Bay­ern: Selb­stän­di­ge in Bay­ern for­dern von Gesund­heits­mi­ni­ster Pla­nungs­si­cher­heit für den kom­men­den Herbst

Staats­mi­ni­ster Holet­schek im Aus­tausch mit BDS Prä­si­den­tin Gabrie­le Sehorz

Mün­chen – Die Coro­na-Situa­ti­on scheint dif­fus – es gibt Licht und Schat­ten. Die Inzi­den­zen stei­gen in gro­ßen Tei­len Euro­pas. Gleich­zei­tig bleibt aber die Hos­pi­ta­li­sie­rung auf nied­ri­gem Niveau. In Deutsch­land ist die Inzi­denz im euro­päi­schen Ver­gleich aktu­ell äußerst nied­rig und die Inten­siv­bet­ten sind kaum belegt. Die Impf­quo­ten stei­gen, aber die Bereit­schaft der noch nicht geimpf­ten Per­so­nen nimmt eher ab und dies, obwohl die viel geprie­se­ne Her­den­im­mu­ni­tät noch in wei­ter Fer­ne liegt.

In einem äußerst kon­struk­ti­ven Gespräch dis­ku­tier­ten der baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek und BDS Prä­si­den­tin Gabrie­le Seh­orz die „Haus­auf­ga­ben“ für den Herbst/​Winter 2021/22.

Holet­schek beton­te, dass ein wei­te­rer Lock­down oder ähn­lich ein­schrän­ken­de Maß­nah­men von der Staats­re­gie­rung nicht gewollt sind. Seh­orz beton­te, dass die Betrie­be end­lich wie­der eine ech­te Pla­nungs­si­cher­heit brau­chen. „Zu einem wei­te­ren Lock­down darf es nicht kom­men. Jetzt müs­sen über den Som­mer alle erdenk­li­chen Vor­keh­run­gen getrof­fen wer­den, damit es nicht mehr zu Schlie­ßun­gen und fak­ti­schen Berufs­ver­bo­ten kommt. Raum­luft­fil­ter in Schu­len und Betrie­ben kön­nen hier ihren Bei­trag lei­sten. Gleich­zei­tig müs­sen aber auch im Fall der Fäl­le die Hygie­ne­maß­nah­men, die sich jetzt schon bewie­sen haben, ver­bind­lich zu Tür­öff­nern wer­den. Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer müs­sen die Gewiss­heit haben, dass ihre Inve­sti­tio­nen in die Gesund­heit ihrer Mit­ar­bei­ter und Kun­den auch aner­kannt werden.“

Über die Lage im Herbst ent­schei­det auch maß­geb­lich der Erfolg oder Miss­erfolg der Impf­kam­pa­gne. „Es gilt jetzt, Anrei­ze gera­de für jun­ge Erwach­se­ne zu set­zen, damit auch in die­ser Alters­grup­pe die Impf­be­reit­schaft ansteigt. In Bay­ern sind wir bei den 18- bis 39-Jäh­ri­gen erst bei einer Erst­impf­quo­te von knapp 55 %.“ Vor allem um Kin­der zu schüt­zen, gilt es nun, attrak­ti­ve Anrei­ze zu set­zen, um die Impf­quo­te zu erhö­hen. Grie­chen­land bei­spiels­wei­se wirbt mit einem finan­zi­el­len Bonus für Imp­fun­gen, dies könn­te auch für Deutsch­land ein Modell sein,“ äußert sich BDS Geschäfts­füh­rer Frank Bernard.

Die Gesprächs­teil­neh­mer waren sich einig, dass jetzt weder die Zeit für Wahl­kampf, noch für Urlaub ist. Jetzt müs­sen die Vor­be­rei­tun­gen für die Win­ter­sai­son getrof­fen wer­den, damit sich das Jahr 2020 nicht wiederholt.