Nordbayerische Reitertage in Marktredwitz in Zeiten von Corona

Lea Quol und ihr Pferd Avalon während des Derbys. Foto: Christoph Henkenius
Lea Quol und ihr Pferd Avalon während des Derbys. Foto: Christoph Henkenius

Nachdem das traditionelle Reitturnier im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, veranstaltete der Reitclub St. Hubertus Marktredwitz e.V. am vergangenen Wochenende unter strengen Corona-Auflagen die 48. Ausgabe der Nordbayerischen Reitertage. Damit wagte dieses Jahr der Reitclub als erster Verein die Durchführung einer größeren Sportveranstaltung. Um dies in Corona-Zeiten durchführen zu dürfen, hatten die Organisatoren wochenlang ein stimmiges Hygienekonzept erstellt. Maskenpflicht auf dem gesamten Turniergelände, 200 erlaubte Zuschauer, Einbahnstraßensystem in der Cafeteria, Registrierung der Zuschauer am Eingang – alles war bis ins kleinste Detail von der Hygienebeauftragten Maren Kruse-Plaß perfekt ausgearbeitet worden. Eine mühevolle Arbeit, die sich letztlich auszahlen sollte: Bis aus Erlangen, Schwandorf und Plauen kamen Ross und Reiter, um wieder an einem Reitturnier teilnehmen zu können.

Und so startete die Jagd nach den goldenen Schleifen mit einer Dressurreiterprüfung Kl. A auf dem Gelände an der Drei-Bögen-Brücke. Diese gewann Katrin Schmidt (RV Vordorf-Wunsiedel) vor Melanie Bach-Schiener vom gastgebenden Verein und Leoni Rester (Steinberg-Wackersdorfer Pffrd.). Generell war die Vordorferin am Dressur-Samstag mit ihrem Pferd Abbygale sehr stark unterwegs. Denn bei den nachfolgenden Prüfungen holte sie sich bei den Siegen von Maria Skripalle (PPSp. Lettenhof) und von Sophia Bensch (RC Schloß Wernstein) weitere gute Platzierungen.

Mit Nathalie Sallies siebtem Platz konnte St. Hubertus ebenfalls eine zusätzliche Schleife erreiten. Die anschließende Dressurprüfung Kl. L mit Kandare konnte Svenja Fuchs von der RFG Marktredwitz für sich entscheiden. Beim Highlight des ersten Turniertages – eine Dressurprüfung Kl. M* – konnte sich Alexa Eisenmann (RV Bayreuth-Fürsetz) die begehrte goldene Schleife vor Anjulie Sophie Bayreuther (LRFV Hof) und Viola-Isabel Trißler (RFV Altdorf) sichern.

Der Sonntag stand wie immer im Zeichen des Springreitens. Hier gewann zum Auftakt Nadine Rupprecht (RZV Creußen) vor Nathalie Sallie und Paula Saßmannshausen (RFV Busbach) die Stilspringprüfung Kl. E. In der Springprüfung Kl. A* kam es zu einem Doppelsieg der PSG Oberlosa durch Lara Brake und Sabrina Kowal. Corinna Siegle-Karayazi belegte dabei für St. Hubertus den dritten Platz. Mit Thomas Ehinger holte auch die RFG Marktredwitz eine weitere Schleife.

Dann war es einmal mehr Zeit für das traditionsreiche Derby mit seinen anspruchsvollen Naturhindernissen, die auch heuer wieder der Gradmesser für eine erfolgreiche Absolvierung des Parcours waren. Seit diesem Jahr trägt die Prüfung zu Ehren des 2019 verstorbenen Stallgründers den Namen „Walter-Bach-Derby“. Lea Quol konnte hier schließlich den Sieg für den Gastgeber holen und erhielt als Erste den neuen Wanderpokal in Form eines Jagdhorns. Dieser wurde im Anschluss mit ihrem Namen graviert.

Auch die nächste Prüfung – eine Stilspringprüfung Kl. A** – konnte St. Hubertus für sich entscheiden: Victoria Chardard setzte sich knapp vor Lena Wunderlich (RV Selb) und Kiana von Seckendorff (LRFV Gesees) durch. Der Sieg von Birgit Kreitmeier (RG Bayreuth-Geigenreuth) vor Anna Witschel (RFG Marktredwitz) und Anna-Maria Hufnagel (Gut Eggenhof Erlangen) in der Springpferdeprüfung Kl. L rundete schließlich eine durchwegs gelungene Veranstaltung ab und jeder Anwesende – sei es Gastgeber, Reiter oder Zuschauer – war froh über zwei Tage mit ein bisschen zurückgekehrter Normalität.

Christoph Henkenius