Mas­si­ves Hoch­was­ser erreicht den Aisch­grund im Land­kreis Forchheim

Hochwasser an der Aisch. © Kreisbrandinspektion Forchheim
Hochwasser an der Aisch. © Kreisbrandinspektion Forchheim

Die anstei­gen­den Fluss­pe­gel im benach­bar­ten Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt haben es bereits ver­mu­ten las­sen. Die Aus­ufe­run­gen der Aisch haben das Erwar­te­te letzt­end­lich übertroffen.

Bei strah­len­dem Son­nen­schein und gefüll­ten Bier­gär­ten hat sich die Hoch­was­ser­si­tua­ti­on in der Gemein­de Hal­lern­dorf schlag­ar­tig zuge­spitzt. Die Regen­fäl­le der ver­gan­ge­nen Tage führ­ten fluss­auf­wärts in Höch­stadt bereits zu schwe­ren Über­flu­tun­gen. Die sehr gut geführ­ten Abstim­mungs­ge­sprä­che und der gegen­sei­ti­ge Infor­ma­ti­ons­fluss der Kreis­brand­in­spek­ti­on Forch­heim mit der Ein­satz­lei­tung des Nach­bar­land­krei­ses Erlan­gen-Höch­stadt führ­ten bereits in den Mor­gen­stun­den zu Ver­tei­lung der am Vor­tag von Kräf­ten der Feu­er­wehr und des THW gefüll­ten Sand­säcken im ver­meint­li­chen Scha­dens­ge­biet. Noch wäh­rend der Lage­be­spre­chung des Ein­satz­sta­bes löste die Kreis­brand­in­spek­ti­on in enger Abstim­mung mit Bür­ger­mei­ster Ger­hard Bau­er um kurz nach 14.00 Uhr Voll­alarm für die Feu­er­weh­ren der Gemein­de Hal­lern­dorf und die Hoch­was­ser­kom­po­nen­ten des Land­krei­ses aus. Der Pegel­stand der Aisch stie­gen zu die­sem Zeit­punkt in der vor­ge­la­ger­ten Lau­fer Müh­le schlag­ar­tig an und über­traf jeg­li­che Pro­gno­sen. Es wur­de sofort begon­nen Bereits bekann­te Hoch­was­ser­ri­si­ko­ge­bie­te mit Sand­säcken zu ver­bau­en und somit vor dem nahen­den Hoch­was­ser zu schützen.

Land­rat Dr. Her­mann Ulm bestell­te Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke zum ört­li­chen Ein­satz­lei­ter. Durch die­se über das Kata­stro­phen­schutz­ge­setz gere­gel­te Maß­nah­me wird ein geord­ne­tes Zusam­men­wir­ken aller betei­lig­ten Orga­ni­sa­tio­nen sichergestellt.

Den Ein­satz­ab­schnitt in Haid hat­ten die mas­si­ven Was­ser­mas­sen zuerst erreicht. Wegen einer über­flu­te­ten Tra­fo­sta­ti­on in der Nähe der Lau­fer Müh­le muss­te hier orts­weit der Strom abge­schal­tet wer­den. Bür­ger konn­ten sich daher nicht mehr mit ihren vor­be­rei­te­ten Tauch­pum­pen selbst behelfen.

Die Ein­satz­schwer­punk­te ver­la­ger­ten sich stä­tig fluss­ab­wärts nach Wil­lers­dorf, Hal­lern­dorf und Schlam­mers­dorf. Um 16.00 Uhr erreich­te der Pegel der Aisch an der Lau­fer Müh­le mit 612 cm sei­nen Höchst­stand und Über­stieg die Hoch­was­ser­ge­fah­ren­flä­che eines 100-jähr­li­chen Hoch­was­sers um 2 cm. In nur drei Stun­den konn­te somit ein Anstieg des Pegels um einen Meter ver­zeich­net werden.

Ein Damm aus Sand­säcken an der Brücke zwi­schen Schlam­mers­dorf und Trails­dorf konn­te den Was­ser­mas­sen nicht stand­hal­ten. Vor allem das Wohn­ge­biet an der Frie­dens­stra­ße hat­te den Ein­satz­kräf­ten zuneh­mend Sor­gen berei­tet. Der Anstieg des Pegels ist zu die­sem Zeit­punkt bereits sta­gniert und die getrof­fe­nen Schutz­maß­nah­men führ­ten zum Erfolg.

Par­al­lel zu den Ein­satz­stel­len im Aisch­grund wur­de der Betrieb der Sand­sack­füll­an­la­ge des Land­krei­ses THW und Feu­er­wehr erneut auf­ge­nom­men. Die Vor­be­rei­tun­gen des Vor­ta­ges reich­ten nicht aus – das Kon­tin­gent muss­te erheb­lich auf­ge­stockt werden.

Ein ent­spre­chen­der Pen­del­ver­kehr der Sand­sack­lo­gi­stik zum Bereit­stel­lungs­raum am Fir­men­ge­län­de der Lia­por wur­de ein­ge­rich­tet. Durch die sehr gute Zusam­men­ar­beit mit dem Land­kreis Bam­berg konn­te auch auf Ein­satz­mit­tel aus Brei­ten­güß­bach, Hall­stadt und Hirschaid zurück­ge­grif­fen werden.

Die ört­li­chen Gemein­de­weh­ren sowie die Hoch­was­ser­kom­po­nen­ten der Feu­er­wehr und wei­te­re Lösch­zü­ge aus dem Land­kreis, die Kata­stro­phen­schutz­be­hör­de, das Tech­ni­sches Hilfs­werk und das Bay­ri­sche Rote Kreuz waren mit rund 300 Kräf­ten bis spät in der Nacht im Ein­satz. Ins­ge­samt sind 10.870 Sand­säcke ver­baut worden.

Chri­sti­an Sailer
Kreis­brand­mei­ster