Forch­heim: „Hit­ze­kol­laps und Hitz­schlag“ – Wo lie­gen die Unterschiede?

Jürgen Gschossmann / Foto: Klinikum Fränkische Schweiz

Jür­gen Gschoss­mann / Foto: Kli­ni­kum Frän­ki­sche Schweiz

Forch­heim, 21.07.2021 – In den bevor­ste­hen­den Som­mer­fe­ri­en kön­nen die Tem­pe­ra­tu­ren im Land­kreis Forch­heim auf 25° bis 30° Cel­si­us stei­gen. Prof. Dr. med.
Jür­gen Gschoss­mann, Ärzt­li­cher Direk­tor des Kli­ni­kums Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz am Stand­ort Forch­heim und Chef­arzt der Kli­nik für Inne­re Medi­zin, erläutert
den Unter­schied zwi­schen Hitz­schlag und Hitzekollaps.

Bei­de For­men der Kör­per­über­hit­zung ent­ste­hen ent­we­der durch Außen­ein­wir­kung (Son­nen­strah­len) oder durch kör­per­li­che Akti­vi­tä­ten. Ein Hit­ze­kol­laps geht ein­her mit star­kem Schwit­zen bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren. Bei einem Hitz­schlag steigt die rek­ta­le Tem­pe­ra­tur im Inne­ren des Kör­pers auf 40° Cel­si­us und mehr. Die Wär­me­regu­la­ti­on ent­gleist, wes­halb eine Tem­pe­ra­tur­mes­sung z. B. unter den Ach­seln ein ver­fälsch­tes Ergeb­nis lie­fert. Ein Hitz­schlag, der bei Betrof­fe­nen fol­gen­de Anzei­chen aus­löst, ist immer ein medi­zi­ni­scher Notfall:

Erhöh­ter, schwa­cher Puls, hei­ße, hoch­ro­te, trocke­ne Haut, Erbre­chen, Krämp­fe und Kopf­schmer­zen bis hin zum Kreis­lauf­zu­sam­men­bruch. Bei Bewusst­seins­stö­run­gen und – im Extrem­fall Bewusst­lo­sig­keit – muss sofort ein Arzt hin­zu­ge­zo­gen wer­den. Hier ist schnel­les Han­deln wichtig:

Die Erste-Hil­fe-Maß­nah­men vor dem Ein­tref­fen des Notarztes:

• Den Betrof­fe­nen sofort aus der Sonne/​der war­men Umge­bung holen. Flach lagern.
• Küh­len! Klei­der öff­nen, feuch­te Tücher auf­le­gen, kal­tes Was­ser verwenden.
• Trin­ken! Wenn die Per­son bei Bewusst­sein ist und sich nicht erbricht, sind leicht salz­hal­ti­ge Geträn­ke beson­ders bei star­kem Schwit­zen hilf­reich. Kein Alkohol!

Der Gesund­heits­zu­stand von Men­schen mit Hitz­schlag kann sich rasch ver­schlech­tern. „Bit­te las­sen Sie die­se nicht allein“, warnt der Mediziner.

Kin­der (ins­be­son­de­re Babys) sind beson­ders gefähr­det, weil ihr Wär­me­haus­halt noch nicht so effek­tiv aus­ta­riert ist wie bei Erwach­se­nen. Sie ‚über­hit­zen‘ viel schnel­ler. Prof. Dr. Jür­gen Gschoss­mann mahnt: „Las­sen Sie Kin­der und Tie­re bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren nicht allein im Auto – auch nicht für kur­ze Zeit, auch nicht, wenn die­se gera­de fried­lich schlafen.“