Kulm­ba­cher „Ener­gie­agen­tur Nord­bay­ern“ for­dert kla­res Bekennt­nis zur Windenergie

Appell vor der Bundestagswahl

Für eine Beschleu­ni­gung der Ener­gie­wen­de und wirk­sa­men Kli­ma­schutz hat die Ener­gie­agen­tur Nord­bay­ern ent­schlos­se­ne­res Han­deln von der Poli­tik gefor­dert. Ein schnel­ler Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien und ein mög­lichst voll­stän­di­ger Umstieg auf rege­ne­ra­ti­ve Quel­len sei­en im Augen­blick die vor­dring­lich­sten Zie­le, so Geschäfts­füh­rer Erich Mau­rer. Es sei zwar erfreu­lich, dass im Vor­feld der Bun­des­tags­wahl nahe­zu alle Par­tei­en die­se Zie­le unter­stütz­ten. Aller­dings gebe es erheb­li­che Unter­schie­de zwi­schen Anspruch und Wirk­lich­keit. „Egal, wie die neue Bun­des­re­gie­rung aus­sieht: Wir brau­chen eine breit ange­leg­te Offen­si­ve zum schnel­le­ren Aus­bau von Öko­strom. Dazu gehört auch ein kla­res Bekennt­nis zur Windkraft.“

Aus die­sem Grund unter­stützt die Ener­gie­agen­tur Nord­bay­ern einen Appell, in dem mehr als 80 Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­bän­de aus der Ener­gie­bran­che die Poli­tik dazu auf­for­dern, den Her­aus­for­de­run­gen der Kli­ma­kri­se end­lich wirk­sam zu begeg­nen. Der Appell, der gestern (Mi, 15.09.) im Rah­men der 32. Fach­mes­se „HUSUM Wind“ ver­öf­fent­lich wur­de, nennt kon­kre­te Maß­nah­men, mit denen vor allem der der­zeit stocken­de Aus­bau der Wind­ener­gie wie­der Fahrt auf­neh­men soll. Unter ande­rem for­dern die Ener­gie­ex­per­ten, dass für Wind­kraft aus­rei­chend Flä­chen zur Ver­fü­gung gestellt, Geneh­mi­gungs­pro­zes­se beschleu­nigt und Natur­schutz­auf­la­gen ver­ein­heit­licht wer­den müs­sen. Pau­scha­le Abstands­re­ge­lung – wie zum Bei­spiel die in Bay­ern gel­ten­de 10H-Rege­lung – führ­ten fak­tisch zu einem Aus­bau­stopp und sei­en daher kon­tra­pro­duk­tiv für das Errei­chen der Kli­ma­schutz­zie­le. Auch das „Repowe­ring“, also das Erneu­ern von älte­ren Anla­gen, müs­se ver­ein­facht wer­den, sonst bestehe schon 2022 die Gefahr, dass mehr Anla­gen still­ge­legt wür­den als neue hinzukämen.

Mau­rer spricht sich außer­dem dafür aus, dass bei allen neu­en Wind­kraft- und Pho­to­vol­ta­ik-Pro­jek­ten die Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort obli­ga­to­risch sein müs­se. Nur durch ange­mes­se­ne finan­zi­el­le Teil­ha­be kön­ne erreicht wer­den, dass die Wert­schöp­fung aus der Ener­gie­er­zeu­gung so weit wie mög­lich in der Regi­on bleibe.

Im Auf­trag des Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­ums beglei­tet die Ener­gie­agen­tur Nord­bay­ern der­zeit als „Wind­küm­me­rer“ in meh­re­ren Regie­rungs­be­zir­ken die Rea­li­sie­rung von Wind­pro­jek­ten. Durch die 10H-Regel ist der Bau von Wind­rä­dern mit gerin­ge­ren Abstän­den zur Wohn­be­bau­ung mit hohen pla­nungs­recht­li­chen Hür­den ver­bun­den. Trotz­dem will man in vie­len Regio­nen den Still­stand beim Aus­bau been­den. Allein in Ober- und Mit­tel­fran­ken haben bis­lang zehn Kom­mu­nen einen Zuschlag für die För­de­rung bekom­men, deut­lich mehr haben bereits ihr Inter­es­se bekundet.

Der „Husu­mer Appell“ wur­de nicht nur von Unter­neh­men aus der Wind­bran­che und Ener­gie­ver­sor­gern unter­zeich­net, son­dern zum Bei­spiel auch vom Ver­band kom­mu­na­ler Unter­neh­men (VKU) und der Indu­strie­ge­werk­schaft Metall.

Der gan­ze Appell ist hier ver­öf­fent­licht (PDF-Datei, 4,5MB):

https://​www​.wind​-ener​gie​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​r​e​d​a​k​t​i​o​n​/​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​A​k​t​u​e​l​l​e​s​/​B​T​W​_​2​0​2​1​/​2​0​2​1​0​9​1​4​_​H​u​s​u​m​e​r​_​A​p​p​e​l​l​_​z​u​r​_​B​u​n​d​e​s​t​a​g​s​w​a​h​l​_​2​0​2​1​.​pdf