Tipps & Tricks: Exo­ti­sches Super­food – weit gereist und oft mit Schad­stof­fen belastet

Goji-Beeren
Goji-Beeren

Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern infor­miert zum Ernäh­rungs­trend und stellt hei­mi­sche Alter­na­ti­ven vor

Açaí, Chia, Goji, Maqui und Mor­inga ent­hal­ten vie­le Vit­ami­ne, Mine­ral- und ande­re Pflan­zen­stof­fe. Sie wer­den des­halb oft als Super­food bezeich­net und mit ver­schie­de­nen gesund­heits­för­dern­den Eigen­schaf­ten bewor­ben. Die exo­ti­schen Lebens­mit­tel sol­len Krank­hei­ten vor­beu­gen, schlank und schön machen oder das Herz stär­ken. Des­halb kau­fen auch immer mehr älte­re Men­schen die­se Erzeug­nis­se. Wis­sen­schaft­li­che Bele­ge für deren posi­ti­ve Wir­kung feh­len jedoch. Statt­des­sen sind Super­foods häu­fig mit Schad­stof­fen bela­stet und kön­nen All­er­gien oder Wech­sel­wir­kun­gen mit Medi­ka­men­ten auslösen.

Super­foods gibt es als Früch­te, Samen, Pul­ver oder in Kap­sel­form als Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel. Bei die­sen sind die ein­ge­setz­ten Extrak­te jedoch nicht stan­dar­di­siert. „Das ist pro­ble­ma­tisch, weil die genaue Zusam­men­set­zung meist nicht bekannt und die Wir­kung unklar ist“, erklärt Anke Wöb­king von der Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern. Auch stam­men die her­vor­ge­ho­be­nen Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe nicht immer aus den Super­foods selbst, son­dern wer­den oft künst­lich hin­zu­ge­fügt. „Die exo­ti­schen Lebens­mit­tel ber­gen das Risi­ko, All­er­gien oder Über­emp­find­lich­keits­re­ak­tio­nen aus­zu­lö­sen. Sogar Wech­sel­wir­kun­gen mit Arz­nei­mit­teln sind mög­lich“, so die Exper­tin. Goji-Bee­ren etwa ver­stär­ken die Wir­kung bestimm­ter Blut­ge­rin­nungs­hem­mer, sodass es zu gefähr­li­chen Blu­tun­gen kom­men kann.

Super­foods sind oft mit Pesti­zi­den belastet

„Immer wie­der zei­gen Unter­su­chun­gen, dass die exo­ti­schen Lebens­mit­tel mit Pesti­zi­den, Schwer­me­tal­len wie Arsen oder krank­ma­chen­den Bak­te­ri­en bela­stet sind“, so Anke Wöb­king. Lan­ge Trans­port­we­ge bela­sten die Umwelt durch den Aus­stoß kli­ma­schäd­li­cher Gase wei­ter. „Wir emp­feh­len Ver­brau­chern die vie­len hei­mi­schen Alter­na­ti­ven“, sagt die Exper­tin. So ent­hal­ten etwa Wal­nüs­se gesun­de Fet­te, genau wie ihr Pen­dant, die Avo­ca­do. Lein­sa­men eig­nen sich als hei­mi­sche Alter­na­ti­ve zu Chi­asa­men. Sand­dorn und schwar­ze Johan­nis­bee­ren haben einen eben­so hohen Vit­amin-C-Gehalt wie Goji-Bee­ren. Gera­de im Som­mer ist die Aus­wahl an hei­mi­schen Bee­ren wie Brom‑, Him- und Sta­chel­bee­ren beson­ders groß.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen rund um Lebens­mit­tel im Alter bie­ten die Ver­brau­cher­zen­tra­len online. Das Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot im Inter­net wur­de im Rah­men eines Pro­jekts der Ver­brau­cher­zen­tra­len erstellt und mit Mit­teln des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft finanziert.