Tipps & Tricks: Lästi­ger Besuch am Ess­tisch? kei­ne Panik vor Wespen

Wespe

LBV gibt hilf­rei­che Tipps zum Umgang mit Wes­pen – Viel­falt der Sechs­bei­ner beim „Insek­ten­som­mer“ ent­decken und melden

Die näch­sten Wochen wer­den zei­gen, ob es in die­sem Jahr wegen des küh­len und ver­reg­ne­ten Früh­lings, wie ver­mu­tet, eher weni­ger Wes­pen geben wird. Denn ab August steu­ern die gelb-schwar­zen Insek­ten mit der schlan­ken Tail­le ver­stärkt wie­der Obst­ku­chen und Saft an, auch Schin­ken und Wurst fin­den sie unwi­der­steh­lich. Der Genuss von Spei­sen unter frei­em Him­mel kann für Men­schen des­halb schnell unan­ge­nehm wer­den. Aber: die Begeg­nung mit den unge­be­te­nen Gästen ist kein Grund zur Panik. Der LBV gibt hilf­rei­che Tipps, wie man sich bei Wes­pen­be­such rich­tig ver­hält und sich effek­tiv vor Sti­chen schüt­zen kann. „Zum Bei­spiel hilft ein mit Lei­tungs­was­ser gefüll­ter Zer­stäu­ber, um die Insek­ten ganz ein­fach natur­ver­träg­lich zu ver­trei­ben“, emp­fiehlt LBV-Bio­lo­gin Dr. Ange­li­ka Nel­son. Bei der bun­des­wei­ten Mit­mach­ak­ti­on „Insek­ten­som­mer“ vom 6. bis 15. August kann man auch die­se Haut­flüg­ler bes­ser ken­nen und schät­zen lernen.

Wes­pen sind enorm wich­tig im Öko­sy­stem, denn sie ver­til­gen Schäd­lin­ge, wie Blatt­läu­se und man­che Schmet­ter­lings­lar­ven, und nüt­zen so in Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau. Sie bestäu­ben auch eini­ge Pflan­zen­ar­ten, die dar­auf ange­wie­sen sind. Als geflü­gel­te Gesund­heits­po­li­zei besei­ti­gen sie zudem Aas. Doch trotz ihres öko­lo­gi­schen Nut­zens genie­ßen sie bei vie­len einen schlech­ten Ruf als Stö­ren­frie­de beim gemüt­li­chen Gril­len im Gar­ten. „Doch wer bei Wes­pen gleich ans Ste­chen denkt, liegt falsch“, sagt Ange­li­ka Nel­son, „Nur etwa jede fünf­te der welt­weit rund 137.000 Wes­pen­ar­ten hat einen Wehr­sta­chel. Die in Deutsch­land häu­fi­ge Gemei­ne Wes­pe, die uns jetzt viel­fach begeg­net, gehört aller­dings dazu“, so die Bio­lo­gin wei­ter. Wer aber die Tie­re nicht bedrängt oder nach ihnen schlägt, hat wenig zu befürchten.

Bis etwa Ende Juli benö­ti­gen die Wes­pen nur Eiweiß zur Auf­zucht ihrer Lar­ven. Vor allem im Spät­som­mer, wenn die Brut selbst­stän­dig ist, flie­gen die Alt­tie­re aus, um Fut­ter für sich selbst zu sam­meln und das Nest zu ver­tei­di­gen. Dabei flie­gen sie ger­ne Lebens­mit­tel wie Limo­na­de, Kuchen oder Fleisch an. Vie­le ver­meint­lich hilf­rei­che Tricks, um Wes­pen dau­er­haft fern­zu­hal­ten, wie etwa auf den Tisch geleg­te Kup­fer­mün­zen, sind aller­dings nutz­los. „Fang­fal­len oder Ablenk­fut­ter haben sogar einen nega­ti­ven Ein­fluss, da noch mehr Tie­re ange­lockt wer­den“, so die LBV-Bio­lo­gin. „Beson­ders bei Gewit­ter oder zum Ende der Flug­zeit steigt bei vie­len Wes­pen die Auf­dring­lich­keit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg.“

Klappt das nicht, ist es wich­tig Ruhe zu bewah­ren, wenn Wes­pen einem zu nahe­kom­men. Hek­ti­sche oder pani­sche Bewe­gun­gen soll­ten in der Nähe der gelb-schwarz-gestreif­ten Haut­flüg­ler ver­mie­den wer­den. „Die Wes­pe auf kei­nen Fall weg­pu­sten, denn das Koh­len­di­oxid in der Atem­luft ist ein Alarm­si­gnal für die Tie­re und ver­setzt sie in Angriffs­stim­mung. Eine wirk­sa­me Metho­de im Umgang mit Wes­pen ist es, das Insekt mit zer­stäub­tem Was­ser zu besprü­hen. Die Wes­pe denkt, es fängt an zu reg­nen und flüch­tet zurück in ihr Nest “, erklärt Nel­son. Außer­dem reagie­ren Wes­pen bei der Nah­rungs­su­che außer­halb ihres Nest­be­reichs nicht aggres­siv. Sie weh­ren sich erst, wenn sie sich bedroht fühlen.

Mit ein paar ein­fa­chen Ver­hal­tens­re­geln las­sen sich unlieb­sa­me Zwi­schen­fäl­le oft ver­mei­den: Decken Sie Lebens­mit­tel und Geträn­ke im Frei­en ab und räu­men Sie alle Reste nach der Grill­par­ty sofort wie­der weg. „Wich­tig ist es auch, Kin­der mit Stroh­halm trin­ken zu las­sen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hän­de abzu­wi­schen, um die Wes­pen nicht anzu­locken“, so Ange­li­ka Nel­son. Wes­pen kön­nen zudem von Gerü­chen wie duf­ten­dem Par­füm, Cremes und Holz­mö­bel­po­li­tur ange­zo­gen wer­den. Aber auch bunt geblüm­te Klei­dung hat für sie ihren Reiz. Wei­ter­hin soll­te man immer den Müll­ei­mer und Kom­post abge­deckt hal­ten. Flie­gen­git­ter oder eine Raum­schleu­se, wie zum Bei­spiel ein Vor­hang nach der Ein­gangs­tür, sind nütz­lich, um Wes­pen aus Woh­nung und Haus fernzuhalten.

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