Maria Him­mel­fahrt auf dem Mari­en­berg – Ein Fest­tag mit zwei glor­rei­chen Ereignissen

Einweihung des Fränkischen Marienwegs. Foto: R. Siebenkäs
Einweihung des Fränkischen Marienwegs. Foto: R. Siebenkäs

Nor­ma­ler­wei­se wird an Maria Him­mel­fahrt ger­ne der Rosen­kranz mit den glor­rei­chen Geheim­nis­sen gebe­tet. Das hat sei­nen Grund, denn Maria wur­de glor­reich in den Him­mel auf­ge­nom­men. Heu­er konn­ten zu die­sem Glau­bens­fest noch zwei wei­te­re glor­rei­che Anläs­se gefei­ert wer­den: Die Auf­takt­ver­an­stal­tung und Ein­wei­hung des Frän­ki­schen Mari­en­wegs im Erz­bis­tum Bam­berg und das Anbrin­gen des Vater­au­ges im Hei­lig­tum der Verbundenheit.

Der Mari­en­berg – eine Per­le am Frän­ki­schen Marienweg

Diö­ze­san­prä­ses und Dom­ka­pi­tu­lar Mar­tin J. Emge erklär­te als Initia­tor des Frän­ki­schen Mari­en­wegs im Erz­bis­tum Bam­berg, dass die Wall­fahrts­or­te wie eine Per­le des Rosen­kran­zes mit­ein­an­der ver­bun­den sei­en. So gesel­len sich zu den 50 Per­len des seit 2002 bestehen­den ersten Frän­ki­schen Mari­en­weg im Unter­frän­ki­schen, wei­te­re 40 Per­len dazu. Ins­ge­samt sind es also 90 Mari­en­wall­fahrts­or­te, die mit einem Wege­netz von 2000 km ver­bun­den sind. Bekann­te und wie­der wach geküss­te Wall­fahrts­or­te kön­nen nun in ganz unter­schied­li­chen Rou­ten indi­vi­du­ell erpil­gert wer­den. Ob der Glor­rei­che Rosen­kranz oder eher der Schmerz­haf­te Rosen­kranz gebe­tet wird? Das hängt von der Ver­fas­sung des ein­zel­nen Beters ab, ob er in gro­ßer Dank­bar­keit oder eher mit einem gro­ßen Sor­gen­ruck­sack sich auf dem Weg zur Mut­ter Got­tes macht. Oder er bzw. sie sind auf der Suche nach ganz per­sön­li­chen Glaubenserfahrungen.

Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick seg­ne­te sym­bo­lisch den Boden vor dem jüng­sten Wall­fahrts­ort in die­ser Per­len­ro­sen­kranz­ket­te. Sein Wunsch ist auf einer Pil­ger­post­kar­te nach­zu­le­sen: „Mein gro­ßer Wunsch ist es, dass durch den Frän­ki­schen Mari­en­weg vie­le Men­schen zu Jesus Chri­stus fin­den, der für alle Welt Heil und Frie­de bringt. Maria möge den Pil­ge­rin­nen und Pil­gern Weg­wei­se­rin und Beglei­te­rin sein.“ Mit einer Bit­te schließt die Kar­te: „Hei­li­ge Maria, Patro­nin Fran­kens, bit­te für uns!“

Diö­ze­san­prä­ses Mar­tin J. Emge bedank­te sich bei allen, die in irgend­ei­ner Wei­se bei der Ent­ste­hung des Frän­ki­schen Mari­en­wegs betei­ligt waren. Die Liste war sehr lan­ge. Sein Dank galt auch allen, die im Hin­ter­grund die­ses schö­ne Fest auf dem Mari­en­berg vor­be­rei­tet und beglei­tet haben. Zum Schluss rief er die Gläu­bi­gen auf: „Machen wir uns auf den Weg. Besu­chen wir die Gna­den­or­te. Tau­chen wir ein in die heim­li­chen Haupt­städ­te die­ser Welt. Dort wer­den die Geschicke der Mensch­heit im Wesent­li­chen mit­ent­schie­den. Durch die Gebe­te der Gläu­bi­gen dort und der mäch­ti­gen Für­spra­che der Mut­ter Got­tes. Ver­trau­en wir IHR! Wen­den wir uns IHR zu! Sie zieht unse­re Blicke nach oben, zum drei­fal­ti­gen Gott, der eine per­sön­li­che Glau­bens­ge­schich­te mit uns schrei­ben möchte.“

Pfar­rer Josef Treut­lein, der Wall­fahrts­rek­tor vom Käp­pe­le in Würz­burg, zeig­te sich sehr erfreut, dass sein Frän­ki­scher Wan­der­weg jetzt noch ein grö­ße­res „Geschwi­ster­chen“ die Ave Maria Rou­te und die Magni­fi­cat Rou­te dazu bekom­men habe. Das pas­se gut zu dem Slo­gan: „Fran­ken­land ist Mari­en­land“. Zum Schluss bedank­te er sich bei Mar­tin Emge im Namen der Schön­statt­fa­mi­lie: „Unser Diö­ze­san­prä­ses und Dom­ka­pi­tu­lar Mar­tin Emge ist die See­le des Marienberges!“

Inzwi­schen ist auch ein Wan­der­füh­rer erschie­nen. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www​.fraen​ki​scher​-mari​en​weg​.de

In Lie­be ruht dein Blick auf mir – Anbrin­gung des Vaterauges

Nach der Pro­zes­si­on über das Mari­en­berg­ge­län­de – kam der näch­ste fei­er­li­che Höhe­punkt des Nach­mit­tags: Die Seg­nung des Vater­au­ges durch Erz­bi­schof Lud­wig, das nach einem Ent­wurf des Schön­statt­prie­sters Andre­as Hor­nung vom Schnit­zer Gott­fried Stark ange­fer­tigt wur­de. Das Vater­au­ge erreich­te sein Ziel an der Spit­ze des Altars. Es ist ein Aus­druck des Dan­kes für das, was auf die Für­bit­te unse­rer Drei­mal Wun­der­ba­ren Mut­ter von unse­rem himm­li­schen Vater bis­her in die­sem Hei­lig­tum geschenkt wor­den ist. Damit ging ein 20-jäh­ri­ger Wunsch in Erfüllung.

Seit dem 22.10.2020 pil­ger­te das Vater­au­ge ganz pri­vat in Fami­li­en, in Alters­hei­men, in Kin­der­gär­ten, in Pfarr­häu­sern, in ver­schie­de­nen Schön­statt­zen­tren. Und nun schenkt das Vater­au­ge sei­ne lie­be­vol­len Blicke jedem, der ihn in die­sem Kapell­chen besucht.

Rena­te Lell, die wohl älte­ste Schön­stät­te­rin der Bam­ber­ger Schön­statt­fa­mi­lie, ließ es sich nicht neh­men, mit ihren 99 Jah­ren die­sen wich­ti­gen Tag auf „Ihrem Berg“ mit­zu­er­le­ben. Ganz per­sön­lich schloss sie die­sen Tag in der Schön­statt­ka­pel­le ab. Voll Inbrunst bete­te sie, die Augen ganz kon­zen­triert auf das Vater­au­ge gerich­tet, ihr abend­li­ches Gebet von Pater Josef Ken­te­nich: „Ich weiß, dass Du mein Vater bist!“ – alle 3 Stro­phen. Mit der Klei­nen Wei­he ver­ab­schie­de­te sie sich ganz innig­lich von der drei­mal Wun­der­ba­ren Mut­ter, Köni­gin und Sie­ge­rin von Schön­statt, bis zum näch­sten Mal.

Der Berg ruft – d.h. Maria lädt ein – und über 650 Gläu­bi­ge folg­ten ihrem Ruf, um die­se ein­ma­li­gen glor­rei­chen Anlie­gen mit­zu­fei­ern. Möge die­ser segens­rei­che Nach­mit­tag noch lan­ge in den Her­zen der Men­schen nachklingen.

Rena­te Siebenkäs