Schock­an­ru­fe im Land­kreis Bam­berg – ein voll­ende­ter Fall

symbolfoto polizei

BAU­NACH, LKR. BAM­BERG. Die ober­frän­ki­sche Poli­zei stell­te im Lau­fe des Mon­tags meh­re­re Betrugs­ver­su­che am Tele­fon fest. Bei einem Fall im Gemein­de­teil Prie­gen­dorf über­gab eine hilfs­be­rei­te Rent­ne­rin einen hohen Geld­be­trag an eine ver­meint­li­che Gerichts­an­ge­stell­te. Die Kri­mi­nal­po­li­zei in Bam­berg über­nahm die Ermitt­lun­gen und bit­tet um Zeugenhinweise.

Mit der Masche des Schock­an­ru­fes ver­such­ten Unbe­kann­te an das Geld ihrer Opfer zu gelan­gen. Die Poli­zei zähl­te rund 20 Fäl­le, die sich im Tages­ver­lauf des Mon­tags im Raum Bam­berg, Forch­heim und Eber­mann­stadt ereig­ne­ten. Glück­li­cher­wei­se erkann­ten die Ange­ru­fe­nen in der Regel die Betrugs­ma­sche und been­de­ten das Gespräch. In einem Fall in Pretz­feld erkann­te der auf­merk­sa­me Bank­mit­ar­bei­ter die Masche und ver­hin­der­te das Abhe­ben eines mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geld­be­tra­ges durch eine Betrogene.

Eine 78-Jäh­ri­ge aus der St.-Anna-Straße in Prie­gen­dorf fiel jedoch auf die mani­pu­la­ti­ve Gesprächs­füh­rung der Betrü­ger her­ein und über­gab einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geld­be­trag an eine ver­meint­li­che Gerichts­an­ge­stell­te. Zuvor täusch­te der Anru­fer vor, von der Staats­an­walt­schaft zu sein. Die Toch­ter der Dame hät­te einen töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht. Nur eine Geld­zah­lung kön­ne sie vor einem Gefäng­nis­auf­ent­halt bewah­ren. Die Dame wur­de dann instru­iert zur Bank zu gehen, um sich den gefor­der­ten Geld­be­trag aus­zah­len zu las­sen. Der Anru­fer wies die Dame an, den Zweck für den sie das Geld benö­tigt in der Bank zu ver­schwei­gen. Dies tat die Dame und über­gab gegen 15.30 Uhr das Kuvert an eine weib­li­che Abho­le­rin. Für die Dame war es selbst­ver­ständ­lich ihrer Toch­ter zu helfen.

Nach bis­he­ri­gen Erkennt­nis­sen kann die unbe­kann­te Geld­ab­ho­le­rin als zir­ka 160 Zen­ti­me­ter gro­ße Frau mit blon­den oder röt­li­chen Haa­ren, die sie zu einem Zopf gebun­den trug, beschrie­ben wer­den. Die Tat­ver­däch­ti­ge war mit einer wei­ßen Jacke und einer schwar­zen Leg­gins sowie mög­li­cher­wei­se mit einer Schild­müt­ze beklei­det. Sie sprach deutsch mit aus­län­di­schen Akzent. Beson­ders auf­fäl­lig war der Schwan­ger­schafts­bauch der Geldabholerin.

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg über­nahm die Ermitt­lun­gen und bit­tet um Zeugenhinweise.

  • Wer hat im besag­ten Zeit­raum in Bau­nach, Orts­teil Prie­gen­dorf, im Umfeld der St.-Anna-Straße, ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge beobachtet?
  • Wer bemerk­te eine Frau mit pas­sen­der Personenbeschreibung?
  • Wem ist ein Taxi am Mon­tag gegen 16.15 Uhr an der Kir­che in Prie­gen­dorf mit einem männ­li­chen Fah­rer, mög­li­cher­wei­se mit Voll­bart, aufgefallen?
  • Wer kann sonst sach­dien­li­che Anga­ben machen?

Hin­wei­se nimmt die Kri­po Bam­berg unter der Tel.-Nr. 0951/9129–491 entgegen.

Die ober­frän­ki­sche Poli­zei warnt erneut vor den Betrü­gern und gibt fol­gen­de Tipps:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch, wenn sich eine Per­son am Tele­fon als Ver­wand­ter, Bekann­ter oder son­sti­ger Beauf­trag­ter, wie bei­spiels­wei­se Anwalt, aus­gibt und von Ihnen Geld fordert.
  • Geben Sie kei­ne Aus­kunft über Ihre fami­liä­ren oder finan­zi­el­len Verhältnisse.
  • Las­sen Sie sich zeit­lich und emo­tio­nal nicht unter Druck setzen.
  • Hal­ten Sie nach einem Anruf mit finan­zi­el­len For­de­run­gen mit ande­ren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Rücksprache.
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder Wert­ge­gen­stän­de an unbe­kann­te Per­so­nen – auch nicht, wenn sie angeb­lich im Auf­trag von Verwandten/​Bekannten handeln.
  • Infor­mie­ren Sie sofort die Poli­zei, wenn Ihnen etwas ver­däch­tig vor­kommt – Not­ruf: 110.

Wei­te­re Infos und Tipps fin­den Sie auch in der kosten­lo­sen Bro­schü­ren bei Ihrer Poli­zei­dienst­stel­le und im Inter­net unter https://​www​.poli​zei​-bera​tung​.de/​p​r​e​s​s​e​/​d​e​t​a​i​l​s​e​i​t​e​/​s​e​n​i​o​r​e​n​-​i​m​-​f​o​k​u​s​-​d​r​e​i​s​t​e​r​-​b​e​t​r​u​e​g​er/