AWO Lan­des­ver­band Bay­ern for­dert eine Erhö­hung des Rentenniveaus

Tag der älte­ren Men­schen: AWO-Vor­stän­din Mari­on Tost: „Respekt für Lebens­lei­stun­gen und der Kampf gegen Alters­ar­mut müs­sen eine stär­ke­re Rol­le in Poli­tik und Gesell­schaft spielen“

„Unse­re Gesell­schaft kann es sich nicht erlau­ben, dass die älte­re Bevöl­ke­rung immer wei­ter ins Abseits gerät. Des­halb muss die Poli­tik den Kampf gegen Alters­ar­mut wirk­lich ernst­neh­men und sicher­stel­len, dass Men­schen in Wür­de altern kön­nen“, sagt Mari­on Tost, Vor­stän­din des AWO Kreis­ver­bands Bay­reuth-Stadt anläss­lich des Tags der älte­ren Men­schen am 1. Oktober.

Der AWO Lan­des­ver­band Bay­ern for­dert des­halb eine Erhö­hung des Ren­ten­ni­veaus auf 50 Pro­zent sowie die Ein­füh­rung eines Min­dest­loh­nes von min­de­stens 12 Euro pro Stun­de. „Bis 2025 soll das Ren­ten­ni­veau sta­bil bei 48 Pro­zent blei­ben. Das ist ein Anfang. Kei­nes­falls darf es aber danach sin­ken, viel­mehr muss das Ren­ten­ni­veau stei­gen. Das hat auch mit Respekt vor der Lebens­lei­stung der Rent­ne­rin­nen und Rent­ner zu tun“, stellt Tost klar.

Gleich­zei­tig müs­se die Poli­tik aber den Kampf gegen die dro­hen­de Alters­ar­mut auf­sei­ten der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung inten­si­vie­ren. Die Gefahr sei zu groß, dass aus Mini-Löh­nen auch Mini-Ren­ten wür­den und die Zukunfts­äng­ste vie­ler Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer dadurch immer wei­ter anwach­sen wür­den. Der Min­dest­lohn müs­se des­halb auch stei­gen – auf min­de­stens 12 Euro pro Stun­de. „Die Lebens­er­hal­tungs­ko­sten stei­gen kon­ti­nu­ier­lich an – das muss sich auch in der Höhe des Min­dest­lohns wider­spie­geln“, for­dert Tost.

Mehr Respekt für Lebens­lei­stun­gen auch gesell­schaft­li­ches Thema

Die Coro­na-Pan­de­mie habe gezeigt, wie wich­tig gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt zwi­schen Jung und Alt ist. „Die Senio­rin­nen und Senio­ren waren der Teil unse­rer Bevöl­ke­rung, der zu Beginn der Pan­de­mie am stärk­sten unter den Maß­nah­men zur Ein­däm­mung des Coro­na-Virus‘ gelit­ten hat. Sie haben sehr oft zurück­stecken müs­sen – auch zu ihrem eige­nen Schutz“, sagt Tost. Vie­le hät­ten aus Angst vor einer Coro­na-Infek­ti­on die Woh­nung nicht mehr ver­las­sen, der Kon­takt zu Fami­lie und Freun­den wur­de auch immer schwieriger.

Umso erfreu­li­cher sei es gewe­sen, dass sich vie­le Men­schen – vor allem jün­ge­re – soli­da­risch gezeigt und Hil­fe ange­bo­ten haben – sei es bei den Groß­el­tern, bei den betag­ten Nach­barn oder ehren­amt­lich in der Alten­hil­fe. „Das hat auch etwas mit dem Respekt für die Lebens­lei­stung zu tun – die älte­ren Men­schen haben jahr­zehn­te­lang die Gesell­schaft getra­gen und nun muss die Gesell­schaft auch für sie da sein, wenn Hil­fe gebraucht wird.“