Aus der Igens­dor­fer Leser­post: „Bau­land im Naturschutzgebiet“

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Laut einer Mit­tei­lung im Igens­dor­fer Amts­blatt vom August ’21 ist die Zer­stö­rung von unter Schutz ste­hen­der Bio­top-Flä­che geplant. Betrof­fen ist ein klei­nes, laut Para­graf 30 Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz, „beson­ders schüt­zens­wer­tes Auwald-Bio­top“ im Igens­dor­fer Orts­teil Pettensiedel.

Auen, wo Fluss oder Bach bei Hoch­was­ser über die Ufer tritt, sind die arten­reich­sten Lebens­räu­me in unse­ren Brei­ten. (Auwald bezeich­net eine natür­li­che Pflan­zen­ge­sell­schaft ent­lang von Bächen und Flüs­sen, die von Über­schwem­mun­gen und hohen Grund­was­ser­pe­geln stark beein­flusst wird. Wikipedia)

Eine Natur­flä­che mit Gewäs­ser, die mit ihrem Bestand an Bäu­men, Büschen und nie­de­ren Pflan­zen einen wich­ti­gen Bei­trag zum ört­li­chen Kli­ma lei­stet und Lebens­raum für Tie­re bie­tet, soll einem Wohn­ge­biet wei­chen. Infor­ma­tio­nen über Kli­ma­er­wär­mung, Arten­ster­ben und deren mensch­ge­mach­te Ursa­chen sind, so wie es aus­sieht, noch nicht bei den Ent­schei­dungs­trä­gern angekommen.

In den Städ­ten wer­den zwi­schen­zeit­lich Begrü­nungs-Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung des Kli­mas durch­ge­führt. In vie­len Regio­nen sind auf­wän­di­ge Maß­nah­men zur Auf­for­stung bzw. zur Rena­tu­rie­rung von Bach- und Fluss­land­chaf­ten geplant oder bereits in Arbeit.

In unse­rer Regi­on dage­gen wer­den Kli­ma­wan­del und Arten­ster­ben igno­riert und die letz­ten geschütz­ten Bio­top-Flä­chen der Bau­land­schaf­fung geopfert.

Soll das so wei­ter­ge­hen, dass wert­vol­le Natur für die Inter­es­sen ein­zel­ner geop­fert wird, dass der Lebens­raum ande­rer Lebe­we­sen ver­nich­tet und die Tat­sa­che, dass „Grün kühlt“ durch Zube­to­nie­ren ins Gegen­teil umge­setzt wird?
Und wel­cher Rest darf für die Nach­welt bleiben?

Bei dem leicht­fer­ti­gen Umgang mit unse­rer Umwelt schei­nen die Ent­schei­dungs­trä­ger Pla­net B im Kof­fer­raum zu haben.

Des Wei­te­ren: Aus den aktu­el­len Kata­stro­phen wie u.a. in Ahr­wei­ler soll­te man da nicht eine Leh­re zie­hen und Gewäs­sern mehr Raum bie­ten, anstatt Ufer­zo­nen als Wohn­ge­biet auszuweisen?

Wie zahl­rei­che Ereig­nis­se immer deut­li­cher zei­gen, ist ein pfleg­li­che­rer Umgang mit unse­rer Umwelt und mehr Ach­tung und Respekt vor unse­rer aller Natur angebracht.

Moni­ka Eisele
Bir­ken­weg 7
91338 Igensdorf