Erster „Son­der­ver­kauf“ des Deut­schen Kame­ra­mu­se­ums in Ple­ch war ein Überraschungserfolg

Foto: Deutsches Kameramuseum
Foto: Deutsches Kameramuseum

Mit dem Ein­kaufs­wa­gen durch den „Super­markt für Photographica“

Die klas­si­schen, jah­re­lang ein­ge­führ­ten Foto­bör­sen über­all in Deutsch­land haben in Coro­na-Zei­ten mit dra­ma­ti­schem Publi­kums­schwund zu kämp­fen, doch der erst seit weni­gen Wochen geplan­te und kurz­fri­stig ange­setz­te „Son­der­ver­kauf über­zäh­li­ger Muse­ums­expo­na­te“ des Deut­schen Kame­ra­mu­se­ums in Ple­ch wur­de – selbst für vie­le ein­ge­fleisch­te Bör­sen­gän­ger über­ra­schend – zum Ren­ner: Über den Tag ver­teilt waren es bis abends an die 300 Besu­cher, die sich für die Schman­kerl aus den Muse­ums­de­pots oder die Dou­blet­ten aus der gigan­ti­schen neu­en Agfa-Spen­de von Die­ter Scha­de interessierten.

Zum Ver­gleich: Die renom­mier­te Foto­bör­se in Sins­heim unweit des berühm­ten Tech­nik­mu­se­ums lock­te vor Wochen noch gera­de mal 40 Käu­fer an. Der etwas geschaff­te, aber über­glück­li­che Vor­sit­zen­de und Schatz­mei­ster des För­der­ver­eins Deut­sches Kame­ra­mu­se­ums in Ple­ch e.V., Tho­mas Wan­ka, in einer ersten Bilanz am Sonn­tag­abend: „Nie­mand von uns hät­te die­sen Andrang erwar­tet. Das war mit Abstand der finan­zi­ell erfolg­reich­ste Tag in der zehn­jäh­ri­gen Geschich­te des Deut­schen Kameramuseums.“

Wie Muse­ums­lei­ter Kurt Tau­ber in einer Pres­se­mit­tei­lung des Muse­ums ergänz­te, habe man durch­wegs mit ver­ständ­nis­vol­len und rück­sichts­vol­len Besu­chern zu tun gehabt: „Alle unter­zo­gen sich ohne Dis­kus­si­on den Coro­na-Vor­schrif­ten vom Aus­fül­len der Kon­takt­ab­fra­gen per Form­blatt oder per Luca-App bis zum Tra­gen der Mas­ke in der 500 Qua­drat­me­ter gro­ßen Hal­le im Ple­cher Gewerbegebiet.“

Das ange­nehm trocke­ne und küh­le Wet­ter tat ein Übri­ges, dass alle sehr gelas­sen die Abstän­de ein­hiel­ten und sich beim „Pho­to­gra­phi­ca-Shop­ping“ Zeit las­sen konn­ten. Ein benach­bar­ter Super­markt hat­te dem För­der­ver­ein ohne Zögern ein Dut­zend Ein­kaufs­wa­gen kosten­los für die­se Akti­on zur Ver­fü­gung gestellt so dass die Kund­schaft wie in einem „Super­markt für Pho­to­gra­phi­ca“ durch die brei­ten Gän­ge fah­ren und in Ruhe ihre Fund­stücke zusam­men­stel­len konn­ten. Ein „Bil­li­ger Jakob“ („Fünf Stücke für 15 Euro“) sorg­te dafür, dass auch schwer ver­käuf­li­che Klein­tei­le schnell Abneh­mer fanden.

Schon zur Eröff­nung pünkt­lich um 9 Uhr stan­den die ersten 35 Foto­freun­de vor der Ein­gangs­tür. Man­che war­te­ten schon seit 8 Uhr auf den Ein­lass, weil sie unbe­dingt das eine oder ande­re Stück der im Inter­net inten­siv bewor­be­nen Pre­tio­sen ergat­tern woll­ten. Und so fan­den dann die frü­he Lei­ca I (A) oder der Agfa-Tür­griff aus Metall, die Leucht­re­kla­men und Agfa-Rekla­me­ar­ti­kel, um nur eini­ge der begehr­te­sten Tei­le zu nen­nen, in kür­ze­ster Zeit Käu­fer, die auch die aus­ge­ru­fe­nen Prei­se meist ger­ne akzeptierten.

Um die Aus­sich­ten für wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen die­ser Art ist den Ple­cher Muse­ums­ma­chern nicht ban­ge: Der jüng­ste „Besu­cher“ war ein zehn Tage altes Baby im Schlepp­tau einer jun­gen vier­köp­fi­gen Fami­lie. Muse­ums­lei­ter Tau­ber augen­zwin­kernd: „Foto­gra­fie hat eben Zukunft!“

Info: Die für Anfang Okto­ber 2021 geplan­te regu­lä­re Ple­cher Foto­bör­se bleibt aber abgesagt.