BIGS­AS-Ehren­dok­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät Bay­reuth für Pro­fes­so­rin Fatou Sow

Symbolbild Bildung
Professorin Dr. Fatou Sow. (c) Fatou Sow.

Pro­fes­so­rin Dr. Fatou Sow. © Fatou Sow.

Im Rah­men sei­ner inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz vom 14. bis 17. Juli 2021 hat der Exzel­lenz­clu­ster Afri­ka Mul­ti­pel bekannt­ge­ge­ben, dass Pro­fes­so­rin Dr. Fatou Sow mit der BIGS­AS-Ehren­dok­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät Bay­reuth aus­ge­zeich­net wird. Die sene­ga­le­si­sche Sozio­lo­gin erhält die Ehrung für ihre her­aus­ra­gen­den wis­sen­schaft­li­chen Lei­stun­gen zu femi­ni­sti­schen The­men sowie ihren uner­müd­li­chen Ein­satz für Frau­en­rech­te auf dem afri­ka­ni­schen Kontinent.

Die Bay­reuth Inter­na­tio­nal Gra­dua­te School of Afri­can Stu­dies (BIGS­AS) und der Exzel­lenz­clu­ster Afri­ka Mul­ti­pel haben bekannt gege­ben, dass Dr. Fatou Sow, Sozio­lo­gin an der Cheikh Anta Diop-Uni­ver­si­tät in Dakar und am Cent­re Natio­nal de la Recher­che Sci­en­ti­fi­que (CNRS) in Paris, von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth die BIGS­AS Ehren­dok­tor­wür­de erhal­ten wird. Nach­dem die BIGS­AS-Mit­glie­der die Wis­sen­schaft­le­rin ein­stim­mig für die Aus­zeich­nung nomi­niert hat­ten, nahm der Exzel­lenz­clu­ster Afri­ka Mul­ti­pel sei­ne inter­na­tio­na­le Kon­fe­renz, bei der Fatou Sow am 14.07.2021 einen Key­note-Vor­trag gehal­ten hat, zum Anlass, die Nomi­nie­rung öffent­lich zu machen. Der Fest­akt mit der offi­zi­el­len Ver­lei­hung ist für das Win­ter­se­me­ster 2021/22 geplant.

Pio­nie­rin der Frau­en- und Geschlechterforschung

Fatou Sow ist eine renom­mier­te sene­ga­le­si­sche Sozio­lo­gin und aner­kann­te Pio­nie­rin auf dem Gebiet der Geschlech­ter­for­schung und des afri­ka­ni­schen Femi­nis­mus, die sich seit über 50 Jah­ren für Frau­en­rech­te in West­afri­ka und dar­über hin­aus ein­setzt. Sow wur­de 1941 in Dakar, Sene­gal, gebo­ren und war eine der weni­gen Frau­en, die in den 1960er-Jah­ren bereits eine Uni­ver­si­tät im Sene­gal besuch­ten. Anschlie­ßend arbei­te­te sie als For­sche­rin am Cent­re Natio­nal de la Recher­che Sci­en­ti­fi­que (CNRS) in Paris, wo sie auch ihre Dok­tor­ar­beit ver­fass­te. Nach Erhalt ihres Dok­tor­ti­tels im Fach Sozio­lo­gie an der Sor­bon­ne im Jah­re 1969 kehr­te Fatou Sow nach Dakar zurück und arbei­te­te am Insti­tut Fon­da­men­tal d’Afri­que Noi­re (IFAN) an der Cheikh Anta Diop-Universität.

In die Mit­te der 1970er-Jah­re fiel der Beginn ihres außer­ge­wöhn­li­chen Ein­sat­zes für die Anlie­gen afri­ka­ni­scher Frau­en inner- und außer­halb der Wis­sen­schaft. Sie hat­te meh­re­re Gast-Pro­fes­su­ren in Kana­da und den USA inne und war in den 1980er-Jah­ren feder­füh­rend dar­an betei­ligt, die Geschlech­ter­for­schung auf die Agen­da des Coun­cil for the Deve­lo­p­ment of Social Sci­en­ces in Afri­ka (CODE­S­RIA) zu set­zen. Anfang der 1990er-Jah­re wur­de sie zum Mit­glied des CNRS-basier­ten Labo­ra­toire Sedet an der Denis Dide­rot-Uni­ver­si­tät in Paris ernannt, wo sie sich in Sozio­lo­gie habilitierte.

„Füh­ren­de Stim­me des Feminismus“

Pro­fes­so­rin Sow spiel­te eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Grün­dung und Ent­wick­lung der Femi­nist Stu­dies im afri­ka­ni­schen Kon­text. Durch ihre scharf­sin­ni­gen Ana­ly­sen der Lebens­si­tua­ti­on von Frau­en im fran­ko­pho­nen West­afri­ka hin­ter­fragt sie seit über einem hal­ben Jahr­hun­dert kon­se­quent kolo­nia­le wie post­ko­lo­nia­le Vor­ur­tei­le. Auf unzäh­li­gen wis­sen­schaft­li­chen und akti­vi­sti­schen Ver­an­stal­tun­gen auf der gan­zen Welt hat sie in ihren Key­notes, Vor­trä­gen und ande­ren Auf­trit­ten uner­müd­lich zu Frau­en­rech­ten, Gewalt gegen Frau­en und zur poli­ti­schen Teil­ha­be von Frau­en im afri­ka­ni­schen und mus­li­mi­schen Kon­text Stel­lung genommen.

Die Lei­te­rin der BIGS­AS, Prof. Dr. Mar­ti­na Dre­scher, erklärt dazu: „Mit der Ver­lei­hung der Ehren­dok­tor­wür­de an Fatou Sow zeich­nen wir eine der füh­ren­den Stim­men des Femi­nis­mus auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent aus. Es ist eine Ehre für die BIGS­AS, den Exzel­lenz­clu­ster Afri­ka Mul­ti­pel und die Uni­ver­si­tät Bay­reuth, ihr die­sen Titel zu ver­lei­hen und so ihre außer­ge­wöhn­li­chen Ver­dien­ste um die Ent­wick­lung der Afri­can Femi­nist Stu­dies sowie ihren nach­hal­ti­gen Ein­satz für Frau­en­rech­te im afri­ka­ni­schen Kon­text zu würdigen.“

BIGS­AS-Ehren­dok­tor­wür­de

Pro­fes­so­rin Sow ist die zwei­te Trä­ge­rin der BIGS­AS Ehren­dok­tor­wür­de, die erst­mals 2014 ver­lie­hen wur­de. Damals ging sie an den kenia­ni­schen Schrift­stel­ler und Wis­sen­schaft­ler Prof. Ngũ­gĩ wa Thiong’o. Die Über­ga­be­ze­re­mo­nie wird vor­aus­sicht­lich im Win­ter­se­me­ster 2021/21 statt­fin­den; mehr Infor­ma­tio­nen folgen.