Sen­sa­ti­on in Flens­burg – HC Erlan­gen belohnt sich nach einem auf­op­fe­rungs­vol­len Kampf mit einem Punkt beim Vizemeister

Symbolbild Handball

Der HC Erlan­gen lie­fer­te sich beim Vize­mei­ster in Flens­burg einen har­ten Kampf und belohn­te sich in letz­ter Sekun­de mit einem 27:27-Unentschieden (13:12). Noch nie konn­ten die Fran­ken aus der „Höl­le Nord“ etwas Zähl­ba­res mit­neh­men, doch am Sams­tag­abend wuchs das Team von Micha­el Haaß über sich hin­aus und ent­führ­te dem Favo­ri­ten, dank einer geschlos­se­nen kämp­fe­ri­schen Mann­schafts­lei­stung, einen Punkt. Bester Wer­fer war Simon Jepps­son, der sich an sei­ner alten Wir­kungs­stät­te ins­ge­samt neun Mal in die Liste der Tor­schüt­zen eintrug.

Der HC Erlan­gen rei­ste mit einem unver­än­der­ten Kader zum Vize­mei­ster nach Flens­burg und hat­te sich vor­ge­nom­men, von Beginn an mutig zu spie­len und in der Abwehr lei­den­schaft­lich zu ver­tei­di­gen. Chri­sto­pher Bis­sel sorg­te für einen sen­sa­tio­nel­len Auf­takt ins schwie­ri­ge Aus­wärts­spiel, als er sich nach Ball­ge­winn in der Abwehr zwei Mal in Fol­ge treff­si­cher zeig­te und sein Team mit 0:2 in Füh­rung brach­te. Das erste Tor der Haus­her­ren fiel in der zwei­ten Spiel­mi­nu­te, als Ham­pus Wan­ne einen Sie­ben­me­ter im Tor von Kle­men Fer­lin unter­brin­gen konn­te. Nach zwei Fehl­ver­su­chen im Angriff konn­ten die Haus­her­ren zum 2:2 aus­glei­chen, doch Nico Büdel tank­te sich in der sech­sten Minu­te durch und netz­te zur 2:3‑Führung ein. Die Abwehr der Fran­ken stand wie im ersten Sai­son­spiel sehr sta­bil und mach­te es dem Favo­ri­ten von Beginn an sehr schwer. Nach zehn gespiel­ten Minu­ten sah Kapi­tän Niko­lai Link die Zeit­stra­fe, sodass die SG über Gott­fri­ds­son zum 3:3‑Ausgleich kam. Ham­pus Wan­ne konn­te sein Team kurz dar­auf per Sie­ben­me­ter das erste Mal in Füh­rung brin­gen. Doch die Gäste lie­ßen sich nicht abschüt­teln und kämpf­ten mutig wei­ter. Dabei spiel­te sich der HCE immer wie­der sehr gute Wurf­mög­lich­kei­ten her­aus, schei­ter­te jedoch zwei­mal in Fol­ge am star­ken Moel­ler im Flens­bur­ger Tor, was zur Fol­ge hat­te, dass sich die SG bis zur 13. Minu­te auf 6:3 abset­zen konn­te. Dies nahm Micha­el Haaß zum Anlass, um die Aus­zeit zu legen. Nach Wie­der­an­pfiff zeig­te sich Kreis­läu­fer Seba­sti­an Firn­ha­ber treff­si­cher und erziel­te das Tor zum 6:4. Nach Zuspiel von Büdel, war es aber­mals Firn­ha­ber, der sich zum Tor­er­folg kämpf­te und dabei auch noch die Zeit­stra­fe her­aus­hol­te. Nach einer star­ken Para­de von Kle­men Fer­lin nutz­te Niko­lai Link das lee­re Tor der Gäste, um den Aus­gleichs­tref­fer zu erzie­len. Die Fans in der Flens Are­na sahen eine aus­ge­gli­che­ne erste Halb­zeit in der vor allem die bei­den Abwehr­rei­hen domi­nier­ten. Rück­raum­spie­ler Simon Jepps­son zeig­te sich nach 21 Minu­ten an alter Wir­kungs­stät­te zwei­mal in Fol­ge erfolg­reich und stell­te auf 9:9. Der Cham­pi­ons League Sie­ger von 2014 traf eben­falls zwei Mal hin­ter­ein­an­der, doch die Erlan­ger kämpf­ten wei­ter und konn­ten durch den bis dato drei­fa­chen Tor­schüt­zen Chri­sto­pher Bis­sel auf 11:10 ver­kür­zen (26.). Weil die Fran­ken in der Abwehr auf­op­fe­rungs­voll kämpf­ten, gelang es Neu­zu­gang Tim Zechel nach Ball­ge­winn den Tref­fer zum 13:12-Halbzeitstand zu erzielen.

Nach dem Sei­ten­wech­sel mach­te Simon Jepps­son das 13:13, aber der Vize­mei­ster kon­ter­te post­wen­dend zur 14:13-Führung. Das Spiel nahm an Fahrt auf und der HC Erlan­gen ging das Tem­po mit und konn­te über Nico Büdel durch die zwei­te Wel­le zum 15:14 kom­men. Mit sei­nem vier­ten Sie­ben­me­ter­tor erhöh­te Ham­pus Wan­ne für die SG zum 17:14 aber der Ex-Flens­bur­ger Simon Jepps­son, der ins­ge­samt eine star­ke Lei­stung bot und neun Tore erziel­te, fackel­te nicht lan­ge und ver­kürz­te auf 17:15. Weil der HC Erlan­gen sei­ne Chan­cen im Angriff nicht kon­se­quent nutz­te, ging der Favo­rit aus dem Nor­den 15 Minu­ten vor dem Ende das erste Mal mit vier Toren in Füh­rung (21:17). Das nahm Micha­el Haaß zum Anlass, um die Aus­zeit zu legen. Der Coach der Fran­ken zück­te dar­auf­hin das tak­ti­sche Mit­tel des sieb­ten Feld­spie­lers, wel­ches die Par­tie noch mal in eine ande­re Rich­tung kip­pen las­sen soll­te. Die Umstel­lung trug Früch­te, denn der HCE kämpf­te sich mit zwei Kreis­läu­fern wie­der zurück ins Spiel. Simon Jepps­son mach­te das 21:18 aus dem Rück­raum. Auch die­sen Tref­fer beant­wor­te­te die SG wie­der mit einem Tor, aber Links­au­ßen Chri­sto­pher Bis­sel zau­ber­te mit einem Rück­hand­wurf aus der lin­ken Ecke das 22:19 her­bei und hielt sein Team somit im Spiel. Nach einem ruhi­gen und gedul­di­gen Spiel­auf­bau konn­te Stei­nert aus dem Rück­raum das 22:20 mar­kie­ren. Bei­de Mann­schaf­ten lie­fer­ten sich einen har­ten Kampf in der Flens Are­na bei dem sich Erlan­gen als ein äußerst hart­näcki­ger Geg­ner erwies. In der 57. Minu­te schaff­ten es die Erlan­ger dank dem fünf­fa­chen Tor­schüt­zen Chri­sto­pher Bis­sel auf ein Tor ran zu kom­men (26:25), doch auch die­ses Mal konn­te der Favo­rit den Ball noch mal im Tor der Erlan­ger unter­brin­gen. Wer dach­te, dass das die Ent­schei­dung gewe­sen sei, mach­te die Rech­nung ohne die nie­mals auf­ge­ben­den Fran­ken, denn durch das Tor von Stei­nert zum 27:26 wur­de es noch­mal so rich­tig span­nend in der Flens Are­na. 12 Sekun­den waren noch zu spie­len, als Mar­tin Zie­mer den Wurf von Las­se Svan parier­te und sei­ner Mann­schaft somit die Chan­ce gab in den letz­ten zehn Sekun­den den Aus­gleich zu erzie­len. Micha­el Haaß leg­te dar­auf­hin sei­ne letz­te Aus­zeit und gab sei­nem Team den letz­ten und alles ent­schei­dend Spiel­zug mit auf den Weg. Die Fran­ken schaff­ten es mit viel Über­sicht tat­säch­lich ihren Links­au­ßen Chri­sto­pher Bis­sel noch mal in eine gute Posi­ti­on zu brin­gen, doch das Erlan­ger Eigen­ge­wächs wur­de beim Wurf von sei­nem Gegen­spie­ler Las­se Svan gefoult, sodass die­ser die direk­te Rote Kar­te sah und der HC Erlan­gen nach Ablauf der Spiel­zeit einen Sie­ben­me­ter bekam. Der Jubel auf­sei­ten der Erlan­ger war rie­sig, als Stei­nert eis­kalt ver­wan­del­te und sich und sein Team mit dem letz­ten Tor für 60 Minu­ten auf­op­fe­rungs­vol­len Kampf mit einem Punkt beim Vize­mei­ster belohnte.

Für die Erlan­ger Bun­des­li­ga-Hand­bal­ler geht es in einer Woche wei­ter. Am Sams­tag, den 18. Sep­tem­ber tref­fen die Fran­ken in der ARE­NA NÜRN­BER­GER Ver­si­che­rung auf den GWD Min­den. Tickets für das zwei­te Heim­spiel der Sai­son sind im Online-Shop des HC Erlan­gen erhältlich.

STA­TI­STIK

SG FLENS­BURG-HAN­DE­WITT
Tor: Buric, Moeller
Hel­mers­son, Gol­la (1), Hald Jen­sen, Buld, Svan (2), Van Oet­tin­gen, Wan­ne (8/4), Stein­hau­ser, Men­sah Lar­sen (5), Gott­fri­ds­son (3), Jakobsen (1/1), Men­sing (6), Linds­kog (1)

HC ERLAN­GEN
Tor: Zie­mer, Ferlin
Sel­lin, Over­by, Mar­schall, Fäth, Firn­ha­ber (3), Büdel (2), Bis­sel (5), Metz­ner, Link (1), Jepps­son (9), Stei­nert (4/2), Leban, Ols­son (2), Zechel (1)