Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­ta­ges­stät­te in Kirch­eh­ren­bach nur für drei Jahre ?

Mehrgenerationenstätte auf Zeit; das Nebengebäude der Baufirma Knörlein / Foto: Thomas Weichert

Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­stät­te auf Zeit; das Neben­ge­bäu­de der Bau­fir­ma Knör­lein / Foto: Tho­mas Weichert

Kirch­eh­ren­bach. Vor etwa zwei Jah­ren hat­te die Gemein­de Kirch­eh­ren­bach das Neben­ge­bäu­de der ehe­ma­li­gen Bau­fir­ma Knör­lein gekauft das unmit­tel­bar an die Frei­flä­che der Kin­der­ta­ges­stät­te angrenzt. Damals in der Absicht den ein­stöcki­gen sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Flach­bau, in dem sich sogar ein Schwimm­bad befin­det, für Lager­zwecke des Kin­der­gar­tens nut­zen zu kön­nen. Nun soll dar­aus eine pro­vi­so­ri­sche Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­ta­ges­stät­te wer­den die befri­stet auf drei Jah­re vom Cari­tas­ver­band Bam­berg-Forch­heim betrie­ben wird.

Aller­dings sind für die­se befri­ste­te Umnut­zung Umbau- und Sanie­rungs­maß­nah­men erfor­der­lich für des­sen Ermitt­lung die Gemein­de die Plan­werk­statt Pase­mann + Schier­lein mit der Bau­pla­nung beauf­tragt hat. So soll ein bar­rie­re­frei­er Zugang ins Gebäu­de selbst geschaf­fen wer­den, wei­ter­hin ein bar­rie­re­frei­es WC und eine Durch­rei­che von der noch zu ent­ste­hen­den Tee­kü­che in den geplan­ten Gemein­schafts­raum. Die Umbau­ko­sten wer­den in der nun vor­ge­leg­ten Pla­nung mit 99 350 Euro bezif­fert wenn man die Arbei­ten öffent­lich aus­schreibt. Johan­nes Schnit­zer­lein (CSU) rech­ne­te wäh­rend der Gemein­de­rats­sit­zung jedoch nur mit Mate­ri­al­ko­sten von 30 000 bis 40 000 Euro, weil die mei­sten Arbei­ten die Mit­ar­bei­ter des gemeind­li­chen Bau­hofs selbst erle­di­gen kön­nen. Nicht nur die Bar­rie­re­frei­heit und den Trocken­bau, auch die Maler­ar­bei­ten. Schnit­zer­lein räum­te zwar ein das die Bau­hof­stun­den auch etwas kosten, beton­te aber das der Bau­hof in dem Gebäu­de ja schon viel gemacht habe. Ziel sei eine Fer­tig­stel­lung der Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­ta­ges­stät­te, die dann von allen Bür­gern der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft Kirch­eh­ren­bach-Wei­lers­bach-Leu­ten­bach genutzt wer­den kön­ne, spä­te­stens zum 1. Janu­ar 2022. Sie soll dann nicht nur als Treff­punkt für Senio­ren die­nen, son­dern könn­te auch von der Kin­der­ta­ges­stät­te mit genutzt wer­den. Denn dort kann coro­nabe­dingt de Turn­raum der­zeit nicht genutzt wer­den, weil die Abstän­de nicht ein­ge­hal­ten wer­den können.

Ein Aspekt für Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt (SPD) die­sem Pro­jekt posi­tiv gegen­über zu ste­hen. Auf die Fra­ge aus dem Rat, was die Cari­tas denn als Mie­te bezahlt um die Inve­sti­ti­ons­ko­sten eini­ger­ma­ßen wie­der her­ein­zu­brin­gen, ant­wor­te­te die Rat­haus­chefin, dass dies erst noch ver­han­delt wer­den müs­se. Für die Ein­rich­tung wür­de jedoch die Cari­tas sor­gen, die Gemein­de sei dann nur Ver­mie­ter des Gebäu­des, hieß es. Außer­dem sei­en Miet­ver­trä­ge dann in nicht­öf­fent­li­cher Sit­zung zu behan­deln. Um die­se Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­ta­ges­stät­te vom Land­rats­amt über­haupt geneh­migt zu bekom­men müs­sen Befrei­un­gen nach dem Bau­ge­setz­buch hin­sicht­lich der Vor­schrif­ten der Arbeits­stät­ten­richt­li­nie und des Gebäu­de­en­er­gie­ge­set­zes bean­tragt wer­den. Begrü­nung für die­se Befrei­un­gen ist es, das die Nut­zungs­dau­er der Tages­stät­te maxi­mal auf drei Jah­re begrenzt wird. Frag­lich ist aber auch der Brand­schutz, wie sich wäh­rend der Sit­zung her­aus­stell­te. Nach Mei­nung von Schnit­zer­lein wür­den im Bereich des ehe­ma­li­gen Schwimm­bads dazu aber Brand­mel­der zum Stück­preis von 50 Euro aus­rei­chend sein, da das Gebäu­de eben­erdig ist. Ver­wal­tungs­rat Kle­mens Denz­ler emp­fahl den Rätin­nen und Räten außer­dem zu prü­fen ob für eine zeit­lich befri­ste­te Nut­zung ein der­art hoher Finanz­auf­wand zu recht­fer­ti­gen sei. Der Beschluss fiel den­noch ein­stim­mig aus.

Das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men zum Bau­an­trag mit den Befrei­un­gen wur­de erteilt. Nun liegt es an der Bau­be­hör­de im Land­rats­amt ob sie die­sem Vor­ha­ben auch zustimmt. Im Rah­men des Geneh­mi­gungs­frei­stel­lungs­ver­fah­rens wur­de auch der bean­trag­te Neu­bau einer etwa 30 mal 15 Meter gro­ßen ein­ge­schos­si­gen Mon­ta­ge­hal­le mit Werk­statt, Büro- und Lager­räu­men und zehn Stell­plät­zen im Bau­ge­biet „Im Lan­gen Gra­ben“ befür­wor­tet. Der Büro- und Lager­be­reich ist zwei­ge­schos­sig geplant. Eben­falls zuge­stimmt wur­de der Umnut­zung des ehe­ma­li­gen Kin­der­wohn­heims in der Sport­platz­stra­ße in ein Ein­fa­mi­li­en­wohn­haus mit zwei Ein­lie­ger­woh­nun­gen und dem Umbau des Neben­ge­bäu­des zu Wohn­zwecken mit dem Hin­weis das im Umkreis Sport‑, Kul­tur- und Frei­zeit­ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den. Auch in die­sem Jahr wer­den ana­log des Land­rei­ses wegen coro­nabe­ding­ten Aus­fäl­len der TSV Ger­ma­nia Kirch­eh­ren­bach und der Rad- und Motor­sport­ver­ein Con­cor­dia Kirch­eh­ren­bach mit der dop­pel­ten Sport­ver­eins­för­de­rung bedacht.

Der TSV erhält rund 6505 Euro aus der Gemein­de­kas­se und der Rad- und Motor­sport­ver­ein rund 1482 Euro. Unter Infor­ma­tio­nen berich­te­te die Bür­ger­mei­ste­rin dass das Land­rats­amt mit­ge­teilt habe, das die Errich­tung eines Wohn­mo­bil­stell­plat­zes am Fuße des Wal­ber­la bau­recht­lich am ein­fach­sten zu geneh­mi­gen wäre, wenn die Gemein­de die Ver­kehrs­last über­neh­me. Aller­dings müs­sen im Gebiet „Natu­ra 2000“ auch noch natur­schutz­recht­li­che Fra­gen geklärt wer­den. Nach Rat­schlag von Inge­nieur Alex­an­der Dürr­schmidt soll­te die Gemein­de in die Sanie­rung ihres Was­ser­lei­tungs­net­zes jähr­lich 200 000 bis 250 000 Euro investieren.