Eltern­zen­trum Mama Mia in Bay­reuth: „Fami­li­en ertra­gen kei­nen wei­te­ren Lockdown“

Staatsministerin Carolina Trautner besucht Mama Mia / Foto: Privat

Staats­mi­ni­ste­rin Caro­li­na Traut­ner besucht Mama Mia / Foto: Privat

Bay­reuth. Eine kla­re Bot­schaft und zugleich ein Hil­fe­ruf: Vie­le Eltern sind am Ran­de des Mach­ba­ren, Fami­li­en ertra­gen kei­nen vier­ten Lock­down die­sen Win­ter. Dar­in waren sich Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert und Caro­li­na Traut­ner, Staats­mi­ni­ste­rin für Fami­lie, Arbeit und Sozia­les, bei ihrem Besuch im Kin­der- und Eltern­zen­trum Mama Mia in Bay­reuth und die Vor­sit­zen­den des Ver­eins Mama Mia Kin­der- und Eltern­zen­trums Bay­reuth e.V. einig. Es müs­se alles dafür getan wer­den, um dies zu verhindern.

Seit 26 Jah­ren gibt es das Kin­der- und Eltern­zen­trum Mama Mia in Bay­reuth. Aus einer Eltern­in­itia­ti­ve ist eine Anlauf­stel­le für Fami­li­en zur gegen­sei­ti­gen Unter­stüt­zung bei fami­liä­ren Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­men sowie zur per­sön­li­chen Wei­ter­bil­dung gewor­den. Nach den Mot­tos „Wir tun das, was gebraucht wird“ und „Von­ein­an­der und mit­ein­an­der ler­nen“ unter­stützt das Mama Mia-Team um erste Vor­sit­zen­de Rebec­ca Rey­er Eltern auf viel­fäl­ti­ge Wei­se: Von Geburts­vor­be­rei­tungs- und Rück­bil­dungs­kur­sen, Ent­span­nungs­kur­sen, Still‑, Spiel- und Krab­bel­grup­pen bis hin zu inter­kul­tu­rel­len Grup­pen­tref­fen, Work­shops in den Berei­chen Erzie­hung, Gesund­heit und Kommunikation.

Vie­le Ange­bo­te muss­ten in den ver­gan­ge­nen ein­ein­halb Jah­ren ent­fal­len, zum Teil muss­te das Zen­trum wegen der Coro­na-Pan­de­mie geschlos­sen blei­ben. Aus erster Hand wis­sen Sozi­al­päd­ago­gin Ines Schö­nau­er, die Vor­stands­mit­glie­der Jani­na Bin­der und Stef­fi Schrei­ner sowie das gesam­te Team des Mama Mia, was das für vie­le Eltern, die nicht mehr wei­ter wis­sen oder ein­fach nur Rat und Erzie­hungs­tipps brau­chen, bedeutet.

Fami­li­en durch ein nied­rig­schwel­li­ges Ange­bot zu unter­stüt­zen – das hat sich das Mama Mia auf die Fah­ne geschrie­ben. Väter und Müt­ter, die Hil­fe benö­ti­gen, sol­len die­se hier erhal­ten. Die Ein­rich­tung will dabei gera­de auch die­je­ni­gen Eltern errei­chen, die ihren Weg in eine Bera­tungs­stel­le anson­sten woh­ler eher nicht fin­den wür­den. Wenn mit­un­ter also auch ern­ste­re The­men und Pro­ble­me im „Mama Mia“ ihren Raum fin­den, darf gleich­zei­tig aber auch der Spaß nicht zu kurz kom­men. „Ich gebe ehr­lich zu: Ich bin beein­druckt von dem, was Sie auf die Bei­ne stel­len“, sag­te Launert.

Auch die baye­ri­sche Fami­li­en­mi­ni­ste­rin Caro­li­na Traut­ner zeig­te sich beein­druckt von den viel­fäl­ti­gen Ange­bo­ten des Mama Mia Kin­der- und Eltern­zen­trums Bay­reuth e. V.: „Besu­che­rin­nen und Besu­cher wer­den hier bera­ten, unter­stützt und beglei­tet. Neben dem pro­fes­sio­nel­len Ange­bot bestimmt der Leit­ge­dan­ke „von­ein­an­der und mit­ein­an­der ler­nen“ den Lebens- und Arbeits­all­tag des Kin­der- und Eltern­zen­trums. Beson­ders begei­stert bin ich von der wun­der­bar fami­liä­ren Atmo­sphä­re die­ses Zen­trums und sei­ner brei­ten Palet­te an Kurs­an­ge­bo­ten und fremd­spra­chi­gen Treffs.

Müt­ter- und Väter­zen­tren sind eine Berei­che­rung im All­tag, denn sie brin­gen Fami­li­en unge­zwun­gen mit­ein­an­der in Kon­takt. Die­ses wert­vol­le Mit­ein­an­der wird von der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung auf der Basis der ehren­amt­lich erbrach­ten Stun­den schon seit 2000 geför­dert. Seit vie­len Jah­ren erhält auch das Mama Mia Kin­der- und Eltern­zen­trum Bay­reuth e. V. die­se För­der­mit­tel“, ergänz­te Trautner.

Müt­ter und Väter ler­nen von­ein­an­der, Kin­der ler­nen spie­le­risch mit­ein­an­der und Eltern ler­nen zusam­men mit ihren Kin­dern. „Gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt funk­tio­niert nur über Fami­li­en, denen es gut geht“, ergänz­te Traut­ner. Vie­les sei vom Staat bereits auf den Weg gebracht wor­den, auch für Jugend­li­che: digi­ta­le Street­wor­ker, mehr Gel­der für Jugend­so­zi­al­ar­beit an den Schu­len, ein stär­ke­rer Fokus auf den Über­gang von Schu­le zu Beruf. Es sei das A und O, dass die Kin­der­be­treu­ung funk­tio­niert und Kitas und Schu­len nicht wie­der schlie­ßen müssen.

Sich ernst genom­men füh­len, Selbst­wirk­sam­keit erfah­ren, sich wei­ter­ent­wickeln. All die­se Punk­te wer­den zumeist nur im Zusam­men­hang mit Kin­dern und Jugend­li­chen genannt. „Dass aber die­se Punk­te eben­so für Eltern wich­tig sind, gerät lei­der immer wie­der in Ver­ges­sen­heit. Umso schö­ner ist es, dass es Orte wie das Mama Mia gibt, an dem sich alle gut auf­ge­ho­ben füh­len – Kin­der und auch ihre Eltern“, sag­te Launert.