Bay­reu­ther Jah­res­kol­lo­qui­um des Baye­ri­schen Wis­sen­schafts­fo­rums lie­fer­te Ideen für kli­ma­neu­tra­les Bayern

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Green IT, Solar­ener­gie und Wasserstoff

Der Frei­staat soll bis zum Jahr 2040 kli­ma­neu­tral wer­den – die­ses The­ma griff das Baye­ri­sche Wis­sen­schafts­fo­rum (Bay­WISS) auf und wid­me­te sein dies­jäh­ri­ges Kol­lo­qui­um der Fra­ge, was dazu nötig wäre. Knapp 120 Exper­tin­nen und Exper­ten aus den 31 Bay­WISS-Mit­glieds­hoch­schu­len tra­fen sich am Don­ners­tag, 7. Okto­ber, an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, um sich über den Stand der For­schung an baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len zu infor­mie­ren. Vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wur­den kon­kre­te Maß­nah­men, die hel­fen, gegen­zu­steu­ern und somit den Wan­del posi­tiv zu beeinflussen.

Wer hat schon ein­mal dar­über nach­ge­dacht, mit einem Super­com­pu­ter ein Haus zu hei­zen? Den Gedan­ken brach­te Dr. Micha­el Ott vom Leib­niz-Rechen­zen­trum der Baye­ri­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten auf im Work­shop „Green IT an baye­ri­schen Hoch­schu­len“ zur umwelt­scho­nen­den Nut­zung von Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie. Anlass war das Jah­res­kol­lo­qui­um des Baye­ri­schen Wis­sen­schafts­fo­rums (Bay­WISS), das die­ses Jahr an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth statt­fand. Ande­re Work­shops dreh­ten sich um die bes­se­re Nut­zung von Res­sour­cen auf dem Cam­pus oder, um gesun­des und öko­lo­gisch nach­hal­ti­ges Essen in der Men­sa. Doch nicht nur die Hoch­schu­len, son­dern ganz Bay­ern soll bis 2040 kli­ma­neu­tral wer­den. Das hat sich die Staats­re­gie­rung vor­ge­nom­men. Klu­ge Köp­fe und inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien sind dabei uner­läss­lich. „Beim brand­ak­tu­el­len The­ma Kli­ma­neu­tra­li­tät wird ein­mal mehr deut­lich, was die For­scher­grup­pen von Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten in Bay­ern im ver­ein­ten Schul­ter­schluss lei­sten kön­nen“, sag­te Prof. Dr. Wolf­gang Bai­er, Prä­si­dent der Ost­baye­ri­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­le Regens­burg und Vor­sit­zen­der des Bay­WISS-Len­kungs­rats. Das Jah­res­kol­lo­qui­um sei immer eine Lei­stungs­schau der Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. Davon pro­fi­tie­re auch der wis­sen­schaft­li­che Nach­wuchs. Denn im Rah­men von elf inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­bund­kol­legs kön­nen Hoch­schul­ab­sol­ven­ten struk­tu­riert pro­mo­vie­ren. Der­zeit sind es etwa 250 Pro­mo­vie­ren­de. Das Kon­zept von Bay­WISS wür­dig­te auch der Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ster für Wis­sen­schaft und Kunst, Bernd Sibler, in sei­nem Video­gruß: „Ich bin fest über­zeugt, Koope­ra­ti­on und Ver­net­zung sind für die Inno­va­ti­ons­kraft unse­res Wis­sen­schafts­stand­orts von zen­tra­ler Bedeu­tung.“ Sein Vor­gän­ger im Mini­ster­amt, Wolf­gang Heu­bisch, Vize­prä­si­dent des Baye­ri­schen Land­tags, beton­te, dass auch Schnitt­punk­te zwi­schen Wis­sen­schaft und Wirt­schaft gefun­den wer­den müssten.

Bei einer Podi­ums­dis­kus­si­on, mode­riert von Ober­fran­ken-Offen­siv-Geschäfts­füh­rer Frank Ebert, ging es nicht nur um offen­sicht­li­che Kli­ma­schutz-Maß­nah­men wie die Nut­zung von Solar­ener­gie, Wind­kraft und Was­ser­stoff, son­dern auch um indi­rek­te Zusam­men­hän­ge, etwa den Erhalt der Arten­viel­falt für Öko­sy­stem­dienst­lei­stun­gen und die Rena­tu­rie­rung von Moo­ren als Koh­len­stoff­sen­ken. Prof. Dr. Susan­ne Tittl­bach, Vize­prä­si­den­tin für Digi­ta­li­sie­rung, Inno­va­ti­on und Nach­hal­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und Lehr­stuhl­in­ha­be­rin für Sozi­al- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten des Sports, beton­te: „Nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät ist auch gesund­heits­för­dernd. Fuß­we­ge­nut­zen und Fahr­rad­fah­ren sind gut für das Kli­ma.“ Tittl­bach zufol­ge geht es dar­um, Men­schen zu moti­vie­ren, dau­er­haft ihr Ver­hal­ten zu ändern.

Prof. Dr. Matthias Drösler, Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf, Mitglied des BayWISS-Verbundkollegs Life Sciences und Grüne Technologie; Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg; Mitglied des BayWISS-Verbundkollegs Energie, Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Vizepräsidentin für Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth und Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein, Universität Bayreuth, Sprecher des BayWISS-Verbundkollegs Life Sciences und Grüne Technologien.

Podi­ums­dis­kus­si­on mit Prof. Dr. Mat­thi­as Drös­ler, Hoch­schu­le für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten Wei­hen­ste­phan-Tries­dorf, Mit­glied des Bay­WISS-Ver­bund­kol­legs Life Sci­en­ces und Grü­ne Tech­no­lo­gie; Prof. Dr.-Ing. Micha­el Ster­ner, Ost­baye­ri­sche Tech­ni­sche Hoch­schu­le Regens­burg; Mit­glied des Bay­WISS-Ver­bund­kol­legs Ener­gie, Prof. Dr. Susan­ne Tittl­bach, Vize­prä­si­den­tin für Digi­ta­li­sie­rung, Inno­va­ti­on und Nach­hal­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und Prof. Dr. Carl Bei­er­kuhn­lein, Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Spre­cher des Bay­WISS-Ver­bund­kol­legs Life Sci­en­ces und Grü­ne Technologien.

Beim Bay­WISS-Preis 2021 für „Her­aus­ra­gen­de oder zukunfts­wei­sen­de For­schungs­lei­stung im jewei­li­gen Wis­sen­schafts­be­reich“ beleg­ten die Plät­ze zwei und drei Andre­as Schütz von der Hoch­schu­le für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten Würz­burg-Schwein­furt und Ina Schmidt von der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Nürn­berg. Den ersten Platz mach­te Peter Stei­nin­ger von der Ost­baye­ri­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­le Regens­burg. In sei­ner Pro­mo­ti­on wid­me­te er sich „Expe­ri­men­tel­len und nume­ri­schen Unter­su­chun­gen an einem solar­se­lek­ti­ven Wärmedämmsystem“.

Prof. Dr. Stefan Leible (li.), Präsident Universität Bayreuth und stellv. Vorsitzender des Lenkungsrats des Bayerischen Wissenschaftsforums – BayWISS mit Prof. Dr. Wolfgang Baier (re.), Präsident Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und Vorsitzender des Lenkungsrats des Bayerischen Wissenschaftsforums – BayWISS.

Prof. Dr. Ste­fan Leib­le (li.), Prä­si­dent Uni­ver­si­tät Bay­reuth und stellv. Vor­sit­zen­der des Len­kungs­rats des Baye­ri­schen Wis­sen­schafts­fo­rums – Bay­WISS mit Prof. Dr. Wolf­gang Bai­er (re.), Prä­si­dent Ost­baye­ri­sche Tech­ni­sche Hoch­schu­le Regens­burg und Vor­sit­zen­der des Len­kungs­rats des Baye­ri­schen Wis­sen­schafts­fo­rums – BayWISS.

Zum Abschluss des Jah­res­kol­lo­qui­ums wies der Bay­reu­ther Uni­ver­si­täts­prä­si­dent und stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Bay­WISS-Len­kungs­rats, Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, dar­auf hin, dass die baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten mit dem Bay­WISS über ein wich­ti­ges Tool ver­fü­gen, um hoch­schul­über­grei­fend Wis­sen aus­zu­tau­schen, For­schung zu stär­ken und Syn­er­gie­ef­fek­te zu erzie­len. „Die­ses gro­ße Poten­zi­al haben wir beim Bay­WISS-Kol­lo­qui­um – aufs Neue – genutzt, um gemein­sam wich­ti­ge Zukunfts­fra­gen rund um das The­ma Kli­ma­wan­del und Kli­ma­schutz zu erör­tern. Ein Feld, auf dem die Uni­ver­si­tät Bay­reuth seit Grün­dung aktiv und heu­te welt­weit renom­miert ist, inso­fern sind wir beson­ders ger­ne Gast­ge­ber für die mehr als 100 Exper­tin­nen und Exper­ten gewesen.“

Über das Baye­ri­sche Wis­sen­schafts­fo­rum BayWISS

Bay­WISS ist die Koope­ra­ti­ons­platt­form aller elf baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten und 19 Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten (HAWs) sowie der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen. Die 31 Mit­glieds­hoch­schu­len nut­zen die Viel­falt von Kom­pe­ten­zen, Pro­fi­len und Ideen der baye­ri­schen Hoch­schu­len, um gemein­sa­me Pro­ble­me zu lösen und gemein­sa­me Inter­es­sen zu ver­tre­ten. Sie stär­ken die Koope­ra­ti­ons­kul­tur in For­schung, Leh­re und Wei­ter­bil­dung – und den Wis­sen­schafts­stand­ort Bay­ern ins­ge­samt. Seit der Grün­dung im Jahr 2015 ist Bay­WISS zu einem bun­des­weit ein­zig­ar­ti­gen Instru­ment für den insti­tu­tio­na­li­sier­ten Aus­tausch zwi­schen Uni­ver­si­tä­ten und HAWs gewach­sen. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth als dies­jäh­ri­ge Aus­rich­te­rin des Bay­WISS-Kol­lo­qui­ums ist in die­sen Ver­bund­kol­legs Mit­glied: Ener­gie, Öko­no­mie, Digi­ta­li­sie­rung, Sozia­ler Wan­del, Life Sci­en­ces und Grü­ne Tech­no­lo­gien, Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Werk­stof­fe. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier: www​.bay​wiss​.de