Opti­mis­mus statt Kri­sen­stim­mung: Bam­ber­ger Natur­schutz­preis geht an Fri­days for Future

Der Naturschutzpreis ging an FFF Bamberg / Foto: Privat

Der Natur­schutz­preis ging an FFF Bam­berg / Foto: Privat

„Ohne euch wird es nicht gehen!“ rief Tom Konop­ka vom BUND Natur­schutz den Akti­ven von Fri­days for Future (FFF) bei der Ver­lei­hung des 15. Bam­ber­ger Natur­schutz­prei­ses am ver­gan­ge­nen Mitt­woch in der KUFA zu. Die Grup­pe habe in den letz­ten Jah­ren deut­lich gemacht, wie drin­gend sich etwas in Sachen Kli­ma­schutz tun muss. Mit „gigan­tisch viel Auf­wand und per­sön­li­chem Ein­satz“ habe sich die FFF-Bewe­gung zur „größ­ten Moti­va­ti­ons­trup­pe“ unse­rer Zeit ent­wickelt, die allen Hoff­nung macht. Damit sprach er beson­ders die Älte­ren an, die sich teil­wei­se schon seit Jahr­zehn­ten im BUND Natur­schutz für Kli­ma­po­li­tik engagieren.

Dass Fri­days for Future eine „Bewe­gung mit Durch­schlags­kraft und Brei­ten­wir­kung“ ist, hat sie in den letz­ten 2,5 Jah­ren auch in Bam­berg bewie­sen. So gelang es ihr am Frei­tag vor der Bun­des­tags­wahl erneut 1200 Leu­te auf die Stra­ße zu brin­gen, um alle Par­tei­en zu mehr Enga­ge­ment im Kli­ma­schutz auf­zu­for­dern. Der lose Zusam­men­schluss jun­ger Men­schen, die dem Bei­spiel Gre­ta Thun­bergs fol­gen, bewirkt in Bam­berg und in der Regi­on eine neue Auf­merk­sam­keit für die bren­nend­sten The­men des 21. Jahr­hun­derts. Dies gelang seit dem ersten Tref­fen der Jugend­li­chen Anfang 2019 mit über 20 Demos, 2 Kli­ma­camps, dem Ansto­ßen eines Bam­ber­ger Kli­ma­schutz­bünd­nis­ses, Social Media Akti­vi­tä­ten und vie­lem mehr. „All das ringt uns gehö­ri­gen Respekt ab und ver­dient größ­te Aner­ken­nung“, so Tom Konop­ka in sei­ner Laudatio.

Prei­se statt Verweise

In tref­fen­den und bewe­gen­den Wor­ten, bedank­te sich Ben Sieb­au­er, der von Anfang an in der Bam­ber­ger FFF-Grup­pe aktiv ist, für die Aus­zeich­nung und Aner­ken­nung. Mit viel Humor zeig­te er in sei­ner Rede auf, was es für ihn heißt, Teil von FFF zu sein. Sei­ne Ein­stiegs­fra­ge „Vor zwei Jah­ren haben wir für das, was wir tun, Ver­wei­se bekom­men. Heu­te bekom­men wir einen Preis. Ziel erreicht?“ konn­te er jedoch nicht mit ja beant­wor­ten. Viel­mehr for­der­te er dazu auf, die Kli­ma­kri­se tat­säch­lich als die kom­ple­xe­ste Kri­se unse­rer Zeit zu begrei­fen und die Hoff­nung auf Ände­rung nicht auf­zu­ge­ben. Nur gemein­sam und ver­bun­den könn­ten wir unse­ren Zie­len ent­ge­gen­ge­hen. Von sich selbst und sei­nen Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­tern sag­te er: „Uns erfüllt, was wir tun.“ Sein offe­nes Auf­tre­ten und sei­ne schwung­vol­le Rede geben tat­säch­lich Anlass, posi­tiv zu bleiben.

Kli­ma­schutz vor Ort

Jonas Glü­sen­kamp, Zwei­ter Bür­ger­mei­ster der Stadt Bam­berg, ging in sei­nem Gruß­wort an die Mit­glie­der­ver­samm­lung des BUND Natur­schutz Bam­berg, in deren Rah­men die Preis­ver­lei­hung statt­fand, eben­falls auf die Her­aus­for­de­run­gen der Kli­ma­kri­se ein. Er beton­te, wie wich­tig dabei auch Ver­än­de­run­gen sind, die vor Ort umge­setzt wer­den kön­nen und for­der­te alle Anwe­sen­den auf, dran zu blei­ben und gemein­sam Din­ge in der Stadt zu bewegen.

Dass der BUND Natur­schutz Bam­berg dran bleibt, wur­de in den Berich­ten über Pro­jek­te und Akti­vi­tä­ten des Umwelt­ver­ban­des deut­lich. Zwei­ter Vor­sit­zen­der Erich Spran­ger ver­wies auf die Kam­pa­gne, mit der im Vor­feld der Bun­des­tags­wahl dem The­ma Kli­ma­schutz mehr Auf­merk­sam­keit in der Regi­on ver­schafft wer­den soll­te. Unter ande­rem ver­teil­ten Ehren­amt­li­che dazu eine Son­der­aus­ga­be des Mit­glie­der­ma­ga­zins an über 40.000 Haus­halt in Bam­berg Stadt und Land.

Kon­kret wur­de in der Pro­jekt­werk­statt „Vom Acker auf den Tel­ler“ erlebt, wie erfül­lend kli­ma­freund­li­ches Han­deln sein kann. Lokal und öko­lo­gisch erzeug­tes, fri­sches Gemü­se spart Trans­port­ko­sten, redu­ziert den Ener­gie­ver­brauch und schmeckt auch noch beson­ders gut. Zahl­rei­che Füh­run­gen und Info­ver­an­stal­tun­gen rund um Sola­wi, Selbst­ern­te­gär­ten und urban gar­dening fan­den statt. In Acker­werk­stät­ten konn­ten Kin­der selbst Bee­te bear­bei­ten und Gemü­se anbau­en. Mit die­sen und vie­len ande­ren Akti­vi­tä­ten und Pro­jek­ten setzt der BUND Natur­schutz Bam­berg sich für Kli­ma­schutz, den Erhalt der bio­lo­gi­schen Viel­falt und unse­rer Lebens­grund­la­gen ein. Dafür ist er nach die­ser Mit­glie­der­ver­samm­lung wei­ter­hin bestens aufgestellt.