Uni­ver­si­tät Bam­berg: Film über das Mit­tel­al­ter in moder­nen Medien

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Das Mit­tel­al­ter – eine fas­zi­nie­ren­de Epoche

For­schen­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg erklä­ren im neu­en Film, wie das Mit­tel­al­ter in moder­nen Medi­en dar­ge­stellt wird.

Das Mit­tel­al­ter ist auch heu­te noch eine fas­zi­nie­ren­de Epo­che. War­um das so ist und wie es in moder­nen Medi­en dar­ge­stellt wird, zeigt ein neu­er Kurz­film der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er gehört zur Mul­ti­me­dia-Repor­ta­ge „Expe­di­ti­on ins Mit­tel­al­ter“, die den For­schungs­schwer­punkt „Kul­tur und Gesell­schaft im Mit­tel­al­ter“ vor­stellt. „Tat­säch­lich gibt es im Wesent­li­chen zwei dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te Per­spek­ti­ven: das ‚fin­ste­re‘ oder aber das ‚roman­ti­sche‘ Mit­tel­al­ter“, schil­dert Prof. Dr. Chri­stoph Hous­witsch­ka, Inha­ber des Lehr­stuhls für Eng­li­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Bei­de Aspek­te hal­ten sich im popu­lä­ren Blick­win­kel eben­so hart­näckig, wie sie sich wis­sen­schaft­lich als halt­los erweisen.“

Wie die dama­li­ge Epo­che die heu­ti­ge Zeit beeinflusst

Das Mit­tel­al­ter prägt und fas­zi­niert Men­schen auch im 21. Jahr­hun­dert. Im All­tag begeg­net es Men­schen in Form von städ­ti­schen Ensem­bles, Kir­chen oder Bur­gen. Euro­päi­sche Mythen wie das Nibe­lun­gen­lied haben welt­wei­te Bedeu­tung erlangt. Prof. Dr. Ingrid Ben­newitz erklärt: „Mythen schaf­fen einen Bei­trag zur euro­päi­schen Iden­ti­tät, deren Fas­zi­na­ti­ons­kraft zu einer Art Mar­ke­ting-Label gewor­den ist.“ Ingrid Ben­newitz hat den Lehr­stuhl für Deut­sche Phi­lo­lo­gie des Mit­tel­al­ters inne. Sie ist nicht nur Exper­tin für das Mit­tel­al­ter, son­dern auch dafür, wie die­se Epo­che die heu­ti­ge Zeit beein­flusst: etwa Lite­ra­tur, Musik, Fil­me oder auch Com­pu­ter­spie­le. Außer­dem unter­sucht sie die poli­tisch-ideo­lo­gi­sche Bedeu­tung mit­tel­al­ter­li­cher Mythen für das Selbst­ver­ständ­nis moder­ner Nationen.

Mit­tel­al­ter und Hollywood

An der Uni­ver­si­tät Bam­berg beschäf­ti­gen sich zahl­rei­che For­schungs­pro­jek­te mit dem Mit­tel­al­ter – vom Nibe­lun­gen­lied über die Serie „Game of Thro­nes“ bis hin zu König Arthur. Letz­te­ren erforscht zum Bei­spiel Chri­stoph Hous­witsch­ka. „Hol­ly­wood-Ver­fil­mun­gen über König Arthur offen­ba­ren viel über ihre Ent­ste­hungs­zeit“, erläu­tert der Anglist. „Sie bil­den zeit­ge­nös­si­sche poli­ti­sche Ent­wick­lun­gen, Hoff­nun­gen, Äng­ste und Ideo­lo­gien der Men­schen ab. Gera­de die Ver­fil­mun­gen, die von den lite­ra­ri­schen Vor­la­gen beson­ders stark abwei­chen, ana­ly­sie­ren den poli­ti­schen Wan­del mit bemer­kens­wer­ter Klar­sicht.“ Bei­spiels­wei­se wer­de der Held in „King Arthur: Legend of the Sword“ (2017) als star­ker Mann dar­ge­stellt, der das Gesetz selbst in die Hand nimmt und sich gegen die alte Ord­nung der Pri­vi­le­gier­ten auf­lehnt – eine beun­ru­hi­gen­de Ana­lo­gie zur Rück­kehr popu­li­sti­scher und auto­ri­tä­rer Herrschaftsformen.

Poli­tik, Reli­gi­on, Kul­tur, Spra­chen: Das und mehr erkun­den Bam­ber­ger For­schen­de, die seit über 20 Jah­ren im Zen­trum für Mit­tel­al­ter­stu­di­en (ZEMAS) zusam­men­ar­bei­ten. Geschichts- und Denk­mal­wis­sen­schaf­ten, Sprach- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten, Ori­en­ta­li­stik, Archäo­lo­gie, Theo­lo­gie oder auch Phi­lo­so­phie beschrei­ten uner­forsch­te Pfa­de des Mit­tel­al­ters gemeinsam.

Die Mul­ti­me­dia-Repor­ta­ge und den Film mit Ben­newitz und Hous­witsch­ka fin­den Sie unter: https://​for​schungs​pro​fil​.uni​-bam​berg​.de/​m​i​t​t​e​l​a​l​ter

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum For­schungs­schwer­punkt „Kul­tur und Gesell­schaft im Mit­tel­al­ter“: www​.uni​-bam​berg​.de/​f​o​r​s​c​h​u​n​g​/​p​r​o​f​i​l​/​m​i​t​t​e​l​a​l​ter