Bild­haue­rin Ker­stin Himm­ler ist Künst­le­rin der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg im Juni 2021

Die Bild­haue­rin Ker­stin Himm­ler beschreibt in ihren Arbei­ten unse­re heu­ti­ge Zeit in einer düste­ren Atmo­sphä­re. Ihre Inspi­ra­ti­ons­quel­len fin­det sie in der täg­li­chen Bil­der­flut und Bericht­erstat­tung. Jene vie­len nega­ti­ven Impres­sio­nen saugt sie in sich auf und trans­for­miert sie zu tief­grün­den­den Pla­sti­ken und raum­grei­fen­den Instal­la­tio­nen sowie klein­for­ma­ti­gen Collagen.

Die 1979 in Ans­bach gebo­re­ne Künst­le­rin absol­vier­te 1995 bis 1998 eine Leh­re als Stein­metz und Stein­bild­haue­rin und besuch­te danach die Fried­rich-Wein­bren­ner­Ge­wer­be­schu­le in Frei­burg, die sie 2002 als Stein­bild­hau­er­mei­ste­rin und staat­lich geprüf­te Gestal­te­rin abschloss. Im Anschluss dar­an stu­dier­te sie freie Kunst und freie Bild­haue­rei im Diplom an der Staat­li­chen Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste Karls­ru­he bei Prof. Ste­phan Bal­ken­hol bis 2009. Seit­dem lebt und arbei­tet sie in ihrer Hei­mat­stadt Ans­bach, deren Kunst­preis sie 2015 erhielt.

Die Künst­le­rin arbei­tet groß­for­ma­tig mit den unter­schied­lich­sten Werk­stof­fen. Bron­ze und Gips als klas­si­sche Bild­hau­er­ma­te­ria­li­en las­sen sich eben­so fin­den, wie Pla­stik­fo­lie, Lack und Stoff.

Sym­bol­hal­tig ortet sie nach dem Ungleich­ge­wicht von Rea­li­tät und Vir­tua­li­tät, von Sein und Schein, des Wunschs nach Har­mo­nie und Gewalt, deren Gren­zen mehr und mehr ver­schwim­men. Auf hohem künst­le­ri­schen Niveau kon­fron­tiert sie dabei den Betrach­ter mit pla­ka­ti­ven Figu­ra­tio­nen sowie Objek­ten aus der Welt der Kin­der im pla­sti­schen Werk und mit sur­rea­len Moti­ven in den klein­for­ma­ti­gen Col­la­gen. Bei­spiels­wei­se reflek­tiert sie in „run, rab­bit run – dig that hole, for­get the sun“ (Text­pas­sa­ge aus dem Song „Brea­the“ von Pink Floyd), die gesell­schafts­po­li­ti­sche Situa­ti­on vor dem Hin­ter­grund von Glo­ba­li­sie­rung, Kon­sum­wahn­sinn und Aus­beu­tung der Arbeits­kräf­te. Der über­di­men­sio­nier­te rosa­far­be­ne Hase, eigent­lich ein klei­nes Spiel­zeug, zeigt sich als schwa­che, fremd­be­stimm­te Marionette.

In einem ande­ren Werk pro­vo­ziert Ker­stin Himm­ler mit ihren Gedan­ken über den Umgang des Men­schen mit der Natur und der Welt und sich selbst: „Euro­pe, my Deer“ – Besitzt das tra­di­tio­nel­le Euro­pa über­haupt noch ein Gewis­sen oder wird die­ses über­la­gert von Arro­ganz und wirt­schaft­li­chen Interessen?

Mit ihrer künst­le­ri­schen Ima­gi­na­ti­on trans­for­miert sie aktu­el­le gesell­schafts­po­li­ti­sche Zustän­de zu star­ken Bil­dern. Die­se Kunst besitzt kei­nen Wohl­fühl­fak­tor, son­dern for­dert auf, das eige­ne Han­deln zu überlegen.

Ker­stin Himm­ler ist mutig. Sie arbei­tet ernst­haft, kri­tisch, kraft­voll und unan­ge­passt. Für die Jury mehr als ein Grund die außer­ge­wöhn­li­che Bild­haue­rin im Juni 2021 zur Künst­le­rin der Metro­pol­re­gi­on zu küren.

Mehr Infor­ma­tio­nen zur Künst­le­rin auf www​.ker​st​in​himm​ler​.de oder auf Insta­gram unter https://​www​.insta​gram​.com/​k​e​r​s​t​i​n​_​h​i​m​m​l​e​r_/

Alle bis­her aus­ge­zeich­ne­ten Künst­le­rin­nen und Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg sind zu fin­den unter www​.metro​pol​re​gi​onnuern​berg​.de/​k​u​e​n​s​t​l​e​r​i​n​n​e​n​-​d​e​r​-​m​e​t​r​o​p​o​l​r​e​g​i​o​n​n​u​e​r​n​b​erg