Auf­hol­jagd des HC Erlan­gen wird nicht belohnt

Symbolbild Handball

Der HC Erlan­gen muss­te sich am Sams­tag­abend nach einer star­ken Auf­hol­jagd gegen den TBV Lem­go Lip­pe geschla­gen geben. Nach­dem die Haus­her­ren sich nach einem zwi­schen­zeit­li­chen Sie­ben-Tore-Rück­stand wie­der sehens­wert auf einen Tref­fer her­an­kämpf­ten, schei­ter­ten sie in den ent­schei­den­den Pha­sen zu häu­fig am Lem­goer Kee­per, sodass sich die Gäste trotz aller Gegen­wehr der Erlan­ger am Ende mit 28:24 (15:11) durch­set­zen konnten.

Die Erlan­ger gin­gen drei Tage nach dem Pokal-Sieg gegen Flens­burg mit brei­ter Brust in die Par­tie gegen den TBV Lem­go-Lip­pe. Nach­dem die Gäste per Sie­ben­me­ter-Tref­fer in Füh­rung gin­gen, traf Nico Büdel aus dem Rück­raum zum 1:1. Die Gäste aus Ost­west­fa­len fan­den bes­ser ins Spiel und gin­gen nach sie­ben Minu­ten mit 1:6 in Füh­rung. Micha­el Haaß zöger­te des­halb nicht lan­ge und leg­te früh die grü­ne Kar­te. Die Anspra­che trug Früch­te, denn Kreis­läu­fer Seba­sti­an Firn­ha­ber zeig­te sich kurz danach treff­si­cher und netz­te zum 2:6 ein. Der TBV spiel­te sei­ne Angrif­fe in der Regel bis zum Zeit­spiel aus und fand immer wie­der ein Durch­kom­men durch die frän­ki­schen Abwehr­rei­hen. So auch in der 15. Minu­te, als Elis­son per Sie­ben­me­ter auf 3:8 erhöh­te. Wäh­rend der HCE sich im Angriff an der Lem­goer Abwehr auf­rieb, nutz­ten die Gäste ihre Chan­cen und zogen immer wei­ter davon. Zehn Minu­ten vor Ende des ersten Durch­gangs ver­wan­del­te Elis­son sei­nen bis dato fünf­ten Sie­ben­me­ter und stell­te den Fünf-Tore-Vor­sprung für sein Team wie­der her (7:12). Weil der HC Erlan­gen in der Abwehr kei­nen Zugriff fand und auch im Angriff zu vie­le Chan­cen ver­gab, zog der TBV in der 25. Minu­te auf 8:14 davon. Die Erlan­ger stell­ten dar­auf­hin auf eine offen­si­ve 5:1‑Abwehr um und erober­ten sich somit zwei Mal in Fol­ge den Ball. Sel­lin und Jepps­son konn­ten so kurz vor dem Pau­sen­pfiff auf 11:15 ver­kür­zen und die Hypo­thek zum Sei­ten­wech­sel auf vier Tref­fer reduzieren.

Den zwei­ten Durch­gang eröff­ne­te der HC Erlan­gen mit einem Sie­ben­me­ter-Tref­fer von Chri­stoph Stei­nert zum 12:15. Nach einer star­ken Abwehr­ak­ti­on stell­te Max Jae­ger auf 13:15 und brach­te sein Team somit wie­der auf Schlag­di­stanz. Die Ost­west­fa­len beant­wor­te­ten die­sen jedoch post­wen­dend mit einem Tor, doch Chri­stoph Stei­nert zeig­te sich davon unbe­ein­druckt und setz­te sich zum 14:16 (37.) durch. Das Spiel nahm an Fahrt auf und der HCE drück­te aufs Tem­po. Tim Zechel stell­te auf 17:19, aber bei den Gästen funk­tio­nier­te vor allem Carls­bo­gard, den die Erlan­ger am 6. Spiel­tag nicht stop­pen konn­ten. Beim Spiel­stand von 18:21 (45.) stell­te Micha­el Haaß erneut auf eine 5:1‑Abwehr um und sein Team konn­te durch einen Dop­pel­schlag von Metz­ner auf 19:21 ver­kür­zen. Als Johan­nes Sel­lin kurz dar­auf per Tem­po­ge­gen­stoß zum 20:21 traf, hielt es kaum noch einen Zuschau­er auf sei­nem Platz. Mar­tin Zie­mer parier­te in Über­zahl stark, sodass Max Jae­ger auf 21:22 stell­te. Die Par­tie war nun wie­der völ­lig offen. In Über­zahl netz­te Elis­son erneut von der Sie­ben­me­ter­li­nie zum 21:23 ein und auch der HC Erlan­gen spiel­te sich gute Wurf­mög­lich­kei­ten her­aus, doch schei­ter­te in den ent­schei­den­den Pha­sen immer wie­der am star­ken Johan­nes­son im Tor. Die Gäste hin­ge­gen zeig­ten sich wei­ter treff­si­cher und erhöh­ten per Sie­ben­me­ter auf 21:24. Fünf Minu­ten waren noch zu spie­len, als Stei­nert eben­falls per Sie­ben­me­ter traf und das 22:24 mar­kier­te. In Unter­zahl erkämpf­te sich der HCE das Spiel­ge­rät und mach­te über Johan­nes Sel­lin den Anschluss­tref­fer zum 23:24 (57.). Erlan­gen ver­tei­dig­te dar­auf­hin mit allen Mit­teln, doch irgend­wie lan­de­te der Ball bei Simak, der sich zum 23:25 durch­set­zen konn­te. Die Hoff­nung bei den Erlan­ger Fans keim­te mit dem Tref­fer von Metz­ner zum 24:25 wie­der auf, doch als es den Ost­west­fa­len eine Minu­te vor Spie­len­de erneut gelang den Ball im Tor von Mar­tin Zie­mer unter­zu­brin­gen war die Ent­schei­dung bereits gefal­len. Der HCE mach­te in den letz­ten 30 Sekun­den sei­ne Deckung auf, um das Unmög­li­che mög­lich zu machen. Doch auch die­ses Mit­tel zün­de­te nicht, sodass sich bei­de Mann­schaft am Ende bei einem Spiel­stand von 24:28 trennten.

„Das Spiel beginnt genau­so wie ein Heim­spiel nicht begin­nen soll­te, wir hat­ten ein biss­chen Pech und auch nicht wirk­lich rich­tig Zugriff zum Spiel. Wir haben unser Selbst­be­wusst­sein ver­lo­ren, wir haben es dann aber tat­säch­lich geschafft zurück­zu­kom­men und dann ist das Moment für uns gekippt. Nach der Halb­zeit haben wir es dann mit einer guten 5:1‑Deckung und einer guten Tor­hü­ter­lei­stung geschafft uns her­an­zu­kämp­fen. Am Ende bin ich mit der kämp­fe­ri­schen Lei­stung mei­ner Mann­schaft sehr zufrie­den, sie haben gezeigt, dass sie zurück­kom­men kann.“, so Trai­ner Micha­el Haaß nach dem Spiel.

Für den HC Erlan­gen geht es näch­ste Woche Don­ners­tag wei­ter in der „stärk­sten Liga der Welt“. Im Aus­wärts­spiel tref­fen die Fran­ken um 19:05 Uhr auf den TuS N‑Lübbecke.

Sta­ti­stik

HC ERLAN­GEN Tor: Zie­mer, Fer­lin Sel­lin (4), Jae­ger (2), Bia­lo­was, Mar­schall, Firn­ha­ber (2), Büdel (1), Bis­sel, Metz­ner (4), Link, Jepps­son (3), Stei­nert (6/5), Leban (1), Ols­son, Zechel (1)

TBV LEM­GO LIP­PE Tor: Zecher, Johan­nes­son Hute­cek, Elis­son (8/7), Kogut (1), Guar­dio­la Vil­la­pla­na (2), Simak (2), Carls­bo­gard (7), Schagen, Timm, Schwar­zer, Suton (3), Zer­be (3), Guar­dio­la (1), Rei­temann (1)