Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Tho­mas Hacker (FDP) for­dert Aus­tausch der bela­rus­si­schen Flag­ge gegen Fah­ne der Protest-Bewegung

MdB Thomas Hacker © Thomas Hacker
© MdB Thomas Hacker

„Kei­ne Soli­da­ri­tät mit den Fein­den der Demokratie“

Seit Mona­ten kämp­fen die Men­schen in Bela­rus fried­lich für Frei­heit und Demo­kra­tie, mit unver­gleich­li­cher Gewalt, Mas­sen­ver­haf­tun­gen und lan­des­wei­ter Repres­si­on reagiert das Régime von Macht­ha­ber Aljaksan­dr Lukaschen­ka. Dabei ist frü­he­re rot-wei­ße Natio­nal­flag­ge, die sich das Land nach dem Zer­fall der Sowjet­uni­on 1991 gab, zum welt­wei­ten Sym­bol der Demo­kra­tie­be­we­gung. Lukaschen­ka hat­te sie 1995 durch die frü­he­re rot-grü­ne Sowjet­fah­ne ersetzt, die seit­dem jedoch ohne Ham­mer und Sichel zum Sym­bol sei­ner dik­ta­to­ri­schen Herr­schaft wurde.

Wäh­rend der aktu­el­len Fest­spiel­zeit ist auch die­se Flag­ge Teil der inter­na­tio­na­len Beflag­gung im Zen­trum Bay­reuths. Gera­de an einem der schön­sten Orte der Stadt, dem La Spe­zia-Platz, nur weni­ge Meter vom Mark­gräf­li­chen Opern­haus ent­fernt, täuscht sie Nor­ma­li­tät vor, die für die Men­schen in Bela­rus allein ein Leben in stän­di­ger Angst symbolisiert.

In einem Offe­nen Brief for­dert der Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Tho­mas Hacker (FDP) den Bay­reu­ther Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger (CSU) jetzt auf, die der bela­rus­si­sche Flag­ge gegen Fah­ne der Pro­test-Bewe­gung aus­zu­tau­schen, wie dies zuvor bereits die Stadt Riga bei Eis­hockey-WM gemacht hat.

„Als Stadt Bay­reuth dür­fen wir gera­de zu den Wag­ner-Fest­spie­len kei­ne Soli­da­ri­tät mit den Fein­den unse­rer Demo­kra­tie zei­gen“, erklärt Tho­mas Hacker, der bereits in den letz­ten Wochen wie­der­holt Soli­da­ri­täts-Demon­stra­tio­nen für die bela­rus­si­schen Frei­heits­be­we­gung unter­stützt hat­te. „Auch die ver­blei­ben­den Spiel­ta­ge sind eine Gele­gen­heit, ein wich­ti­ges Zei­chen zu set­zen und klar­zu­ma­chen, wofür wir ste­hen.“ Ins­be­son­de­re die aktu­el­le geo­po­li­ti­sche Lage erfor­dert doch mehr denn je ein Bekennt­nis zu den Wer­ten Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Tole­ranz. Die­sem not­wen­di­gen Bekennt­nis dür­fe man sich gera­de ange­sichts eines inter­na­tio­na­len Publi­kums in der Stadt nicht ent­zie­hen. Hacker ergänzt: „Ger­ne erklä­re ich mich bereit, für die Kosten einer ent­spre­chen weiß-rot-wei­ßen Flag­ge auf­zu­kom­men und die­se bereitzustellen.“