Neu­start in Selb: Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Endo­pro­the­tik keh­ren zurück

Chefarzt Jan-Felix Buchmann im Gespräch mit einer Patientin. (Foto vor der Pandemie, daher keine Masken)
Chefarzt Jan-Felix Buchmann im Gespräch mit einer Patientin. (Foto vor der Pandemie, daher keine Masken)

Ab dem 11. Okto­ber nimmt die Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Endo­pro­the­tik in Selb wie­der Pati­en­ten auf. Die Vor­freu­de auf das neue Kon­zept ist groß. Syn­er­gien mit der neu­en Akut­ger­ia­trie wer­den genutzt.

Mit­te Okto­ber ist es soweit: Die Abtei­lung für Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Endo­pro­the­tik kehrt nach Selb zurück. Die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen seit Wochen auf Hoch­tou­ren. In den letz­ten Mona­ten der Covid-Pan­de­mie wur­de das Sel­ber Kran­ken­haus bevor­zugt für betrof­fe­ne Pati­en­ten aus der Regi­on frei­ge­hal­ten und die chir­ur­gi­schen Abtei­lun­gen nach Markt­red­witz verlagert.

„Wir wol­len die erfolg­rei­che Abtei­lung von Chef­arzt Buch­mann wei­ter stär­ken und sie auch mit einem neu­em Pro­fil aus­stat­ten – gesche­hen wird dies durch Koope­ra­tio­nen mit ande­ren Zen­tren und nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten“ bekräf­tigt der Geschäfts­füh­rer des Kli­ni­kum Fich­tel­ge­bir­ge, Alex­an­der Mey­er, den neu­en Weg. Jan-Felix Buch­mann freut sich auf sei­ne neue alte Wir­kungs­stät­te: „Durch unser neu­es Kon­zept, wel­ches wir in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Auf­sichts­rat und der Geschäfts­füh­rung ent­wickelt haben, kön­nen wir nun eine höher­wer­ti­ge Ver­sor­gung anbie­ten, als vor der pan­de­mie­be­ding­ten Verlagerung.

Zukünf­tig haben wir eine OP-Bereit­schaft rund um die Uhr, es wird also auch immer ein Anäs­the­sie-Dienst geben und des­halb könn­ten wir nun auch sta­tio­nä­re BG-Fäl­le – also Arbeits­un­fäl­le, bei denen ein sta­tio­nä­rer Auf­ent­halt nötig wird – behan­deln. Der Antrag für die ent­spre­chen­de Zulas­sung ist bereits gestellt und wir rech­nen in Kür­ze mit einer Ent­schei­dung. Vor­her hat­ten wir in Selb nur die ambu­lan­te Zulassung.“

Bei einer der häu­fig­sten Ver­let­zun­gen der älte­ren Bevöl­ke­rung, die hüft­ge­lenk­na­he Femur­frak­tur, die umgangs­sprach­lich „Ober­schen­kel­hals­bruch“ genannt wird, hat es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ent­schei­den­de Ände­run­gen gege­ben. Kran­ken­häu­ser sind seit einem G‑BA-Beschluss aus 2019 gene­rell ver­pflich­tet, Pati­en­ten mit einer sol­chen Frak­tur inner­halb von 24 Stun­den zu ope­rie­ren, sofern ihr All­ge­mein­zu­stand dies zulässt. Zusätz­lich wer­den an die Behand­lun­gen jetzt Bedin­gun­gen, soge­nann­te „Min­dest­an­for­de­run­gen“ gestellt. Ein Kran­ken­haus, wel­ches die­se nicht erfüllt, hat sonst auch kei­nen Ver­gü­tungs­an­spruch mehr.

In Selb wer­den die­se „Min­dest­an­for­de­run­gen“ jedoch völ­lig erfüllt: „Denn die­se Pati­en­ten sol­len nur noch gemein­sam von Fach­leu­ten aus Ortho­pä­die, Unfall­chir­ur­gie und Ger­ia­trie ver­sorgt wer­den. Durch die Eröff­nung der neu­en Akut­ger­ia­trie in die­sem Herbst ergibt sich hier eine wei­te­re Opti­mie­rung bei der Pati­en­ten­ver­sor­gung am Stand­ort Selb“ freut sich Chef­arzt Buch­mann auf die Zusam­men­ar­beit mit der künf­ti­gen Chef­ärz­tin Dr. Ker­stin Pelk.

Auch für die Not­auf­nah­me ergibt sich durch die 24h-Bereit­schaft Pla­nungs­si­cher­heit. „Sie kann in Stu­fe 1 wei­ter­ge­führt wer­den und arbei­tet ohne­hin eng mit allen Abtei­lun­gen des gesam­ten Kli­ni­kums sowie dem Trau­ma­zen­trum in Markt­red­witz zusam­men“ erklärt Geschäfts­füh­rer Meyer.

Für Not­auf­nah­men gibt es eben­falls seit 2019 Min­dest­vor­aus­set­zun­gen bei Per­so­nal und tech­ni­scher Aus­stat­tung. Not­auf­nah­men wer­den in drei Stu­fen ein­ge­teilt, die mit finan­zi­el­len Zuschlä­gen für die Ver­sor­gung ver­bun­den sind. Die Ver­gü­tun­gen wur­den zwi­schen dem GKV-Spit­zen­ver­band und den Kran­ken­häu­sern ver­ein­bart. Kran­ken­häu­ser, die nicht an der Not­fall­ver­sor­gung teil­neh­men, müs­sen Abschlä­ge je Kran­ken­haus­fall hinnehmen.


Dr. Jan-Felix Buchmann

Jan-Felix Buch­mann wur­de 1976 in Erlan­gen gebo­ren. Nach Abitur und Stu­di­um absol­vier­te er sei­ne Fach­arzt­aus­bil­dung an ver­schie­de­nen Kli­ni­ken, zuletzt am Sana Kli­ni­kum Hof.

Seit Som­mer 2017 ist Buch­mann Chef­arzt am Kli­ni­kum Fich­tel­ge­bir­ge und lei­tet die Abtei­lung für Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Endoprothetik.

Chef­arzt Buch­mann ist Fach­arzt für Ortho­pä­die, Unfall­chir­ur­gie und spe­zi­el­le Unfall­chir­ur­gie, Not­arzt und Durch­gangs­arzt der Berufsgenossenschaften.

Zusätz­lich zu sei­ner Tätig­keit am Kli­ni­kum Fich­tel­ge­bir­ge bie­tet er in Selb, in der Filia­le des MVZ Fich­tel­ge­bir­ge, eine ortho­pä­di­sche Sprech­stun­de mit Kas­sen­zu­las­sung an.

Kli­ni­kum Fichtelgebirge

Das Kli­ni­kum Fich­tel­ge­bir­ge bie­tet als kom­mu­na­ler Kli­nik­ver­bund mit zwei dezen­tra­len Häu­sern in Markt­red­witz und Selb die Schwer­punkt­ver­sor­gung in Wohn­ort­nä­he für die nord­öst­lich­ste Regi­on Bay­erns. Allei­ni­ger Gesell­schaf­ter ist der Land­kreis Wun­sie­del im Fich­tel­ge­bir­ge. Über 900 Mit­ar­bei­ter ver­sor­gen jähr­lich ca. 18.000 Pati­en­ten sta­tio­när und ca. 27.800 Pati­en­ten ambu­lant in fünf Hauptfachabteilungen.