Start­schuss für Bam­ber­ger Polizei-Neubau

MdL Holger Dremel, Staatsministerin Melanie Huml, Polizeipräsident Alfons Schieder und Baudrektorin Katrin Roth
MdL Holger Dremel, Staatsministerin Melanie Huml, Polizeipräsident Alfons Schieder und Baudrektorin Katrin Roth

Für die Bam­ber­ger Poli­zei ist das Ende der aku­ten Raum­not abseh­bar. Das Baye­ri­sche Bau­mi­ni­ste­ri­um hat den offi­zi­el­len Pla­nungs­auf­trag für einen Erwei­te­rungs­neu­bau beim Ber­li­ner Ring erteilt. „Damit ist der näch­ste ent­schei­den­de Schritt getan, denn nun kann die Auf­trags­ver­ga­be für die Inge­nieur­lei­stun­gen star­ten“, berich­tet die Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml.

Gemein­sam mit ihrem Abge­ord­ne­ten­kol­le­gen Hol­ger Dre­mel setzt sie sich für eine zügi­ge Rea­li­sie­rung ein. „Die Pan­de­mie hat uns im Zeit­plan lei­der etwas zurück­ge­wor­fen, weil vie­le Kräf­te ander­wei­tig gebun­den waren. Umso wich­ti­ger ist, die­ses Groß­pro­jekt jetzt mit Hoch­druck vor­an­zu­brin­gen“, betont Dre­mel. Die bei­den Abge­ord­ne­ten haben sich des­halb am neu­en Stand­ort, ein brach­lie­gen­des Grund­stück im Süden Bam­bergs, mit Poli­zei­prä­si­dent Alfons Schie­der und Bau­di­rek­to­rin Kat­rin Roth vom Staat­li­chen Bau­amt Bam­berg getroffen.

„Mit dem nun erteil­ten Pla­nungs­auf­trag kön­nen wir das Pro­jekt kon­kret ange­hen. Wir wol­len zügig in die Ver­ga­be­ver­fah­ren ein­stei­gen. Unser Ziel ist die Fer­tig­stel­lung im Jahr 2027“, erklärt Bau­di­rek­to­rin Roth und Poli­zei­prä­si­dent Schie­der wer­tet das als „gute Nach­richt“, denn: „Der Stand­ort Schild­stra­ße ist schlicht aus­ge­reizt. Es ist zwin­gend erfor­der­lich, dass wir für die Ver­kehrs­po­li­zei, die Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Land und auch für die poli­zei­li­chen Ein­satz­trai­nings­mög­lich­kei­ten zu einer neu­en Lösung kom­men. Der Stand­ort am Tän­nig ist dafür ide­al“, erläu­tert der Polizeipräsident.

Wie ange­spannt die aktu­el­le Situa­ti­on ist, ver­deut­licht der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Hol­ger Dre­mel: „Als ehe­ma­li­ger Poli­zist weiß ich aus eige­ner Erfah­rung, dass die Räum­lich­kei­ten an der Schild­stra­ße viel zu klein sind. Es gibt kei­ne Ver­neh­mungs­räu­me, teils arbei­ten die Kol­le­gen zu dritt in einem Zim­mer und beim Ein­satz­trai­ning muss impro­vi­siert wer­den“, so Dre­mel. So ist es bei­spiels­wei­se not­wen­dig, aus­ge­dien­te Grund­schu­len oder ande­re leer­ste­hen­de Gebäu­de zu suchen, statt poli­zei­li­che Ein­sät­ze in einem dafür aus­ge­rü­ste­ten PE-Zen­trum zu trainieren.

„Mit dem Neu­bau schaf­fen wir sowohl bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen für den Büro­all­tag als auch ein moder­nes Poli­zei­ein­satz­trai­nings­zen­trum. Als regio­na­le Land­tags­ab­ge­ord­ne­te hal­ten Hol­ger Dre­mel und ich es für enorm wich­tig, dass unse­re Poli­zei­be­am­ten gut aus­ge­rü­stet und opti­mal aus­ge­bil­det sind, denn die Sicher­heit der Men­schen liegt uns sehr am Her­zen“, betont Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml.

Um den Poli­zei­stand­ort Bam­berg für die Zukunft zu rüsten, ist laut Poli­zei­prä­si­dent Alfons Schie­der am neu­en Stand­ort eine Nutz­flä­che von 3.400 Qua­drat­me­tern vor­ge­se­hen. „Unse­re PI Bam­berg-Land wird dabei einen grö­ße­ren Teil benö­ti­gen, näm­lich rund 1.300 qm. Die wei­te­re Flä­che ver­teilt sich etwa hälf­tig auf die Ver­kehrs­po­li­zei und das PE-Zen­trum“, so Schieder.

Rea­li­sie­ren wird den Neu­bau das Staat­li­che Bau­amt Bam­berg. Des­sen stell­ver­tre­ten­de Lei­te­rin Bau­di­rek­to­rin Kat­rin Roth erläu­tert die näch­sten Schrit­te: „Zunächst gilt es Archi­tek­tur- und Inge­nieur­bü­ros zu fin­den, wel­che die beson­de­ren Anfor­de­run­gen best­mög­lich umset­zen. Funk­tio­na­li­tät und Sicher­heit sind dabei von größ­ter Bedeu­tung, gleich­zei­tig legen wir beson­de­ren Wert auf eine nach­hal­ti­ge Bau­wei­se und stre­ben bei­spiels­wei­se die Errich­tung im Pas­siv­h­aus­stan­dard an sowie Gründach und Elek­tro­tank­stel­le. Außer­dem wird das Gebäu­de den süd­li­chen Stadt­ein­gang prä­gen, des­halb ach­ten wir auch auf eine schö­ne Gestal­tung der Fas­sa­de“, so Roth.

Die Kosten wer­den auf über 30 Mil­lio­nen Euro geschätzt. Wann die Bau­ar­bei­ten begin­nen, steht noch nicht fest. Im Jahr 2024 könn­te es soweit sein. „Bis zum Spa­ten­stich gibt es noch viel zu tun, auf allen Ebe­nen“, erklärt Staats­mi­ni­ste­rin Huml. Dabei sei die Erschlie­ßung des Gelän­des durch die Stadt Bam­berg eben­so von Bedeu­tung wie die Bewil­li­gung der ein­zel­nen Pla­nungs­schrit­te durch den Frei­staat Bay­ern. „Uns ist ein sorg­sa­mer Umgang mit Steu­er­gel­dern sehr wich­tig, des­halb ach­ten wir auf eine soli­de Pla­nung und las­sen die Pro­jekt­ent­wick­lung regel­mä­ßig prü­fen“, erklärt Mela­nie Huml und Hol­ger Dre­mel ergänzt: „Wir bei­de wer­den uns auf Lan­des­ebe­ne wei­ter mit Nach­druck dafür ein­set­zen, dass die Abläu­fe mög­lichst rei­bungs­frei funk­tio­nie­ren und unse­re Kol­le­gen im Land­tag dann auch den not­wen­di­gen Haus­halts­mit­teln zustimmen.“

Für die Abge­ord­ne­ten gilt: Dran­blei­ben ist die Devi­se. „Groß­pro­jek­te zu rea­li­sie­ren, gleicht einem Mara­thon. Man braucht Durch­hal­te­ver­mö­gen und muss immer wie­der Über­zeu­gungs­ar­beit lei­sten“, so Huml. „Doch umso grö­ßer ist die Freu­de, wenn wir einen wei­te­ren Mei­len­stein erreicht haben“, ergänzt Dre­mel. Beim Neu­bau für die Poli­zei sei schon eine gute Strecke zurück­ge­legt: Die Not­wen­dig­keit ist bestä­tigt, ein Grund­stück nach län­ge­rer Suche gefun­den und nun der Pla­nungs­auf­trag erteilt. Damit sei das Ziel zwar noch nicht erreicht, aber in Sicht.