Die Sandsacklogistik der Feuerwehr im Landkreis Erlangen-Höchstadt

Sandsacklogistik des Landkreises ERH als Teil des Flächenlagekonzepts

Ort: Landkreis Erlangen-Höchstadt

Hochwasserereignis vom 09.-11.07.2021: Auf Grund der hohen Niederschlagsmengen am 09.07.2021, und der infolgedessen steigenden Pegelstände der Aurach, wurde die Sandsacklogistik des Landkreises Erlangen Höchstadt alarmiert.

Zunächst wurden die im Bauhof Bubenreuth vorgehaltenen Sandsäcke des Landkreises Erlangen-Höchstadt von der Feuerwehr Bubenreuth an die Logistikkomponente des THW übergeben. Die Versorgungs-LKW des Technischen Hilfswerks haben dann die Sandsäcke an die anfordernden Stellen in Herzogenaurach und Sterpersdorf verteilt. Parallel zu der Verteilung wurde die Sandsackfüllanlage durch die Feuerwehr Bubenreuth in Betrieb genommen, um eine kontinuierliche Sandsackversorgung gewährleisten zu können. Federführend für die Sandsacklogistik ist mit der definierten Örtlichkeit des Bauhofs, die Freiwillige Feuerwehr Bubenreuth zuständig. Dort wird die dafür benötigte Sandsackfüllanlage vorgehalten. Um das Bedienpersonal vor Witterungseinflüssen zu schützen wird die Anlage in der Fahrzeughalle des Bubenreuther Bauhofs aufgestellt. Es ist jedoch auch eine Aufstellung im Schadensgebiet möglich, da die Maschine sowohl mit einem Elektromotor als auch mit einer Zapfwelle – beispielsweise eines Traktors – betrieben werden kann.

Die Sandsacklogistik ERH wurde am Freitagmittag, den 09.07.2021 in Betrieb genommen und bis 22:30 Uhr durchgehend aufrechterhalten. Der Kreisbrandrat Matthias Rocca hat gegen 14 Uhr eine erste Lagebesprechung mit einigen Verantwortlichen im Landratsamt einberufen, um weitere vorbeugende Maßnahmen abzustimmen.

Am folgenden Samstag, den 10.07.2021 um 05:30 Uhr wurde die Sandsacklogistik erneut auf den Plan gerufen. Die Hochwasserlage der Aisch im Bereich Höchstadt/Aisch und Adelsdorf spitzte sich zu. Hier wurden in kurzer Zeit größere Mengen an Sandsäcken angefordert.

In einer Stunde konnten über die 4 Auslaufbahnen der Sandsackmaschine, besetzt durch jeweils 4-5 Feuerwehrdienstleitende, sechs Gitterboxpalletten á 60 Sandsäcke beladen werden. Die Verteilung der Sandsäcke in die Schadensgebiete Höchstadt und Adelsdorf übernahm erneut die Logistikkomponente des Technischen Hilfswerks. Die Anforderungen der einzelnen Einsatzstellen wurde zentral durch die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) koordiniert, die mit einigen Kräften, sowie Führungskräften der Kreisbrandinspektion im Gerätehaus Baiersdorf installiert wurde. Für den Nachschub an Sand wurde ein Kooperationspartner mit der Firma Sand Körner aus Erlangen gefunden. Die Firma Sand Körner steht rund um die Uhr zur Verfügung, wenn es darum geht, das Sandsacklogistikzentrum in Bubenreuth mit Material zu versorgen. Ebenso stehen einige Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes mit Arbeitsmaschinen wie z. B. Radlader bereit, um die Maschine entsprechend zu befüllen.

Da abzusehen war, dass sich die Situation zu einer Großschadenslage entwickelt, wurden weitere Feuerwehren aus Möhrendorf, Kleinseebach, Bräuningshof, Marloffstein, Rathsberg, Spardorf, Kalchreuth, Eckenhaid, Igelsdorf und Hagenau hinzugezogen, um einen schichtmäßigen Wechsel der Einsatzkräfte zu ermöglichen. Um die volle Leistungsfähigkeit der Sandsackabfüllanlage zu erreichen, werden ca. 42 Feuerwehrdienstleistende benötigt. Hinzu kommt noch Personal für Bagger, Stapler und die Koordination. Insgesamt wurde am Wochenende vom 9.-11.07.2021 von den ehrenamtlichen Kräften ca. 90 Tonnen Sand verarbeitet und verteilt.

Gestärkt wurden die Einsatzkräfte durch die örtliche Metzgerei Angermüller. Ein weiteres Dankeschön ergeht an die Firma WM Fahrzeugteile, die auch zu späterer Stunde noch Gas für den eingesetzten Gabelstapler der Bubenreuther Wehr zur Verfügung stellte. Die Fa. ALDI Süd hat kurzerhand 120 Europalletten als Ladungsträger für die Sandsäcke zur Verfügung gestellt hat.

Die Kreisbrandinspektion bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die hervorragende, reibungslose, organisationsübergreifende Zusammenarbeit.

Jochen Schuster