Radent­scheid Erlan­gen zieht Zwischenbilanz

Mit einem lau­ten Gäh­nen erwacht die Fahr­rad­stadt Erlangen

Im Jahr 2020 hat die Initia­ti­ve Radent­scheid Erlan­gen mit dem Sam­meln von Unter­schrif­ten für ihr Bür­ger­be­geh­ren begon­nen. Trotz Pan­de­mie erreich­te sie bis Febru­ar 2021 über 5.300 Unter­schrif­ten. Nach Ver­hand­lun­gen mit der Stadt­ver­wal­tung und Ober­bür­ger­mei­ster Janik, wur­de der Zukunfts­plan Fahr­rad­stadt in der Stadt­rats­sit­zung im Febru­ar fast ein­stim­mig beschlossen.

Das Team des Radent­scheids Erlan­gen zieht Zwi­schen­bi­lanz. “Durch den Zukunfts­plan Fahr­rad­stadt ist in die Rad­ver­kehrs­för­de­rung und damit in die Ver­kehrs­wen­de spür­ba­rer Schwung gekom­men.”, so Chloé Heu­sel. Micha­el Zell ergänzt: “In einem ersten Schritt wur­den bereits eini­ge der vor­han­de­nen Fahr­rad­stra­ßen so umge­stal­tet, dass sie auch einen ech­ten Mehr­wert für die Rad­fah­ren­den bie­ten – zu unse­rer gro­ßen Freu­de wur­den hier die ver­ein­bar­ten Zie­le für 2021 sogar über­trof­fen.” Ein posi­ti­ves Fazit zieht die Initia­ti­ve auch bei den durch die Stadt für das kom­men­de Jahr 2022 geplan­ten Inve­sti­tio­nen in den Rad­ver­kehr. Sie lie­gen nach eige­nen Berech­nun­gen bei rund 5,5 Mio. €. “Das ent­spricht den gemein­sa­men Pla­nun­gen, ist jedoch vom mit­tel­fri­sti­gen Ziel von etwa 8,1 Mio. € jähr­lich (ca. 70 € pro Einwohner*in) noch weit ent­fernt – erst Recht wenn man sich die aktu­ell geplan­ten Inve­sti­tio­nen von 5,0 Mio. €, 3,1 Mio. € und 2,0 Mio. € in den drei Fol­ge­jah­ren anschaut.”, so Pau­lus Guter.

“Wich­tig ist, dass nun das zuge­sag­te Per­so­nal auch ein­ge­stellt wird, damit Pla­nung und Umset­zung wei­ter­hin Fahrt auf­neh­men kön­nen.”, bekräf­tigt Harald Buß­mann. Wie ver­ein­bart sind die geplan­ten sechs Stel­len für das kom­men­de Jahr auch im Pla­nungs-Ent­wurf ent­hal­ten, jedoch über­ra­schend weit hin­ten angeordnet.

“Durch die­se Rei­hung des Bau­re­fe­rats sehen wir die Rea­li­sie­rung des Zukunfts­plans Fahr­rad­stadt nach heu­ti­gem Stand gefähr­det. Wir haben daher in einem direk­ten Appell an die Stadt­rats­frak­tio­nen um deren Enga­ge­ment für die ver­ein­bar­ten Stel­len bei den Haus­halts­be­ra­tun­gen gebe­ten. Wir sind zuver­sicht­lich, dass die­se sich für eine ent­spre­chend prio­ri­sier­te Rei­hung ein­set­zen wer­den. Alles ande­re wäre ein Ver­rat an den kürz­lich nahe­zu ein­stim­mig von den Frak­tio­nen beschlos­se­nen Zie­len.”, so Lisa Kaufmann.

Getrennt von der Pla­nung für die kom­men­den Jah­re sieht die Initia­ti­ve auch noch für das Jahr 2021 Hand­lungs­be­darf durch die Ver­wal­tung. So soll­ten bei­spiels­wei­se noch in die­sem Jahr Grund­sät­ze für die Moder­ni­sie­rung von Kreu­zun­gen erar­bei­tet, meh­re­re Mobil­punk­te ein­ge­rich­tet und die Füh­rung von Fuß- und Rad­ver­kehr im Bau­stel­len­be­reich ver­bes­sert wer­den. “Es fehlt auch Hand­lung in Sachen Schul­weg­si­cher­heit. Stadt und Poli­zei hat­ten wei­ter­hin zuge­sagt ver­stärkt gegen Gei­ster­ra­deln­de und das Fah­ren ohne Licht vor­zu­ge­hen.”, so Klaus Helgert.

Im Hin­blick auf die Zusam­men­ar­beit in den kom­men­den Jah­ren bit­tet die Initia­ti­ve um eine kon­kre­te Ver­ein­ba­rung zur trans­pa­ren­ten Bericht­erstat­tung: “Wir möch­ten den Pro­jekt­fort­schritt lang­fri­stig beglei­ten und sind auf Ein­blicke und Sta­tus­mel­dun­gen der Stadt ange­wie­sen”, begrün­det dies Jörg Lei­nin­ger. Ein fina­les Fazit und die damit ver­bun­de­ne Ent­schei­dung, ob die Unter­schrif­ten über­ge­ben oder ver­nich­tet wer­den, kann das Team des Radent­scheid Erlan­gen der­zeit noch nicht zie­hen, da die Haus­halts­pla­nun­gen und das Kalen­der­jahr noch andauern.

“Wir füh­len uns den über 5.300 Unterzeichner*innen ver­pflich­tet und bemü­hen uns im Sin­ne der Unterstützer*innen, den Zukunfts­plan Fahr­rad­stadt auf eine lang­fri­stig sta­bi­le und erfolg­rei­che Basis zu set­zen.”, so Chloé Heu­sel. Flo­ri­an Rein­hart ergänzt “Hier­für ist eine prio­ri­sier­te Stel­len- und Haus­halts­pla­nung essen­ti­ell. Nur mit aus­rei­chend Per­so­nal las­sen sich die Zie­le im Zeit­plan umset­zen. Dar­um ist jetzt der Moment, in dem wir genau auf­pas­sen müs­sen, dass die Fahr­rad­stadt Erlan­gen nicht sofort wie­der einschläft.”

Über den Radent­scheid Erlangen

Der Radent­scheid Erlan­gen ist ein Bür­ger­be­geh­ren einer frei­en Bür­ger­initia­ti­ve. Mit dem Radent­scheid set­zen wir uns für eine bes­se­re Fahr­rad-Infra­struk­tur in Erlan­gen ein. Ziel ist es, Erlan­gen wie­der zur Fahr­rad­haupt­stadt in Deutsch­land zu machen!