Land­kreis Forch­heim: „Rich­tig Hei­zen und Lüf­ten im Herbst/​Winter“

Das Land­rats­amt Forch­heim informiert:

Um sich in Wohn- und Schlaf­räu­men oder im Büro wohl­zu­füh­len, ist es wich­tig, regel­mä­ßig zu lüf­ten. Ein paar Tipps, wie man rich­tig lüf­tet und dabei auch noch Ener­gie spart:

Da war­me Luft mehr Feuch­tig­keit auf­neh­men kann als kal­te Luft, wird der Auf­ent­halt in Räu­men mit hoher Luft­feuch­tig­keit oft­mals als unan­ge­nehm emp­fun­den. Durch regel­mä­ßi­ge Frisch­luft­zu­fuhr wer­den die Koh­len­di­oxid-Kon­zen­tra­ti­on und even­tu­ell vor­han­de­ne Coro­na-Aero­so­le ver­rin­gert. Fri­sche Luft mit aus­rei­chend Sau­er­stoff trägt auch dazu bei, die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit sowie das Wohl­be­fin­den zu ver­bes­sern und das Coro­na-Infek­ti­ons­ri­si­ko zu senken.

Ener­gie­ver­lu­ste und Schim­mel vermeiden

Um zu ver­hin­dern, dass sich die Luft­feuch­tig­keit als Kon­den­sat an küh­len Ecken (sog. Wär­me-/Käl­te­brücken) nie­der­schlägt und sich even­tu­ell Schim­mel bil­det, ist es wich­tig, aus­rei­chend zu Hei­zen und zu Lüf­ten. Als Richt­wert gilt für Wohn- und Büro­räu­me eine Raum­tem­pe­ra­tur von 20 bis 22 °C. Die Absen­kung der Raum­tem­pe­ra­tur um nur ein Grad bewirkt eine Ener­gie­ein­spa­rung von ca. 6 %. Am besten erfolgt der Luft­aus­tausch durch regel­mä­ßi­ges Stoß­lüf­ten mit an die Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se ange­pass­ter Zeit­dau­er; die Wär­me­ver­lu­ste wer­den so mini­miert und Heiz­ener­gie gespart. Wer dage­gen unkon­trol­liert lüf­tet und zum Bei­spiel die Fen­ster län­ge­re Zeit oder den gan­zen Tag über gekippt lässt, hat hohe Wär­me­ver­lu­ste und ver­schwen­det Ener­gie; zudem küh­len die Wän­de aus.

Wirk­sam lüf­ten – schützt Geimpf­te, Gene­se­ne und Ungeimpfte

Die Zahl der Coro­na-Infek­tio­nen steigt und steigt, auch in die­sem Herbst 2021. Neben den all­ge­mein nach wie vor für alle (Geimpf­te, Gene­se­ne, Unge­impf­te) gül­ti­gen Ver­hal­tens­emp­feh­lun­gen, wie zum Bei­spiel zu ande­ren Per­so­nen nach Mög­lich­keit einen Min­dest­ab­stand von 1,5 m ein­zu­hal­ten oder alter­na­tiv eine medi­zi­ni­sche Gesichts­mas­ke bzw. eine FFP2-Mas­ke zu tra­gen sowie auf aus­rei­chen­de Hand­hy­gie­ne zu ach­ten, kann ins­be­son­de­re ein kon­se­quen­tes Lüf­tungs­ver­hal­ten das Infek­ti­ons­ri­si­ko bei Bespre­chun­gen, Ver­an­stal­tun­gen oder son­sti­gen Fei­er­lich­kei­ten redu­zie­ren. Denn trotz 3G- oder 2G Regel kön­nen auch schein­bar gesun­de Men­schen unwis­sent­lich infi­ziert sein und das Virus an ande­re anwe­sen­de Per­so­nen über­tra­gen und die­se anstecken!

Emp­feh­lun­gen des Umwelt­bun­des­am­tes zum Lüften

Die Innen­raum­luft­hy­gie­ne-Kom­mis­si­on (IRK) des Umwelt­bun­des­am­tes emp­fiehlt wei­ter­hin für eine mög­lichst hohe Zufuhr von Frisch­luft in geschlos­se­nen Räu­men zu sor­gen. Dies ist sinn­voll und not­wen­dig unge­ach­tet ande­rer Schutz­maß­nah­men, wie dem Ein­hal­ten von Min­dest­ab­stän­den oder dem Tra­gen einer Gesichts­mas­ke. Durch kon­se­quen­tes regel­mä­ßi­ges Lüf­ten ver­rin­gert sich die Anzahl der Aero­so­le (fein­ster in der Raum­luft schwe­ben­der Tröpf­chen) incl. even­tu­ell vor­han­de­ner Krank­heits­er­re­ger, wodurch sich das Risi­ko einer Über­tra­gung von SARS-CoV‑2 eben­so wie die Ansteckung mit ande­ren Grip­pe­vi­ren redu­zie­ren lässt.

Stoß­lüf­tung oder Querlüftung

Bei der ein­fach zu hand­ha­ben­den Fen­ster­lüf­tung ist eine Quer­lüf­tung opti­mal. Als wirk­sam gilt eben­so eine Stoß­lüf­tung bei weit geöff­ne­tem Fen­ster oder bei meh­re­ren im Raum gleich­zei­tig geöff­ne­ten Fen­stern über eini­ge Minu­ten. Wich­tig ist, dass die Raum­luft schnell gegen Frisch­luft aus­tauscht wird. Außer­dem ist dar­auf zu ach­ten, dass es durch die Lüf­tung nicht zu einer Ver­brei­tung (even­tu­ell infek­tiö­ser) Aero­so­le in ande­re Räu­me kommt. Bei Husten und Nie­sen ein­zel­ner Per­so­nen, egal ob zu Hau­se, im Büro oder in der Schu­le, soll­te sofort eine Stoß­lüf­tung durch­ge­führt wer­den. Die Lüf­tungs­dau­er ori­en­tiert sich an der Anzahl und Akti­vi­tät der Per­so­nen. Das blo­ße Ankip­pen der Fen­ster ist kaum wirk­sam und führt nicht zu einem aus­rei­chen­den Luft­aus­tausch, son­dern nur zu unnö­ti­ger Energieverschwendung.

Faust­re­geln zur Lüftungsdauer

Auf­grund von Mes­sun­gen und Erfah­run­gen mit dem Abtrans­port che­mi­scher und bio­lo­gi­scher Kon­ta­mi­na­tio­nen im Bereich Woh­nungs­lüf­tung kön­nen fol­gen­de Faust­re­geln Anwen­dung finden:

Für den täg­li­chen Gebrauch gilt, dass ein effek­ti­ver Luft­aus­tausch in Woh­nun­gen (übli­che Grö­ßen, rela­tiv gerin­ge Per­so­nen­be­le­gung, nor­ma­le Wohn­nut­zung ohne Besu­cher) durch das mehr­ma­li­ge täg­li­che Lüf­ten über weit geöff­ne­te Fen­ster (Stoß­lüf­tung) für min­de­stens 10–15 Minu­ten (im Win­ter bei gro­ßen Tem­pe­ra­tur­dif­fe­ren­zen zwi­schen Innen und Außen kön­nen auch 5 Minu­ten rei­chen) erzielt wird. Bei Anwe­sen­heit meh­re­rer Per­so­nen im Raum, emp­fiehlt es sich ggf. wäh­rend der Besuchs­dau­er zu lüf­ten. Inten­si­ves Lüf­ten, auch bei Fami­li­en­fei­ern, redu­ziert die Men­ge poten­zi­ell infek­tiö­ser Aero­so­le deutlich!

In Büros soll­te min­de­stens alle 60 Minu­ten, in Bespre­chungs­räu­men spä­te­stens nach 20 Minu­ten sowie vor und nach dem Mee­ting gut gelüf­tet werden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Lüf­tungs­tipps: www​.co2on​line​.de