100 Jah­re SHK-Innung Forch­heim – Fest­akt in Schloss Thurn

Im letz­ten Jahr ver­hin­der­te das Coro­na-Virus noch eine Jubi­lä­ums­fei­er. Nun hol­te die Forch­hei­mer Innung für Sani­tär, Hei­zungs- und Kli­ma­tech­nik (SHK) dies im Roman­tik-Saal des Erleb­nis­parks Schloss Thurn nach. Immer­hin besteht die Ver­ei­ni­gung in Forch­heim seit 100 Jah­ren und gehört damit zu den älte­sten in ganz Bay­ern. Es wur­de ein Abend der gro­ßen Emotionen.

Es waren schlim­me Zei­ten, in denen sich Schmie­de, Fla­sch­ner und Schlos­ser im Jahr 1920 zusam­men­ge­schlos­sen haben. Der Erste Welt­krieg und eine blu­ti­ge Revo­lu­ti­ons­zeit waren gera­de erst zu Ende gegan­gen. Da traf man sich, um das Schick­sal in die eige­nen Hän­de zu neh­men. Damals ahn­te wohl kei­ner, dass ihre Idee so lan­ge Zeit Bestand haben wür­de. Immer­hin konn­ten weder meh­re­re Infla­tio­nen noch eine Welt­wirt­schafts­kri­se, ja nicht ein­mal ein Welt­krieg, die Innung unter­ge­hen las­sen. Nur der Name änder­te sich im Lau­fe der Zeit, weil sich auch die Auf­ga­ben­fel­der änder­ten. Spiel­ten zu Beginn noch metall­ver­ar­bei­ten­de Betrie­be die Haupt­rol­le, sind es heu­te Klemp­ner und Instal­la­teu­re, Hei­zungs- und Klima-Techniker.

Man stel­le sich vor, es kommt kein Was­ser aus der Lei­tung, im Win­ter bleibt die Woh­nung kalt oder man muss eis­kalt duschen. Wenn es die SHK-Mon­teu­re nicht gäbe, die zu jeder Tages- und Nacht­zeit auf­tau­chen, wenn sie gebraucht wer­den. „Wir sind die Pro­blem­lö­ser. Wir besei­ti­gen Stö­run­gen und hin­ter­las­sen glück­li­che Kun­den“, so Wer­ner Oppel in sei­ner Fest­re­de. Der Innungs-Ober­mei­ster und Kreis­hand­werks­mei­ster rekla­mier­te für sei­ne Kol­le­gen und sich, die wah­ren Kli­ma­ret­ter zu sein. „Tag für Tag sor­gen wir für mehr Kli­ma­schutz durch spar­sa­me­re Anla­gen“. Ähn­lich äußer­te sich Hans Schwen­der aus Thur­n­au. Der Ober­mei­ster der SHK-Innung Kulm­bach kri­ti­sier­te die „welt­frem­den Ent­schei­dun­gen“ auf poli­ti­scher Ebe­ne, die gera­de­wegs „ins Cha­os füh­ren“. Er wünsch­te sich wie­der mehr Ver­nunft und Augenmaß.

Ehrenobermeister des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern Werner Obermeier, Obermeister der SHK-Innung Forchheim Werner Oppel, stellv. Obermeister der SHK-Innung Forchheim Wolfgang Dotterweich, Vorstandsmitglied der SHK-Innung Forchheim Benno Dorn

Ehren­ober­mei­ster des Fach­ver­bands Sanitär‑, Hei­zungs- und Kli­ma­tech­nik Bay­ern Wer­ner Ober­mei­er, Ober­mei­ster der SHK-Innung Forch­heim Wer­ner Oppel, stellv. Ober­mei­ster der SHK-Innung Forch­heim Wolf­gang Dot­ter­weich, Vor­stands­mit­glied der SHK-Innung Forch­heim Ben­no Dorn

Es war aber auch ein Abend des Abschieds und der Ehrun­gen. So wur­de Sieg­fried Dibow­ski, der nach 33 Jah­ren als Geschäfts­füh­rer der Kreis­hand­wer­ker­schaft Forch­heim bereits im Vor­jahr in den Ruhe­stand gegan­gen ist, nun offi­zi­ell ver­ab­schie­det. Harald Satt­ler, Vize­prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, ver­lieh dem Juri­sten die Sil­ber­ne Ehren­na­del. Die bei­den lang­jäh­ri­gen, ehren­amt­li­chen Vor­stands­mit­glie­der Robert Kolb (Unter­lein­lei­ter) und Ben­no Dorn (Forch­heim-Bucken­ho­fen) wur­den zu Ehren­mit­glie­dern der SHK-Innung Forch­heim ernannt. Clau­dia Gott­stein (Forch­heim) wur­de von der Kreis­hand­wer­ker­schaft für ihre 25 Jah­re als Ober­mei­ste­rin der Fri­seur-Innung Forch­heim aus­ge­zeich­net. Abschlie­ßend durf­ten sich Wer­ner Oppel und sein stellv. Ober­mei­ster Wolf­gang Dot­ter­weich sowie Vor­stands­mit­glied Ben­no Dorn über eine Aus­zeich­nung des Lan­des­in­nungs­ver­ban­des Bay­ern freu­en. Wer­ner Oppel erhielt für sei­ne gro­ßen Ver­dien­ste für das baye­ri­sche SHK-Hand­werk die Ehren­na­del mit Gold­kranz, Wolf­gang Dot­ter­weich und Ben­no Dorn die Ehren­na­del mit Sil­ber­kranz. Der Ehren­ober­mei­ster des Fach­ver­bands Sanitär‑, Hei­zungs- und Kli­ma­tech­nik Bay­ern Wer­ner Ober­mei­er war dafür eigens aus Mün­chen angereist.

Für Kurz­weil sorg­ten Mari­us Dach­wald (Trom­pe­te), Andy Vogel (Tuba) und Nor­bert Saf­fer (Akkor­de­on). Die For­ma­ti­on, die sich „Fei Fräng­gisch“ nennt, und aus zwei Hand­wer­kern und einem Leh­rer besteht, hat­te Ker­wa-Lie­der, Wal­zer und eini­ge Derb­hei­ten in Dia­lekt­form dabei. Und dann kam noch ganz hoher Besuch. Der Fran­ken-Beauf­trag­te des Vati­kans, ein gewis­ser Pater Noster. Unter der Sou­ta­ne ver­barg sich Komi­ker Jür­gen Rop­pelt aus Wie­sen­t­hau, der erst die rund 80 Gäste zum Schmun­zeln, und dann als DJ Ötzi sogar Wer­ner Oppel zum Tan­zen brachte.

Am Ende erhielt der Ober­mei­ster Wer­ner Oppel ste­hen­de Ova­tio­nen und war sicht­lich gerührt. Im Namen der Vor­stand­schaft der SHK-Innung Forch­heim wur­de ihm von Ben­no Dorn eine Urkun­de für 40 Jah­re her­aus­ra­gen­des ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment ver­lie­hen. In sei­ner Lau­da­tio zeig­te Ben­no Dorn den Lebens­weg des Ober­mei­sters auf, der als jun­ger Mann aus Schle­hen­müh­le eigent­lich zur Post woll­te. Dann aber blieb er als Aus­zu­bil­den­der bei der Hei­zungs­bau­fir­ma Hubert & Sohn in Forch­heim hän­gen. Wie sich zeig­te, war Wer­ner Oppel ein Natur­ta­lent und unge­mein flei­ßig. Sei­ne Gesel­len­prü­fung gelang ihm mit Bra­vour. Was Mit­te der 1970er Jah­re folg­te waren der Umzug nach Forch­heim, der Mei­ster­brief und die Selb­stän­dig­keit. Mate­ri­al und Werk­zeug lager­ten da noch in der elter­li­chen Scheu­ne im Her­zen der Frän­ki­schen Schweiz. Bis er sein Unter­neh­men am Ran­de Reuths ansie­del­te, wo es heu­te sein Sohn Stef­fen fort­führt. Wer­ner Oppel war ab 1981 zunächst stellv. Mit­glied im Rech­nungs­prü­fungs­aus­schuss, von 1990 bis 2000 stellv. Ober­mei­sters und seit 2000 Ober­mei­ster der SHK-Innung Forch­heim. Neben­bei agier­te er vie­le Jah­re als Vor­stand des SV Bie­ber­bach. „Die Gesell­schaft hat mir viel gege­ben. Das woll­te ich immer zurück­ge­ben. Ich bin nun mal ein Ehren­amts­mensch“, so Oppel dank­bar für die über­ra­schen­de Auszeichnung.

Innungs-Ober­mei­ster 1920–2021:

  • 1920–1924 Kon­rad Endres
  • 1924–1934 Hans Lang
  • 1935–1936 kei­ne Unter­la­gen vorhanden
  • 1936–1940 Hein­rich Förtsch
  • 1940–1948 Hans Müller
  • 1948–1969 Franz Müller
  • 1969–1990 Egyd Dittmann
  • 1990–1999 Franz Schuster
  • 1999–2021 Wer­ner Oppel

Vor­stand­schaft im Jubi­lä­ums­jahr 2021:

  • Vor­sit­zen­der Wer­ner Oppel (Forch­heim)
  • stv. Vor­sit­zen­der Wolf­gang Dotterweich
  • Lehrlingswart/​Schriftführer Ste­fan Dorn (Forch­heim)
  • Kas­sier Wolf­gang Fischer (Wei­ßen­ohe)
  • sowie Stef­fen Oppel (Forch­heim) und Domi­nik Grau (Pinz­berg)