In Bad Staf­fel­stein Kurz­film über Kel­ten gedreht – In Sicht­wei­te zum Staf­fel­berg fan­den auf­wän­di­ge Auf­nah­men statt

Symbolbild Heimatkunde
Die engagierte Reenactmentgruppe aus München hat Filmer wie Experten durch ihre umfangreiche Ausstattung begeistert. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Andrea Musiol

Die enga­gier­te Ree­nact­ment­grup­pe aus Mün­chen hat Fil­mer wie Exper­ten durch ihre umfang­rei­che Aus­stat­tung begei­stert. Foto: Land­rats­amt Lichtenfels/​Andrea Musiol

LICHTENFELS/BAD STAF­FEL­STEIN (10.08.2021). Wie lässt sich eine Kul­tur, die vor mehr als 2000 Jah­ren den Staf­fel­berg besie­del­te, für heu­ti­ge Gene­ra­tio­nen zugäng­lich machen? Die­se Fra­ge ver­sucht gera­de ein Team von App-Ent­wick­lern, Fil­mern, Muse­ums­pla­nern und 3‑D-Tech­ni­kern zu beant­wor­ten. Eine Grup­pe von Dar­stel­le­rin­nen und Dar­stel­lern aus einem Münch­ner Geschichts­ver­ein schlüpf­te dabei in die Rolle(n) der Kel­ten. Im Rah­men der auf­wän­di­gen Dreh­ar­bei­ten wur­den dabei ver­schie­de­ne Lebens­sze­nen vor einer Grün­wand insze­niert. Das Prä­gen von Mün­zen eben­so wie das Zube­rei­ten einer Mahl­zeit oder Sze­nen am Markt oder vor dem Zan­gen­tor am Staf­fel­berg wur­den nach­emp­fun­den. Damit alles lebens­echt und lebens­nah dar­ge­stellt wer­den kann, sind vie­le Details wich­tig: die Klei­dung aus geweb­tem Lei­nen, Gewand­span­gen, die archäo­lo­gi­schen Fun­den aus genau die­ser Zeit nach­emp­fun­den wur­den, getöp­fer­tes Geschirr mit Ver­zie­run­gen, die die Kel­ten zu die­ser Zeit ver­wen­de­ten, geschmie­de­te Mes­ser und Schwer­ter. Dass nicht nur das Equip­ment, son­dern auch die Gesamt­in­sze­nie­rung pass­te, dafür sorg­te Dr. Mar­kus Schuß­mann. Als lei­ten­den­der Archäo­lo­ge war er auch für die Gra­bung rund um das Zan­gen­tor am Staf­fel­berg ver­ant­wort­lich. Sein wis­sen­schaft­li­cher Schwer­punkt liegt in der Kel­ten­zeit. Die gefilm­ten All­tags-Situa­tio­nen sind den heu­ti­gen dabei gar nicht unähn­lich. Wie vor 2000 Jah­ren, wer­den auch heu­te Spei­sen in getöp­fer­ten Gefä­ßen ser­viert, auch heu­te zeigt der Hals- und Arm­schmuck häu­fig die Bedeu­tung oder den finan­zi­el­len Spiel­raum der Träger/​innen an und auch heu­te gibt es noch Märk­te, auf denen Händ­ler ihre Ware feil­bie­ten. Damit die Sze­nen in die dama­li­ge Lebens­welt pas­sen, wer­den Land­schaft und Dorf­struk­tu­ren kon­stru­iert und im Nach­hin­ein hin­ter die Spiel­sze­nen gelegt, erläu­ter­te das Film-Team. Der klei­ne Filmspot ist Teil der Auf­be­rei­tung all der Infor­ma­tio­nen und Erkennt­nis­se, die im Rah­men der Gra­bung am Zan­gen­tor gewon­nen wur­den, und wird vor­aus­sicht­lich im näch­sten Jahr vor­ge­stellt. Hei­di Bauer