Die Kas­ber­ger Lin­de erhält eine neue Stütze

Auf Anre­gung der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de am Land­rats­amt wur­de über den Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim das Stütz­ge­rüst der Kas­ber­ger Lin­de erneuert.

Die Kas­ber­ger Lin­de, die ver­schie­dent­lich auch als Kuni­gun­den­lin­de oder Fran­zo­sen­lin­de bezeich­net wird, ist nach unter­schied­li­chen Schät­zun­gen 600 bis 1000 Jah­re alt. Sie gehört damit ver­mut­lich zu den 10 älte­sten Lin­den in Deutsch­land. Wegen Ihres Alters und uri­gem Aus­se­hen ist die Lin­de über­re­gio­nal bekannt. Auch geschicht­lich ist sie bedeut­sam. In der Nähe des Bau­mes wur­den im Mit­tel­al­ter ver­mut­lich Gerichts­ta­ge abgehalten.

Seit bald fünf Jahr­zehn­ten ist die­se Som­mer-Lin­de (Tilia pla­ty­phyllos) über das Land­rats­amt als Natur­denk­mal geschützt. Etwa zur glei­chen Zeit erhielt sie das Stütz­ge­rüst aus Metall­stan­gen, wel­ches bis vor weni­gen Tagen noch die Lin­de zusam­men hielt.

Die alten Metall­stüt­zen waren inzwi­schen aber in die Jah­re gekom­men, teil­wei­se in Stamm und Haupt­ast ein­ge­wach­sen und erfüll­ten ihre Funk­ti­on nicht mehr. Durch die Ver­la­ge­rung des Schwer­punk­tes des Haupt­astes hat­ten sich 2 Stüt­zen bereits bedenk­lich geneigt, so dass jeder­zeit mit einem Bruch des Haupt­astes gerech­net wer­den muss­te. Das hät­te auch das Ende die­ses Bau­mes bedeutet.

Neue Stütze für die Kasberger Linde: der Hauptast wurde an einem Dreibein beweglich aufgehängt. Im Bild v. li. n. re.: Michael Urbanczyk (Untere Naturschutzbehörde), Hermann Greif (Bauernverband), Horst Hopfengärtner (Bauhof Gräfenberg), Ralf Kunzmann (1. Bürgermeister Gräfenberg), Georg Zeisler (Naturschutzwächter), Claus Schwarzmann (1. Vors. Landschaftspflegeverband Forchheim), Gerhard Valta (Firma Valta Metallbearbeitung), Norbert Mehl (Firma Wunderbaum). Foto: A. Niedling

Neue Stüt­ze für die Kas­ber­ger Lin­de: der Haupt­ast wur­de an einem Drei­bein beweg­lich auf­ge­hängt. Im Bild: Micha­el Urban­c­zyk (Unte­re Natur­schutz­be­hör­de), Her­mann Greif (Bau­ern­ver­band), Horst Hop­fen­gärt­ner (Bau­hof Grä­fen­berg), Ralf Kunz­mann (1. Bür­ger­mei­ster Grä­fen­berg), Georg Zeisler (Natur­schutz­wäch­ter), Claus Schwarz­mann (1. Vors. Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim), Ger­hard Val­ta (Fir­ma Val­ta Metall­be­ar­bei­tung), Nor­bert Mehl (Fir­ma Wun­der­baum). Foto: A. Niedling

Auf Anre­gung der UNB und des Natur­schutz­wäch­ters Georg Zeisler hat daher der Land­schafts­pfle­ge­ver­band eine Sanie­rung bean­tragt und durch die Regie­rung Ober­fran­ken bewil­ligt bekom­men. Durch­ge­führt haben die Arbei­ten die Baum­pfle­ge­fir­ma Wun­der­baum aus Stöckach/​Igensdorf zusam­men mit der Val­ta-Metall­be­ar­bei­tung-GmbH nach einem Kon­zept vom Tech­ni­schen Büro Eib­ner aus Obermichelbach.

Im Gegen­satz zu den unfle­xi­blen Stüt­zen wird der Haupt­ast über ein Drei­bein aus Metall beweg­lich auf­ge­hängt, so dass künf­ti­ge Ände­run­gen der Mas­sen und Schwer­punk­te bes­ser aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen und auch der Baum selbst durch Wachs­tum bes­ser reagie­ren kann.

Die Maß­nah­me kostet knapp 20.000 Euro und wird mit 70% aus staat­li­chen Mit­teln über die Regie­rung gefördert.

Sie dient vor allem dem Erhalt des Bau­mes, der hier­durch wei­ter­hin als Lebens­raum für xylo­bi­onte Käfer, rin­den­be­woh­nen­de Flech­ten- und Moos­ar­ten, Holz­pil­ze, höh­len­brü­ten­de Vogel­ar­ten und Fle­der­mäu­se zur Ver­fü­gung steht.

Andre­as Niedling