Bay­reu­ther Kreuz­stein­bad: Mehr Bade­zeit für die Öffentlichkeit

Kreuzsteinbad
Kreuzsteinbad in Bayreuth

Die Som­mer­fe­ri­en haben begon­nen und die Men­schen in Bay­reuth und der Regi­on kön­nen sich freu­en: Ab dem 4. August kön­nen sie das Kreuz­stein­bad an fast allen Tagen auch abends besu­chen. Schon jetzt steht fest: 2021 wer­den deut­lich mehr Gäste das Kreu­zer besu­chen als ver­gan­ge­nes Jahr.

Zahl­rei­che Ver­ei­ne und Orga­ni­sa­tio­nen der Was­ser­ret­tung saßen über Mona­te buch­stäb­lich auf dem Trocke­nen: Hal­len­bä­der muss­ten coro­nabe­dingt schlie­ßen – an ein gere­gel­tes Trai­ning war nicht zu den­ken. Das wuss­ten auch die Stadt­wer­ke Bay­reuth, die mit dem Sai­son­start im Kreuz­stein­bad hel­fen woll­ten. „Die Not der Ver­ei­ne und der Schwimm­leh­rer war groß, wes­we­gen wir Ihnen unter der Woche die Abend­stun­den für ihr Trai­ning und ihre Schwimm­kur­se ange­bo­ten haben, um ihre ehren­amt­li­che Arbeit zu unter­stüt­zen“, erzählt Jür­gen Bay­er, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bay­reuth. „Die Abma­chung war klar: Von Mon­tag bis Frei­tag kön­nen sie ab 18 Uhr im Kreu­zer trai­nie­ren – bis dahin müs­sen die nor­ma­len Bade­gä­ste das Bad ver­las­sen. Und nur am Wochen­en­de gehö­ren die Abend­stun­den der Öffent­lich­keit.“ Dass die­se Hil­fe für Unmut sorgt, sei ver­ständ­lich. „Wer berufs­tä­tig ist, konn­te das Kreu­zer bis­lang unter der Woche abends kaum nut­zen.“ Das Pro­blem ist: Die Ver­ei­ne kön­nen auch nur abends trai­nie­ren, weil die mei­sten tags­über arbei­ten gehen. Ein Par­al­lel­be­trieb? „Geht nicht“, sagt Bay­er. „Alle Becken wer­den fürs Trai­ning und die Schwimm­kur­se gebraucht und wir kön­nen unse­ren Gästen doch nicht sagen: Klar dürft ihr auf der Wie­se lie­gen, aber ins Was­ser könnt ihr nicht.“

Her­aus­kom­men konn­te bei der Qua­dra­tur des Krei­ses also nur ein Kom­pro­miss. Ein Kom­pro­miss, des­sen Vor­zei­chen sich ab dem 1. August ändern: Mit Beginn der Som­mer­fe­ri­en dür­fen sich die Men­schen in Bay­reuth und der Regi­on freu­en, dass das Kreuz­stein­bad nun auch an drei Aben­den unter der Woche für alle zur Ver­fü­gung steht. Im Klar­text heißt das: Mon­tags und diens­tags kön­nen auch wei­ter­hin die Ver­ei­ne das Bad ab 18 Uhr nut­zen. An allen ande­ren Tagen hat die Öffent­lich­keit Vor­fahrt. „Gera­de jetzt in der Urlaubs- und Feri­en­zeit wol­len wir ver­stärkt für alle Bade­gä­ste da sein“, begrün­det der Stadt­wer­ke-Chef die Ent­schei­dung. In Bedräng­nis wür­den die Ver­ei­ne und Orga­ni­sa­tio­nen der Was­ser­ret­tung des­halb nicht gera­ten: Bereits vor eini­ger Zeit hät­ten die Stadt­wer­ke den Bedarf wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en abge­fragt. Mit dem Ergeb­nis, dass in die­ser Zeit weni­ger Trai­nings statt­fin­den. „Die Erklä­rung ist eigent­lich recht sim­pel: Auch vie­le Trai­ner brau­chen ein­mal eine Aus­zeit und machen Urlaub“, erklärt Bay­er. „Und bei den Was­ser­flä­chen für die Schwimm­kur­se haben wir noch Kapa­zi­tä­ten. Inter­es­sier­te Schwimm­leh­rer kön­nen sich ein­fach bei uns mel­den.“ Die neue Rege­lung sei daher ein guter Kom­pro­miss, der Ver­ei­nen sowie Schwimm­leh­rern gerecht wird und gleich­zei­tig allen Kreu­zer-Fans gefal­len dürfte.

Ob der zusätz­li­chen Abend­stun­den für die Öffent­lich­keit rech­nen die Stadt­wer­ke Bay­reuth mit einer guten Coro­na-Frei­bad­sai­son. „Wir ste­hen im Moment bei fast 60.000 Besu­chern“, sagt Bay­er. „Das sind bereits heu­te mehr als die 49.000 Besu­cher, die wir im gesam­ten ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten. Die knapp 150.000 Besu­cher des Jah­res 2019 wer­den wir natür­lich nicht errei­chen, aber unter den momen­ta­nen Bedin­gun­gen sind die Zah­len sehr ordent­lich.“ Als Haupt­grund hier­für nennt er die Abkehr von buch­ba­ren Zeit­fen­stern. „Unser Ziel war und ist es, unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen mög­lichst vie­len Men­schen den Besuch im Kreuz­stein­bad zu ermög­li­chen. Genau das haben wir auch geschafft. Ver­gleicht man die zurück­lie­gen­den fünf Wochen mit dem­sel­ben Zeit­raum des Vor­jah­res, sieht man, dass wir dop­pelt so vie­le Besu­cher hat­ten. Und das, obwohl die­ser Som­mer bis­lang ver­reg­ne­ter ist als der im Vor­jahr.“ Auf­mun­tern­de Zah­len hin oder her – vor allem hof­fen die Stadt­wer­ke Bay­reuth für das kom­men­de Jahr auf eine Kreu­zer-Sai­son ohne Coro­na und ohne Besu­cher­höchst­gren­ze. „Uns allen ist klar: Das ist ein from­mer Wunsch“, betont Jür­gen Bay­er. „Aber wenn sich mög­lichst vie­le Men­schen imp­fen las­sen, sind die Chan­cen dafür umso besser.“

Hin­weis: Schwimm­leh­rer, die Kur­se im Kreuz­stein­bad anbie­ten möch­ten, kön­nen sich unter der 0921 600–264 bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth melden.