Zukunfts­bäu­me und pro­fes­sio­nel­le Baum­pfle­ge – Garan­ten für küh­len­des Stadt­grün in Forchheim

Andreas Geck, Leiter des Amtes für öffentliches Grün, informiert beim Stadtgang über die neuen „Klimabäume“ und deren Pflege. Foto: Stadt Forchheim

Andre­as Geck, Lei­ter des Amtes für öffent­li­ches Grün, infor­miert beim Stadt­gang über die neu­en „Kli­ma­bäu­me“ und deren Pfle­ge. Foto: Stadt Forchheim

Neue, kli­ma­sta­bi­le Baum­ar­ten und die fach­ge­rech­te Baum­pfle­ge waren The­men eines Stadt­gan­ges des Amtes für öffent­li­ches Grün zusam­men mit der Orts­grup­pe Forch­heim des Bund Natur­schut­zes in Bay­ern e. V. (BN) im Rah­men der Akti­on „Stadt-Kli­ma-Wan­del 21 – Impul­se zur Kli­ma­an­pas­sung in Forchheim“.
Mit der Som­mer­hit­ze wird die küh­len­de Wir­kung von Stadt­grün für alle erleb­bar. Doch die Garan­ten für ein erträg­li­ches Stadt­kli­ma, die schat­ten­spen­den­den Bäu­me, lei­den unter Som­mer­hit­ze und Trocken­heit der letz­ten Jah­re. Eine Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del, die Ände­rung der Stra­te­gie bei Neu- und Ersatz­pflan­zun­gen von Bäu­men im Stadt­raum, aber der mög­lichst lan­ge Erhalt des bestehen­den Alt­baum­be­stan­des sind drin­gend erforderlich.

Der Lei­ter des städ­ti­schen Gar­ten­amts, Andre­as Geck, infor­mier­te die Teil­neh­men­den des Rund­gangs, wo die Pro­ble­me bei der Pfle­ge und bem Erhalt der Stadt­bäu­me lie­gen: So lei­det bei­spiels­wei­se der Berg­ahorn – vor vier­zig bis fünf­zig Jah­ren noch als geeig­ne­te Stadt­baum­art gelobt – mitt­ler­wei­le mas­siv unter Hit­ze und Trocken­heit. Zur­zeit wird die Baum­art noch durch jähr­li­che Baum­schnitt- und Pfle­ge­maß­nah­men beglei­tet, aus Gefähr­dungs­grün­den müs­sen vie­le Bäu­me jedoch gefällt werden.

In den kom­men­den Jah­ren wer­den der Berg­ahorn und mit ihm auch ande­re, ähn­lich beein­träch­tig­te Baum­ar­ten, nahe­zu gänz­lich aus dem Stadt­bild ver­schwun­den sein. Zusätz­lich zu Hit­ze und Trocken­heit sie­deln sich, als soge­nann­te Sekun­där­pa­ra­si­ten, holz­zer­stö­ren­de Pil­ze an, die einen durch Hit­ze und Trocken­heit geschwäch­ten Baum wei­ter schä­di­gen und sei­ne Stand­fe­stig­keit beein­träch­ti­gen. Seit eini­gen Jah­ren wer­den in Forch­heim an Stel­len, an denen ver­trau­te Alt­bäu­me ver­schwun­den sind, vom Amt für öffent­li­ches Grün nur noch Bäu­me gepflanzt, die Hit­ze und Trocken­heit bes­ser ertra­gen kön­nen, wie der Eisen­holz­baum und spe­zi­el­le, krank­heits­re­si­sten­te Ulmenarten.

Doch ohne genü­gend Raum für die Wur­zeln und eine aus­rei­chen­de Was­ser­ver­sor­gung kann auch sol­chen neu­en „Kli­ma­bäu­men“ kein lan­ges Leben beschie­den wer­den. Grün­amts­lei­ter Andre­as Geck betont: „Ein geeig­ne­ter, gesun­der Kli­ma­baum kann auch nur so gut gedei­hen wie die Bedin­gun­gen am Pflanz­ort es zulas­sen. Bei schlech­ten Boden­ver­hält­nis­sen oder kri­ti­scher Was­ser­ver­sor­gung inve­stie­ren wir mitt­ler­wei­le deut­lich mehr in die Pflanz­gru­be, als uns der Baum selbst und die rei­ne Pflanz­ar­beit kosten.“ Aus die­sem Grund wird bei Neu­pflan­zun­gen die „durch­wur­zel­ba­re Pflanz­gru­be“ schon jetzt deut­lich grö­ßer vor­be­rei­tet – in Forch­heim bemisst die­se jetzt ca. zwölf
Kubik­me­ter. Bei pro­ble­ma­ti­schen Böden, wie bei schwer durch­wur­zel­ba­ren Tonen, wer­den die „Zukunfts­bäu­me“ in ein spe­zi­el­les Pflanz­sub­strat gepflanzt, das eine
län­ge­re, natür­li­che Was­ser­ver­sor­gung im Som­mer garan­tiert, aber auch gleich­blei­ben­de Boden­luft­ver­sor­gung gewährleistet.

Die Pfle­ge und der wich­ti­ge Erhalt von schat­ten­spen­den­den Bäu­men in der Stadt sind nicht zum Null­ta­rif zu haben: Gro­ße Bäu­me in gewach­se­nen Städ­ten, die „grü­ne
Infra­struk­tur“, sind durch die von ihnen bewirk­te Beschat­tung und ihre Fähig­keit gro­ße Men­gen an Was­ser zu ver­dun­sten und damit die unmit­tel­ba­re Umge­bung zu küh­len, ein ent­schei­den­der Fak­tor zur Lin­de­rung som­mer­li­cher Tem­pe­ra­tur­spit­zen in der Stadt. Ulrich Buch­holz, BN-Kreis­vor­sit­zen­der erklärt dazu: “Wir brau­chen die Bäu­me – auch in der Stadt, damit das Leben dort lebens­wert bleibt!“.