Col­lo­qui­um Histo­ri­cum Wirsber­gen­se lädt zum Online-Vor­trag „Vol­to San­to, Mut­ter­got­tes und Thora“

Symbolbild Heimatkunde
Der Geschichts­ver­ein Col­lo­qui­um Histo­ri­cum Wirsber­gen­se (CHW) lädt für Don­ners­tag, 15. Juli, 19.30 Uhr, zu einem Online-Vor­trag ein. Unter dem Titel „Vol­to San­to, Mut­ter­got­tes und Tho­ra“ refe­riert Dr. Huber­tus Habel über die dor­ti­ge Kapel­le St. Niko­laus. Das Kirch­lein süd­lich der Cobur­ger Alt­stadt ist wohl der Ort in Fran­ken, der beson­ders inten­siv die Mul­ti­kon­fes­sio­na­li­tät einer Stadt reprä­sen­tiert. Mit bemer­kens­wer­ten Fres­ken als katho­li­sche Kapel­le eines Sie­chen­hau­ses erbaut, dien­te sie nach der Refor­ma­ti­on als evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Fried­hofs­ka­pel­le. Im 19. Jahr­hun­dert gastier­te hier bis 1860 die ent­ste­hen­de katho­li­sche Gemeinde.
Die Kapelle St. Nikolaus in Coburg (Foto: Dr. Hubertus Habel)

Die Kapel­le St. Niko­laus in Coburg (Foto: Dr. Huber­tus Habel)

1873 bis 1932 dien­te sie – ein ein­ma­li­ger Vor­gang – der jüdi­schen Gemein­de als Syn­ago­ge. Und nach dem Zwei­ten Welt­krieg fei­er­te erst eine frei­kirch­li­che Gemein­de hier ihre Got­tes­dien­ste, bis sie 1962 Kir­che der alt­ka­tho­li­schen Gemein­de wur­de. Bemer­kens­wert ist die Syn­ago­gen­zeit, in der ein Bam­ber­ger Altar als Gehäu­se des Tho­ra­schreins dien­te. Als frü­he Kon­se­quenz der Rol­le Coburgs als erster NS-regier­ter Stadt Deutsch­lands ver­lor die jüdi­sche Gemein­de bereits 1932 ihre Synagoge.

Die wech­sel­vol­le Geschich­te die­ser Kapel­le stellt der ehe­ma­li­ge Stadt­hei­mat­pfle­ger Coburgs im anschau­lich illu­strier­ten Vor­trag vor.
Der Vor­trag ist öffent­lich. Er ist kosten­frei und ohne Vor­anmel­dung zugäng­lich. Die Zugangs­da­ten sind auf der Home­page des CHW beim ent­spre­chen­den Ter­min ange­ge­ben: www​.chw​-fran​ken​.de. Dort ist auch Infor­ma­ti­on über die wei­te­re Ver­eins­ar­beit zu finden.