und ein sofort durch­ge­führ­ter Schnell­test posi­tiv aus­ge­fal­len war.Seite 3 von 3

18:23 Uhr: Der Mann­schafts­arzt mel­det, dass ins­ge­samt vier Spie­ler Sym­pto­me zei­gen und auch posi­tiv gete­stet wurden.

18:30 Uhr: Der Trai­ner der Bay­reuth Tigers wird über die aktu­el­le Situa­ti­on informiert.

18:32 Uhr: Die Ligen­lei­tung wird tele­fo­nisch über die aktu­el­le Situa­ti­on informiert.

18:35 Uhr: Der Vor­stand spricht mit dem Mann­schafts­arzt, um Situa­ti­on medi­zi­nisch ein­zu­schät­zen. Hier erfolgt der drin­gen­de Rat, das Spiel abzusagen.

18:45 Uhr: Tele­fo­nat mit der Ligen­lei­tung: Es wird ein­ver­nehm­lich ent­schie­den, das Spiel zu verlegen.

18:50 Uhr: Der Sta­di­on­spre­cher infor­miert die bereits in der NETZSCH-Are­na ein­ge­trof­fe­nen Zuschau­er über die Spiel­ab­sa­ge. Gleich­zei­tig wird ein ent­spre­chen­der Hin­weis auf dem Video­wür­fel ange­zeigt. Medi­en­ver­tre­ter sowie Poli­zei wer­den über die Spiel­ab­sa­ge infor­miert. Es gab am Frei­tag kei­ner­lei direk­ten Kon­takt zwi­schen den Vor­stands­mit­glie­dern unse­res VER Selb e.V. und der Geschäfts­füh­rung der Bay­reuth Tigers. Die Dar­stel­lung, dass Bay­reuth das Spiel nicht durch­füh­ren woll­te und dies von Sel­ber Sei­te abge­lehnt wur­de, ist nicht zutreffend.

Wie geht es jetzt wei­ter? Die kom­plet­te Mann­schaft unse­rer Sel­ber Wöl­fe unter­zog sich am Sams­tag einem PCR-Test, des­sen Ergeb­nis­se aktu­ell noch nicht vor­lie­gen. Das Aus­wärts­spiel in Kauf­beu­ren wur­de in Abstim­mung mit der Ligen­lei­tung sowie dem ESV Kauf­beu­ren vor­sorg­lich abge­sagt. Bei­de Par­tien wer­den neu ange­setzt. Die Ter­mi­ne wer­den vor­aus­sicht­lich im Lau­fe der kom­men­den Woche bekannt gege­ben. Gekauf­te Ein­tritts­kar­ten für das Der­by gegen Bay­reuth behal­ten für den Ersatz­ter­min ihre Gül­tig­keit. Infor­ma­tio­nen bezüg­lich einer mög­li­chen Rück­erstat­tung sowie einer mög­li­chen Rück­ab­wick­lung der Spra­de TV-Gebüh­ren geben wir auf unse­ren Kanä­len bekannt, sobald wir uns hier­zu mit den ent­spre­chen­den Anbie­tern abge­stimmt haben.