Hohen­mirsberg: Größ­tes Kon­zert­er­eig­nis in der Frän­ki­schen Schweiz seit dem ersten Lock­down im Früh­jahr letz­ten Jahres

HOHEN­MIRSBERG. Es war das größ­te Kon­zert­er­eig­nis in der gesam­ten Frän­ki­schen Schweiz seit über ein­ein­halb Jah­ren. Die Rede ist vom ersten Open-Air-Kon­zert der Trach­ten­ka­pel­le Hohen­mirsberg auf der Hohen­mirsber­ger Plat­te, dass die Musi­ker tref­fend „Gip­fel­tref­fen“ nann­ten und zu dem über 500 Besu­cher am Sams­tag­abend kamen. Wenn das Wet­ter am Nach­mit­tag nicht so wech­sel­haft gewe­sen wäre, wären wohl noch wesent­lich mehr Zuhö­rer gekommen.

Gekommen waren auch Musikerinnen und Musiker des Musukvereins Gößweinstein mit Vereinschef Thomas Müller (r.) an der Spitze / Foto: Thomas Weichert

Gekom­men waren auch Musi­ke­rin­nen und Musi­ker des Musik­ver­eins Göß­wein­stein mit Ver­eins­chef Tho­mas Mül­ler (r.) an der Spit­ze / Foto: Tho­mas Weichert

Das Blas­mu­sik­kon­zert, das auch von der Nach­wuchs­band der „Tracht­ler“ und den Musi­kern der befreun­de­ten Blas­ka­pel­le Kir­chen­bir­kig mit­ge­stal­tet wur­de, dau­er­te fast bis Mit­ter­nacht und ende­te für die begei­ster­ten Blas­mu­sik­fans aus der gan­zen Frän­ki­schen Schweiz mit dem Marsch „Mein Hei­mat­land“ und zuvor mit den Lie­dern „Wir Musi­kan­ten“ und „Von Freund zu Freund“. „Wir haben sehn­süch­tig dar­auf gewar­tet, dass wir wie­der vor grö­ße­rem Publi­kum spie­len dür­fen“, sagt der Chef der Trach­ten­ka­pel­le Hohen­mirsberg, Tho­mas Wei­gärt­ner. Und man merk­te auch das die Besu­cher „musi­ka­lisch aus­ge­hun­gert“ waren und end­lich wie­der Blas­mu­sik vom Fein­sten live erle­ben woll­ten. So kamen auch befreun­de­te Musi­ker von zahl­rei­chen Blas­ka­pel­len wie zum Bei­spiel vom Musik­ver­ein Göß­wein­stein oder von der Ahorn­ta­ler und Pop­pen­dor­fer Blas­mu­sik, um nur eini­ge zu nen­nen. „Offi­zi­ell durf­ten wir natür­lich kein Fest fei­ern, weil dies wegen Coro­na noch ver­bo­ten ist“, klärt Wie­gärt­ner auf. Erlaubt sind aktu­ell jedoch kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen, im Frei­en mit bis zu 1500 Besu­chern, aber natür­lich mit ent­spre­chen­dem Hygie­ne­kon­zept, das die Musi­ker selbst aus­ar­bei­ten muss­ten und das sage und schrei­be 26 Sei­ten umfasst.

„Lesen tut die­ses Kon­zept wahr­schein­lich kei­ner, aber wir müs­sen es vor­zei­gen kön­nen, wenn eine Kon­trol­le kommt“, so Wie­gärt­ner. Es war fast wie vor Coro­na, den­noch muss­ten von den Gästen eini­ge Regeln ein­ge­hal­ten wer­den. So herrsch­te FFP-2-Mas­ken­pflicht auf dem gesam­ten Gelän­de, außer am Bier­tisch an dem gleich­zei­tig zehn Leu­te sit­zen durf­ten. Die Bier­tisch­gar­ni­tu­ren waren so zu sagen „Inseln“, weil sie in ent­spre­chen­dem Abstand auf­ge­stellt wer­den muss­ten. Und am Tisch muss­te man sich in eine Anwe­sen­heits­li­ste ein­tra­gen, damit mög­li­che Kon­tak­te bei einer Virus­in­fek­ti­on nach­ver­folgt wer­den kön­nen. Das war es dann aber auch schon so ziem­lich mit den Auf­la­gen, an die sich die Besu­cher gera­de­zu vor­bild­lich hiel­ten. Geträn­ke gab es nur aus Fla­schen, da nicht aus­ge­schenkt wer­den durf­te, Schnäp­se waren ver­bo­ten und für den klei­nen Hun­ger gab es Snacks die man in die Hand neh­men konn­te. Rich­ti­ger Bier­gar­ten­be­trieb war nicht erlaubt und Ein­tritt koste­te es kei­nen, Spen­den für das Ver­eins­heim waren aber ger­ne gese­hen. Das Kon­zert trotz der noch vor­han­de­nen Auf­la­gen den­noch aus­zu­rich­ten, war eine „Kurz­schluss­hand­lung“, sagt Wie­gärt­ner. Seit vier Wochen habe man sich dar­auf inten­siv vor­be­rei­tet und Pro­ben waren erst seit sechs Wochen wie­der mög­lich. Fast ein gan­zes Jahr vor­her durf­te nicht ein­mal geprobt wer­den. „Ich fin­de das abso­lut Spit­ze und man merkt, dass Musi­ker wie Gäste aus­ge­hun­gert sind“, sag­te Claus Schmidt. Er ist Vor­sit­zen­der und Sän­ger des Musik­ver­eins Allen­dorf bei Gie­ßen und war als Urlau­ber in Pot­ten­stein extra noch bis zum Kon­zert geblie­ben. „Man merkt rich­tig wie die Musi­ker nach den ersten zwei drei Stücken nach die­ser lan­gen Absti­nenz auf­blü­hen“, so Schmidt, der die­ses „Mega-Kon­zert“ wegen der Auf­la­gen als gro­ße Her­aus­for­de­rung für die Ver­an­stal­ter sieht. Der lan­ge Kon­zert­abend begann mit eini­gen Musik­stücken der Nach­wuchs­band unter der Lei­tung von Mela­nie Jen­ner. Die Kir­chen­bir­ki­ger Blas­mu­si­kan­ten unter Diri­gent Han­si Hof­mann erfreu­ten anschlie­ßend mit böh­misch-mäh­ri­scher Blas­mu­sik wie „Du mein Eger­län­der Musi­kant“ oder „Eger­land – Hei­mat­land“ bis die Trach­ten­ka­pel­le unter der Lei­tung von Micha­el Lodes bei Ein­bruch der Dun­kel­heit mit dem Kon­zert­marsch „Sal­e­mo­nio“ fet­zig auf­spiel­te und mit „Gute Nacht“ von Ernst Mosch endete.

Her­aus­ra­gend waren die Solo­trom­pe­ter Han­si Hof­mann, Tho­mas Wie­gärt­ner, Micha­el Lodes und Seba­sti­an Zitz­mann, die bei­den Letz­te­ren auch als Sän­ger. Sehr zur Freu­de der zahl­rei­chen Kin­der ver­schenk­te Sieg­fried (Sig­gi) Groß Gas­luft­bal­lons, die vom ört­li­chen Frän­ki­sche Schweiz Ver­ein gestif­tet wur­den, bei dem Groß Kin­der- und Jugend­be­auf­trag­ter ist. Kurz vor Mit­ter­nacht klang ein ein­ma­li­ger Blas­mu­sik­abend auf der höch­sten begeh­ba­ren Erhe­bung der Frän­ki­schen Schweiz, wenn man die Höhe des Aus­sichts­turms dazu zählt, har­mo­nisch und mit begei­ster­ten und glück­li­chen Musi­kern wie Zuhö­rern har­mo­nisch aus. Wie­gärt­ners Dank gilt der Stadt Pot­ten­stein für die gro­ße Unterstützung.