Bür­ger­be­tei­li­gung zum Bam­ber­ger „Fritz-Bay­er­lein-Weg“

fritz bayerlein weg © Stadtarchiv Bamberg/Jürgen Schraudner

Anwohner:innen und Stadt­ge­sell­schaft sind auf­ge­for­dert, über die mög­li­che Umbe­nen­nung des Wegs zu diskutieren

Die Dis­kus­si­on über eine mög­li­che Umbe­nen­nung des Fritz-Bay­er­lein-Wegs ist durch die Ent­schei­dung des Stadt­rats im Jahr 2020, die bei­den Bay­er­lein-Gemäl­de im Gro­ßen Sit­zungs­saal im Rat­haus sowie zwei wei­te­re im Trau­ungs­saal abzu­hän­gen und ein­zu­la­gern, neu auf­ge­flammt. Um ein brei­tes Mei­nungs­bild zu einer mög­li­chen Umbe­nen­nung des Fritz-Bay­er­lein-Wegs zu erhal­ten, soll der poli­ti­schen Debat­te dar­über sowohl eine digi­ta­le als auch ana­lo­ge Bür­ger­be­tei­li­gung vor­ge­schal­tet wer­den. Das Ergeb­nis der Betei­li­gung wird in die Bera­tung im Kul­tur­se­nat und im Stadt­rat ein­flie­ßen. Die digi­ta­le Bür­ger­be­tei­li­gung ist vom 19.08.2021 bis zum 08.10.2021 auf der städ­ti­schen Betei­li­gungs­platt­form „Bam­berg gestal­ten!“ (https://​bam​berg​-gestal​ten​.de) mög­lich. Alle Anwohner:innen wur­den bereits per­sön­lich ange­schrie­ben und aktiv zur Bür­ger­be­tei­li­gung auf­ge­for­dert. Im Okto­ber soll im Fritz-Bay­er­lein-Weg außer­dem ein Vor-Ort-Ter­min stattfinden.

Der Schul- und Kul­tur­aus­schuss des Stadt­rats hat­te in sei­ner Sit­zung am 29.03.1966 beschlos­sen, den von der Würz­bur­ger Stra­ße ab Haus­num­mer 60, dem ehe­ma­li­gen Zoll­häus­chen, abzwei­gen­den Weg „Fritz-Bay­er­lein-Weg“ nach dem „1955 ver­stor­be­nen Bam­ber­ger Land­schafts- und Archi­tek­tur­ma­ler Fritz Bay­er­lein zu benen­nen, der sei­ner Vater­stadt Bam­berg sei­nen künst­le­ri­schen Nach­laß ver­mach­te“. In der Voll­sit­zung vom 28.04.1966 geneh­mig­te der Stadt­rat gesam­melt die in jener Sit­zung des Schul- und Kul­tur­aus­schus­ses gefass­ten Beschlüs­se und damit auch die­se Straßenbenennung.

Stra­ßen­um­be­nen­nun­gen sind grund­sätz­lich mög­lich, wenn sich ein ver­än­der­tes Geschichts­bild oder neue Erkennt­nis­se hin­sicht­lich histo­ri­scher Per­so­nen, Ereig­nis­se oder Orte erge­ben haben, ins­be­son­de­re durch die Arbeit von Exper­ten­kom­mis­sio­nen oder auf­grund neu­er Erkennt­nis­se aus der For­schung, die gra­vie­ren­de Ver­stö­ße von Per­so­nen, Orga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen gegen das Grund­ge­setz, die Men­schen­rech­te und die Men­schen­wür­de nachweisen.

Bei der Namens­ge­bung steht der Gemein­de eine weit­ge­hen­de, auf dem Selbst­ver­wal­tungs­recht beru­hen­de Gestal­tungs­frei­heit zu. Stra­ßen­na­men bie­ten eine her­aus­ra­gen­de und öffent­lich­keits­wirk­sa­me Gele­gen­heit, an ver­dien­te Per­sön­lich­kei­ten und wich­ti­ge Ereig­nis­se der Stadt­ge­schich­te zu erin­nern und gemeind­li­che Tra­di­tio­nen zu wah­ren. Stra­ßen- und Platz­na­men kün­den inso­fern immer auch von der Geschich­te eines Ortes. Vor­ran­gig sol­len histo­ri­sche raum­be­zo­ge­ne Bezeich­nun­gen, also alte Flur‑, Lage- oder Gewan­nen­be­zeich­nun­gen als Stra­ßen­na­men ver­wen­det und damit erhal­ten bleiben.

Anmer­kung der Redak­ti­on: Info zu Fritz Bay­er­lein unter https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​r​i​t​z​_​B​a​y​e​r​l​e​i​n​_​(​M​a​ler)