GRÜ­NE Jugend Coburg nimmt Stel­lung zur Biotonnen-Diskussion

Pres­se­mit­tei­lung der GRÜ­NEn Jugend Coburg:

Febru­ar 2019: Auf der Bürger*innenversammlung in Meil­schnitz wird über eine Bio­ton­ne diskutiert.

In den Mona­ten dar­auf folgt schrift­li­cher Aus­tausch mit der Stadt­ver­wal­tung Neu­stadt bei Coburg über das The­ma – es wird auf das Land­rats­amt ver­wie­sen. Außer­dem füh­ren wir zeit­gleich Gesprä­che mit Umwelt­ver­bän­den (DUH, NABU, Bund Natur­schutz & Bifa-Insti­tut) über das The­ma und fnden dort star­ken Rücken­wind. Am 1.April 2021 erklärt sich Land­rat Straubel für ein Gespräch mit Ralf Schramm (spä­ter Mit­glied Grü­ne Jugend Coburg) über das The­ma bereit.

15. Juni 2021: Die Grü­ne Jugend Coburg dis­ku­tiert kon­struk­tiv mit Johan­nes Balk vom CEB über die Bio­ton­ne. Am 20.Juli 2021 tau­schen sich Chri­sti­an Kern (Auf­ga­ben­be­reichs­lei­ter Abfall­wirt­schaft) und Wolf­gang Som­mer über das The­ma mit der Grü­nen Jugend aus. Juni/​Juli 2021 die Grü­ne Jugend star­tet einen Akti­ons­mo­nat in Meil­schnitz und sam­melt vier Wochen lang von Bewohner*innen Bio­müll ein und bringt ihn zum Wert­stoff­hof nach Neustadt.

Am 1.September 2021 beschließt der Aus­schuss für Umwelt, Ener­gie und Mobi­li­tät des Land­krei­ses Coburg kei­ne Bio­ton­ne ein­zu­füh­ren (12 Stim­men (der CSU/LV, SPD, FW & ULB) dage­gen & eine Stim­me (der Grü­nen) dafür). Die Argu­men­ta­ti­on von Chri­sti­an Kern gegen die Bio­ton­ne ist hier­zu in der Nie­der­schrift des Aus­schus­ses ersichtlich.

Unse­re Ant­wort dazu:

1. Es wür­den kei­ne wei­te­ren Bio­ton­nen seit 2017 in Deutsch­land mehr ein­ge­führt werden.

Falsch! Zumin­dest spricht die Ana­ly­se der Deutsch­land­kar­te des NABUs zum The­ma für Gegen­tei­li­ges. So haben z.B. seit 2018 fol­gen­de Ver­wal­tungs­ein­hei­ten eine Bio­ton­ne im Hol­sy­stem ein­ge­führt: Alt­mark­kreis-Salz­we­del, Cux­ha­ven, Elbe-Elster-Land, Har­burg, Spree-Nei­ße, Cott­bus, Walds­hut, Vogtlandkreis.

2. Coburg sam­melt so viel Grün­gut über die Kom­po­stie­run­gen, dass es ein­fach kei­ne Bio­ton­ne bräuchte.

Es ist unver­ant­wort­lich, wie hier am The­ma vor­bei argu­men­tiert wird. Aus der sel­ben Bifa-Stu­die wird deut­lich, dass die Kom­po­stie­run­gen mit einem ver­kraft­ba­ren Abstieg von cir­ca 46 kg/​Kopf und Jahr bei Ein­füh­rung einer Bio­ton­ne rech­nen müss­ten und lägen dabei nach wie vor weit über dem deut­schen Durch­schnitt. (Bifa­stu­die S.10) Aktu­ell wer­den über das Bring­sy­stem im Land­kreis cir­ca 20 Ton­nen Bio­müll gesam­melt, laut der Stu­die könn­ten wir bis zu knapp 7000 Ton­nen Bio­müll sam­meln. Damit wür­den wir nicht mehr so viel ver­wert­ba­re Küchen­re­ste verbrennen.

Aus den Dis­kus­sio­nen der Grü­nen Jugend mit den jewei­li­gen Exper­ten des Land­krei­ses wur­de auch deut­lich, dass das Ver­bren­nen von orga­ni­schen Müll im Müll­heiz­kraft­werk sogar den Eff­zi­enz­grad der Ver­bren­nung ver­schlech­tert, da der über­wie­gend nas­se Müll die Tem­pe­ra­tu­ren senkt. Dies ist bei dem aktu­el­len Stand der Anla­ge anschei­nend erwünscht, weil die Müll­an­la­ge höhe­re Tem­pe­ra­tu­ren nicht aus­hal­ten könn­te. Da das Müll­heiz­kraft­werk sowie­so über­holt wer­den muss, könn­te dies geän­dert werden!

3. Die Bio­ton­ne sei wirt­schaft­lich unzumutbar.

Wie in der Argu­men­ta­ti­on erwähnt wird, müss­ten wir mit einer Gebüh­ren­er­hö­hung von 7 € pro Kopf im Jahr rech­nen. Das soll wirt­schaft­lich unzu­mut­bar sein? Unser Akti­ons­mo­nat in Meil­schnitz hat gezeigt, dass auch in den Dör­fern maxi­mal die Hälf­te der Haus­hal­te einen Kom­post führt. Die Reso­nanz mit der Bio­ton­ne war aus­schließ­lich posi­tiv, die Leu­te sind sehr trau­rig, dass wir ihren Müll nicht mehr sam­meln. Die Poli­tik igno­riert dies und hat im Aus­schuss auch eine Befra­gung der Bürger*innen ausgeschlossen.

Das ein­zig Unzu­mut­ba­re ist eine Poli­tik die zu lan­ge war­tet! Eine Poli­tik die igno­riert, dass wir Bürger*innen eine nach­hal­ti­gen Wan­del wol­len und auch dazu bereit sind. Unzu­mut­bar ist eine Poli­tik, die zu viel über Kli­ma­schutz redet und nicht bereit ist ihn zu machen!

Hier zeigt sich schließ­lich, dass es auch auf kom­mu­na­ler Ebe­ne nur eine Par­tei gibt, die wirk­lich für einen nach­hal­ti­gen Wan­del steht, des­halb unser Auf­ruf: Wäh­len Sie am 26. Sep­tem­ber 2021 Bünd­nis 90/ die Grünen!