Stern­fahrt „Natio­nal­park Stei­ger­wald in Bewe­gung“ mit gro­ßer Resonanz

Auf Ein­la­dung des Ver­eins Natio­nal­park Stei­ger­wald e.V. tra­fen etwa 300 Besu­cher im Gar­ten des Hotels Klo­ster­bräu Ebrach ein. Der 1. Vor­sit­zen­de Dr. Lieb­hard Löff­ler freu­te sich dar­über, dass die mei­sten bei bestem Wet­ter mit dem Fahr­rad gekom­men waren und lob­te in sei­ner Begrü­ßung, dass sich so vie­le Natur­be­gei­ster­te von Ent­fer­nun­gen von über 30 Kilo­me­tern nicht von der Stern­fahrt nach Ebrach abhal­ten lie­ßen. „Die Stern­fahrt nach Ebrach soll der Poli­tik zei­gen, dass das Inter­es­se der Bevöl­ke­rung an einem Natio­nal­park und UNESCO Welt­na­tur­er­be im Stei­ger­wald groß ist und nicht mehr weg­ge­leug­net wer­den kann“, beton­te Löff­ler. Es sei höch­ste Zeit, die Wei­chen für ein Groß­schutz­ge­biet im Staats­forst Ebrach zu stel­len und die Welt- Kul­tur­er­be- Städ­te Bam­berg und Würz­burg mit einem Welt- Natur­er­be und Natio­nal­park Stei­ger­wald zu verbinden.

In sei­nem Gruß­wort schloss sich der frü­he­re Bam­ber­ger Land­rat und Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler dem Appell an die Poli­tik an, den Wil­len der Bevöl­ke­rung zu akzep­tie­ren und einen Natio­nal­park auf Staats­wald­ge­biet im Stei­ger­wald jetzt aus­zu­wei­sen. Der Stei­ger­wald sei als hoch­wer­tig­ster Buchen­misch­wald Bay­erns bewer­tet und gelang­te deutsch­land­weit auf dem fünf­ten Platz. Die Regi­on könn­te seit 2011 bereits ein UNESCO Welt­na­tur­er­be haben, wenn man damals ein ent­spre­chend gro­ßes nut­zungs­frei­es Schutz­ge­biet zuge­las­sen hät­te. Der Vor­sit­zen­de der Gre­gor Loui­so­der Stif­tung Claus Ober­mei­er hob in sei­nem Gruß­wort her­vor, dass ein Buchen­wald-Natio­nal­park Stei­ger­wald als wirt­schaft­li­cher Impuls­ge­ber für das gesam­te Fran­ken und als sehr wert­vol­les öko­lo­gi­sches Klein­od und Rück­zugs­ge­biet für das Bio­top „Buchen­wald“ ange­se­hen wird.

Anschlie­ßend schil­der­te der Ehren­vor­sit­zen­de des Bund Natur­schutz Prof. Hubert Wei­ger den Teil­neh­mern mit deut­li­chen Wor­ten die Chan­cen, die ein Buchen­na­tio­nal­park für die Bevöl­ke­rung und die Wald­na­tur im Stei­ger­wald bedeu­tet. „Kei­ne der 16 Natio­nal­park­re­gio­nen in Deutsch­land wür­de ihren Natio­nal­park mehr her­ge­ben“, beton­te Wei­ger. Gera­de in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels mit lan­gen Hit­ze­pe­ri­oden, Trocken­heit, Stark­re­gen und stär­ke­ren Spät­frö­sten sei das Inter­es­se der Bevöl­ke­rung an einem intak­ten Laub­wald als wert­vol­ler Was­ser- und CO2 Spei­cher, Regen- und Küh­le- Erzeu­ger gestie­gen. „Immer mehr Men­schen erken­nen, dass die Buchen­wäl­der mit einem weit­ge­hend geschlos­se­nen Blät­ter­dach wich­ti­ge Rück­zugs­ge­bie­te für die wald­spe­zi­fi­sche Fau­na und Flo­ra bedeu­ten und als Erho­lungs­ge­bie­te prä­de­sti­niert sind. Wenn die Buchen­wäl­der nicht durch Ein­schlä­ge ins­be­son­de­re Rücke­we­ge auf­ge­lich­tet wer­den und der Wald­bo­den ver­dich­tet wird, kön­nen sie das Bin­nen­wald­kli­ma bis zu 10 Grad küh­ler hal­ten als im Ver­gleich zur offe­nen Umge­bung“, erklär­te der Exper­te. Ein Natio­nal­park Stei­ger­wald wür­de den länd­li­chen Raum stär­ken und dazu bei­tra­gen, den Öffent­li­chen Nah­ver­kehr ÖPNV wesent­lich zu ver­bes­sern. Das bewei­se der „Igel- Bus“ im Baye­ri­schen Wald, der ger­ne von der hei­mi­schen Bevöl­ke­rung genutzt wird. Zahl­rei­che Dau­er­ar­beits­plät­ze wür­den geschaf­fen, um die Besu­cher aus der frän­ki­schen Hei­mat und der gan­zen Welt mit einem attrak­ti­ven Ange­bot an Füh­run­gen zu begei­stern. Gastro­no­mie, Dienst­lei­stun­gen, Hand­werk und Ein­zel­han­del wür­den pro­fi­tie­ren. Eine Ver­ord­nung wür­de die regio­na­le Holz­ver­sor­gung sichern. Durch die wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung sei die natur­schutz­fach­li­che Beur­tei­lung gewähr­lei­stet. Wegen der natür­li­chen Ver­jün­gung wür­de Jagd wei­ter­hin statt­fin­den. Es gebe Regeln im Natio­nal­park aber kei­ne gene­rel­len Ver­bo­te. Prof. Hubert Wei­ger appel­lier­te an die Poli­tik, end­lich ihre Blocka­de­hal­tung auf­zu­ge­ben und einen Natio­nal­park auszuweisen.

Löff­ler wür­dig­te den beein­drucken­den Vor­trag und ernann­te Prof. Wei­ger zum Ehren­mit­glied des Ver­eins Natio­nal­park Steigerwald.

Der Vor­sit­zen­de dank­te der musi­ka­li­schen Beglei­tung durch die Trom­mel­grup­pe Bate­ria quem e, die Musik- Grup­pen Rein­hard Sures und Rai­ner Wolf, der Poet­ry Slam Sprach-Künst­le­rin Maron Fuchs, den Red­nern ins­be­son­de­re den fach­li­chen Bera­tern Dr. Georg Sper­ber und Chri­sti­an Grzy­mek, den Betrei­bern der Stän­de, allen Akti­ven für ihr Enga­ge­ment, der Gast­stät­te Klo­ster­bräu für die Sor­ge um das leib­li­che Wohl und den begei­ster­ten Besu­chern für ihr Kom­men und ihre Unter­stüt­zung. Spon­tan ent­schlos­sen sich vie­le Besu­cher, ihre Stim­me für den Natio­nal­park Stei­ger­wald zu erhe­ben und dem Ver­ein beizutreten.

Dr. Lieb­hard Löff­ler für den Vorstand