Bay­reu­ther Initia­ti­ve Peri­UBT: „Offe­ner Brief für kosten­lo­se Menstruationsartikel“

Pres­se­mit­tei­lung zum Offe­nen Brief:

Peri­oden­ar­mut ist nicht nur in Län­dern des Glo­ba­len Südens ein real exi­stie­ren­des Pro­blem für vie­le men­stru­ie­ren­de Men­schen. Ein bun­des­wei­tes Bünd­nis aus ver­schie­de­nen Akteur*innen hat sich daher zusam­men­ge­schlos­sen und for­dert in einem Offe­nen Brief kosten­lo­se Men­strua­ti­ons­pro­duk­te an allen deut­schen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen um die­sem Pro­blem zu begeg­nen. Die­ser wur­de nun per Mail, aber auch ganz tra­di­tio­nell per Post an die Bil­dungs- und Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­ri­en der Län­der und des Bun­des verschickt.

Marie Mül­ler vom frei­en zusam­men­schluss von student*innenschaften betont: „Stu­die­ren­de sind finan­zi­ell oft­mals ohne­hin eher schlecht gestellt und Men­strua­ti­ons­pro­duk­te sind nicht beson­ders gün­stig. Für Stu­die­ren­de die men­stru­ie­ren stellt das eine zusätz­li­che finan­zi­el­le Bela­stung dar. Die wei­ter statt­fin­den­de gesell­schaft­li­che Tabui­sie­rung von Men­strua­ti­on führt dazu, dass neben der finan­zi­el­len auch eine psy­chi­sche Bela­stung für men­stru­ie­ren­de Stu­die­ren­de besteht. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, muss Men­strua­ti­on ent­ta­bui­siert und nor­ma­li­siert, sowie Men­strua­ti­ons­pro­duk­te in allen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und auf allen Toi­let­ten bereit­ge­stellt werden!“

Der Offe­ne Brief macht deut­lich, dass die Aus­la­ge kosten­lo­ser Men­strua­ti­ons­ar­ti­kel als eine kon­kre­te Maß­nah­me die finan­zi­el­le Mehr­be­la­stung von Men­stru­ie­ren­den redu­ziert. Außer­dem wird die Peri­ode als Teil vie­ler Lebens­rea­li­tä­ten sicht­bar gemacht und damit ent­ta­bui­siert und nor­ma­li­siert. Men­strua­ti­ons­pro­duk­te sol­len dem­nach in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen genau­so wie Toi­let­ten­pa­pier und Sei­fe zum grund­sätz­li­chen Hygie­ne­be­darf gehören.

„Es ist fru­strie­rend mit­zu­be­kom­men, dass 79% der men­stru­ie­ren­den Befrag­ten einer Umfra­ge an baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len schon ein­mal impro­vi­sie­ren muss­ten und auf Toi­let­ten­pa­pier, Taschen- oder Papier­tü­cher zurück­grei­fen muss­ten, um trotz feh­len­der oder ver­ges­se­ner Men­strua­ti­ons­ar­ti­kel am (uni­ver­si­tä­ren) Leben teil­ha­ben zu kön­nen. Die Aus­la­ge kosten­lo­ser Men­strua­ti­ons­ar­ti­kel ist dem­nach ein erster wich­ti­ger Schritt, den wir schnellst­mög­lich gehen soll­ten.“, ergänzt Vanes­sa Jütt­ner von der Bay­reu­ther Initia­ti­ve Peri­UBT – kosten­lo­se Men­strua­ti­ons­ar­ti­kel an unse­rer Uni!.

Getra­gen wird der Offe­ne Brief von einem Bünd­nis ver­schie­de­ner Akteur*innen und Sta­tus­grup­pen aus ganz Deutsch­land. Dar­un­ter Gleich­stel­lungs­bü­ros, Student*innenvertretungen, Orga­ni­sa­tio­nen auf Lan­des­ebe­ne und von ein­zel­nen Uni­ver­si­tä­ten, außer­dem Hoch­schul­grup­pen, Fach­schaf­ten und ande­re Initiativen.

Der Offe­ne Brief inklu­si­ve detail­lier­ter Ein­ord­nung, For­de­run­gen und Unterzeichner*innen kann unter https://​www​.fzs​.de/​2​0​2​1​/​0​6​/​1​7​/​k​o​s​t​e​n​l​o​s​e​-​m​e​n​s​t​r​u​a​t​i​o​n​s​p​r​o​d​u​k​t​e​-​i​n​-​a​l​l​e​n​-​b​i​l​d​u​n​g​s​e​i​n​r​i​c​h​t​u​n​g​en/ ein­ge­se­hen werden.

Wir for­dern einen Aus­tausch mit den Bildungsminister*innen von Bund und Län­dern, da die For­de­rung zum Zugang zu kosten­lo­sen Men­strua­ti­ons­pro­duk­ten für alle Bil­dungs­ein­rich­tun­gen rele­vant ist, nicht nur für Universitäten.

Da sich unser Anlie­gen an alle Bil­dungs­ein­rich­tun­gen rich­tet, möch­ten wir hier­mit die Ver­net­zung mit allen inter­es­sier­ten Ver­tre­tungs­grup­pen anbie­ten. Schüler*innenvertretungen bei­spiels­wei­se kön­nen ger­ne über vorstand@​fzs.​de Kon­takt mit uns auf­neh­men. Über einen noch diver­se­ren Aus­tausch wür­den wir uns sehr freuen.