Regie­rungs­prä­si­den­tin besuch­te Bam­ber­ger Natur­schutz­pro­jek­te: Arten­reich­tum unter Stromleitungen

Heidrun Piwernetz und Andreas Starke informierten sich bei Naturschutzexperten über das ökologische Trassenmanagement unter Hochspannungsleitungen. Foto: Klima- und Umweltamt
Heidrun Piwernetz und Andreas Starke informierten sich bei Naturschutzexperten über das ökologische Trassenmanagement unter Hochspannungsleitungen. Foto: Klima- und Umweltamt

Im Rah­men einer all­jähr­li­chen Natur­schutz­fahrt durch ihren Regie­rungs­be­zirk hat die ober­frän­ki­sche Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz kürz­lich die Stadt Bam­berg besucht. In Beglei­tung von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke besich­tig­te man die Lei­tungs­tras­se der Bay­ern­wer­ke im süd­li­chen Haupts­moor­wald. Dabei ging es um die enge Koope­ra­ti­on von Natur­schutz und Energieversorgungsunternehmen.

Bernd Lang von den Bay­ern­wer­ken erläu­ter­te die Umstel­lung der Tras­sen­pfle­ge vom Kahl­schlag auf­wach­sen­der Gehöl­ze alle 8–10 Jah­re zu Mahd und Bewei­dung. Die Tras­sen sol­len dau­er­haft offen­ge­hal­ten wer­den, ins­be­son­de­re sol­che auf Sand­bö­den im Reg­nitz­tal, deren Mager­ra­sen und Hei­den sehr arten­reich sind. Erfreu­li­cher­wei­se habe man in Bam­berg einen Schä­fer gefun­den, Andre­as Walt­her, der auch Zie­gen mit­füh­re, die anders als Scha­fe auch auf­kom­men­de Gehöl­ze ver­bei­ßen. Vor allem die aus Nord­ame­ri­ka stam­men­den Arten Spä­te Trau­ben­kir­sche und Robi­nie wür­den die arten­rei­che Vege­ta­ti­on der Mager­ra­sen rasch über­wu­chern, wenn man nicht bewei­de oder mähe.

Sehr zufrie­den mit die­ser Art von „öko­lo­gi­schem Tras­sen­ma­nage­ment“ der Bay­ern­wer­ke zeig­te sich Ste­phan Keil­holz, Forst­be­triebs­lei­ter der Baye­ri­schen Staats­for­sten, die Eigen­tü­mer des Wal­des und der Tras­se sind. Infol­ge der Pfle­ge­um­stel­lung konn­te Heid­run Piwer­netz mit den Teil­neh­mern der Exkur­si­on über offe­ne, arten­rei­che Sand­le­bens­räu­me und blü­hen­de Hei­de lau­fen. Der Bota­ni­ker Her­mann Bösche, der für die Bay­ern­wer­ke das Moni­to­ring der Pfle­ge­maß­nah­men durch­führt, erläu­ter­te beson­de­re Pflan­zen­ar­ten der Mager­ra­sen wie Sil­ber­gras und Grasnelke.

Der Natur­schutz­be­auf­trag­te der Stadt, Dr. Jür­gen Ger­des, und Dr. Reb­han von der Höhe­ren Natur­schutz­be­hör­de bei der Regie­rung von Ober­fran­ken wie­sen dar­auf hin, dass das öko­lo­gi­sche Tras­sen­ma­nage­ment sehr gut zum Bio­top­ver­bund des Natur­schutz­pro­jekts „San­dAch­se Fran­ken“ bei­tra­ge. Die San­dAch­se Fran­ken ist ein Zusam­men­schluss von fünf Städ­ten und sie­ben Land­krei­sen in Nord­bay­ern, der mit Unter­stüt­zung des Frei­staa­tes die natur­schutz­fach­lich hoch­wer­ti­gen Sand­le­bens­räu­me schützt und för­dert (www​.san​dach​se​.de).

Heid­run Piwer­netz freu­te sich über die gute Zusam­men­ar­beit so vie­ler Mit­spie­ler zur För­de­rung der Natur. Die Lei­tungs­tras­sen sei­en ein her­vor­ra­gen­des Ele­ment eines bay­ern­wei­ten Bio­top­ver­bund­sy­stems. Damit stün­den über­re­gio­nal Kor­ri­do­re zur Ver­fü­gung, die rich­tig gepflegt, die hei­mi­sche Pflan­zen- und Tier­welt ent­schei­dend för­dern könnten.