Land­kreis ERH: Hoch­was­ser­la­ge Aisch­grund am 10.07.2021

Symbolbild Polizei

Ort: Höchstadt/​Aisch, Adelsdorf

Frü­her als ohne­hin erwar­tet trat die Aisch von Ster­pers­dorf bis Adels­dorf erheb­lich weit über die Ufer. Ange­fan­gen im Bereich Höchstadt/​Aisch waren die ersten Kräf­te am Sams­tag­mor­gen bereits um 6 Uhr im Einsatz.

Auf­grund der raschen Aus­brei­tung wur­de am heu­ti­gen 10.07.2021 um 09:26 Uhr eine Groß­scha­dens­la­ge nach Art. 15 des Baye­ri­schen Kata­stro­phen­schutz­ge­set­zes fest­ge­stellt. Dies bedeu­tet ein Ein­satz­ge­sche­hen unter­halb der Kata­stro­phen­schwel­le. Land­rat Alex­an­der Tritt­hart bestell­te in dem Zuge den Kreis­brand­in­spek­tor Ste­fan Brun­ner zum Ört­li­chen Ein­satz­lei­ter. Die Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung instal­lier­te sich erneut im Gerä­te­haus der Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf. Von dort aus wur­de Die Flä­chen­la­ge koor­di­niert. Der Füh­rungs­stab sam­mel­te und ver­teil­te Ein­satz­auf­trä­ge und ver­stän­dig­te die nöti­gen Ein­satz­mit­tel in Zusam­men­ar­beit mit der Inte­grier­ten Leit­stel­le. Erwei­tern­de Maß­nah­me setz­ten regel­mä­ßi­ge Lage­be­spre­chun­gen der Füh­rungs­kräf­te aller Hilfs- und Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen voraus.

Nach­dem der Schwer­punkt der Über­flu­tun­gen bis Frei­tag Mit­ter­nacht die Aurach im Bereich Her­zo­gen­au­rach war und sich von dort an die Lage all­mäh­lich ent­spann­te, stieg der Pegel der Aisch ab 4 Uhr in der Früh mas­siv an. Zuerst betref­fend der Ort­schaft Ster­pers­dorf wur­den zeit­gleich meh­re­re Feu­er­weh­ren in die­sem Gebiet auf den Plan geru­fen. Die Sand­sack­lo­gi­stik wur­de erneut hoch­ge­fah­ren, wo die Kräf­te aus Buben­reuth und Möh­ren­dorf wei­ter Sand­säcke befüll­ten. Die Trans­por­te ins Scha­dens­ge­biet über­nahm das Tech­ni­sche Hilfs­werk. Gleich wur­de der nörd­li­che Bereich der Aurach mit Sand­säcken ein­ge­deckt, um bedro­hen­de Was­ser­mas­sen abhal­ten oder umlen­ken zu kön­nen. Der Ret­tungs­dienst kon­trol­lier­te inzwi­schen Kran­ken­haus und Senio­ren­heim in Höch­stadt, um bei Gefähr­dun­gen schnell reagie­ren zu kön­nen. Am Sams­tag­vor­mit­tag waren ca. 140 Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr und 30 Kräf­te des THW mobi­li­siert und eingesetzt.

Schon zu die­ser Zeit berei­te­te man sich für das Auf­tre­ten des Hoch­was­sers im Gemein­de­ge­biet Adels­dorf vor und bil­de­te zwei Einsatzabschnitte.

Bis 12 Uhr mit­tags war die Zahl der Ein­satz­kräf­te auf 567 gestie­gen. Knapp 300 Kräf­te der Feu­er­wehr, 56 des THW und über 200 Kräf­te des Rettungsdienstes.

Bis 14:30 Uhr wur­de die Mel­de­stu­fe 4 am Pegel der Lau­fer Müh­le in Höch­stadt Aisch über­schrit­ten. Die Höch­stadter Alt­stadt sowie der Bahn­hofs­be­reich um den Kreis­ver­kehr galt als Schwer­punkt in Bezug auf die über­tre­ten­de Aisch. Stän­di­ge Kon­trol­len wur­den im gan­zen Gebiet durch­ge­führt, um wei­te­re Maß­nah­men zur Gefah­ren­ab­wehr ein­lei­ten zu können.

Die Sand­sack­lo­gi­stik wur­de wei­ter ver­stärkt bzw. abge­löst, wobei bis­lang knapp 90 Ton­nen Sand in Säcken abge­füllt wurde.

Im wei­te­ren Ver­lauf wur­de das Gemein­de­ge­biet Adels­dorf getrof­fen. Auch hier wur­de mit Sand­säcken gear­bei­tet oder gefähr­de­te Berei­che mit Pum­pen wei­test­ge­hend umgelenkt.

Nach leicht sin­ken­den Pegeln am Abend kön­nen ver­ein­zelt Gebäu­de mit voll­ge­lau­fe­nen Kel­lern abge­pumpt wer­den. Eben­so kon­trol­liert die Feu­er­wehr wei­ter­hin sämt­li­che Gefah­ren­stel­len. Die koor­di­nie­ren­den Stel­len der Feu­er­wehr sind wei­ter­hin besetzt und in Bereitschaft.

Bil­der und Text: Seba­sti­an Weber