Bam­ber­ger Schwimm­leh­rer gibt Pro­fi-Tipps zum Kin­der­schwim­men nach Corona

Profi-Tipps zum Kinderschwimmen
Profi-Tipps zum Kinderschwimmen

So lässt sich Schwim­men spie­le­risch leicht erlernen

Tipps vom Schwimm-Pro­fi: Einen Feh­ler soll­te man unbe­dingt vermeiden

Die Zah­len sind dra­ma­tisch. Rund eine Mil­li­on Kin­der konn­ten bun­des­weit wegen der Coro­na-Pan­de­mie im Jahr 2020 nicht zu siche­ren Schwim­mern aus­ge­bil­det wer­den. So lau­ten die Schät­zun­gen der gemein­nüt­zi­gen Was­ser­ret­tungs- und Not­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on Deut­sche Lebens-Ret­tungs-Gesell­schaft (DLRG). Nach­dem nun wie­der erste Schwimm­kur­se unter Ein­hal­tung der gel­ten­den Hygie­ne-Auf­la­gen statt­fin­den kön­nen, steigt die Nach­fra­ge. Bereits nach dem ersten Lock­down im Mai 2020 hat­te der Bam­ber­ger Schwimm­leh­rer und Diplom-Sport­leh­rer Vol­ker Baars einen „regel­rech­ten Ansturm“ auf sei­ne Kin­der­schwimm-Kur­se erlebt. „Alle Eltern woll­ten, dass ihre Kin­der mög­lichst schnell schwim­men lernen.“

Seit 21 Jah­ren bringt der ehe­ma­li­ge Lei­stungs­schwim­mer Mäd­chen und Jun­gen ab fünf Jah­ren das Schwim­men inner­halb von einer Woche bei. Dafür hat der 58-Jäh­ri­ge eine eige­ne Lehr­me­tho­de ent­wickelt. „Mein Wunsch war es, eine Metho­de zu schaf­fen, die selbst bei einem sehr ängst­li­chen Kind funk­tio­niert.“ Indem er „kon­se­quent alle Bestand­tei­le weg­ließ, die beim Schwim­men­ler­nen zu Miss­erfolgs-Erleb­nis­sen füh­ren kön­nen“, ent­wickel­te der Schwimm-Pro­fi eine 10-Schritt-Methode.

Mit ihr hat er seit der Grün­dung sei­ner „Effek­tiv-Schwimm­schu­le“ im Jahr 2000 bereits mehr als 7000 Kin­dern erfolg­reich das Schwim­men bei­gebracht. So ver­zich­tet Baars bei sei­nen Schwimm­kur­sen bei­spiels­wei­se bewusst auf den Ein­satz von Schwimm­flü­geln oder Schwimm-Nudeln. „Ich bin gegen jeg­li­che Form von Auf­triebs­hil­fen. Die Atmung im Griff zu haben, ist der Knack­punkt beim Schwim­men und für das Erler­nen der Atem­tech­nik benö­tigt man kei­ne Pla­stik­hil­fen. Da sind sie eher hinderlich.“

Vol­ker Baars mit sei­nen Schautafeln

Statt­des­sen nutzt der Bam­ber­ger Schwimm­leh­rer das „Prin­zip der Nach­ah­mung“. Damit die Kin­der wis­sen, was sie erwar­tet, erhiel­ten sie frü­her vor dem Kurs einen Lehr­film zuge­schickt. Heu­te gibt es für die Eltern vor dem Kurs die App „Schwim­men ler­nen für Kin­der“, die Vol­ker Baars ent­wickelt hat. In ihr sind elf kur­ze Fil­me ent­hal­ten, die zei­gen, was spä­ter Schritt für Schritt in der Pra­xis umge­setzt wird. „Klar­heit weckt Begei­ste­rung. Klar­heit nimmt im Vor­hin­ein mög­li­che Äng­ste“, wie der Bam­ber­ger Schwimm­leh­rer sagt. Beim Prä­senz-Unter­richt sind die zehn Schrit­te von Vol­ker Baars‘ Lehr­me­tho­de dann in kind­ge­rech­ter Form als bunt illu­strier­te Schau­ta­feln am Becken­rand auf­ge­stellt. „Dadurch kön­nen sich die Jun­gen und Mäd­chen beim Schwimm-Unter­richt an den Illu­stra­tio­nen mit der Schwimm­ente Fred­dy ori­en­tie­ren und sie ein­deu­tig nachahmen.“

Mit gro­ßem Erfolg. Die Begei­ste­rung bei den Schwimm­übun­gen ist den Mäd­chen und Jun­gen anzu­mer­ken. Für Vol­ker Baars stellt das behut­sa­me und unter­stüt­zen­de Vor­ge­hen beim Schwim­men­ler­nen, gemäß dem indi­vi­du­el­len Tem­po des Ler­nen­den, den wohl wich­tig­sten Aspekt dar. „Häu­fig kön­nen nega­ti­ve Schwim­m­er­leb­nis­se, wie das Schlucken von Was­ser oder ein Panik­ge­fühl, zu einer Aver­si­on füh­ren. Die Betrof­fe­nen ver­su­chen dann Was­ser gene­rell zu mei­den, selbst als Erwach­se­ne noch.“ Des­halb soll­te man unbe­dingt den Feh­ler ver­mei­den, Druck ent­ste­hen zu las­sen, etwas schaf­fen zu müs­sen. „Kin­der und Erwach­se­ne ler­nen am besten, wenn sie sich sicher und ent­spannt füh­len.“ Dann klappt auch das Schwim­men erstaun­lich schnell. So bringt Vol­ker Baars Kin­dern das Schwim­men inner­halb von einer Woche bei, bei Erwach­se­nen benö­tigt er ledig­lich drei Stunden.

Zusätz­lich zu sei­nen Prä­senz-Kur­sen hat der Bam­ber­ger auch die „Schwim­men ler­nen für Kinder“-App ent­wickelt, die im App Store und Goog­le Play Store für 6,49 Euro erhält­lich ist. Gera­de auch für Eltern, die der­zeit kei­ne Chan­ce haben, einen Platz für ihre Kin­der in einem Schwimm­kurs zu bekom­men, ist die App sinn­voll. So sind die ent­hal­te­nen Kurz­fil­me in der App didak­tisch auf­ein­an­der auf­ge­baut. Die Kin­der ler­nen dabei wel­che Übun­gen sie direkt am Becken­rand trai­nie­ren kön­nen, bevor sie sich gemein­sam mit ihren Eltern ins Was­ser wagen.

Sei­ne 10-Schritt-Lehr-Metho­de und sei­ne jahr­zehn­te­lan­gen Erfah­run­gen als Schwimm­leh­rer ver­mit­telt Vol­ker Baars auch in einer ein­wö­chi­gen Schwimm­leh­rer­aus­bil­dung, die vom Deut­schen Schwimm­ver­band aner­kannt wur­de. Denn für den 58-Jäh­ri­gen ist das Schwim­men nicht nur eine lebens­wich­ti­ge Fähig­keit, son­dern es för­dert auch die Lebens­qua­li­tät, die Gesund­heit und das Selbstbewusstsein.

Wei­te­re Infos sowie Schwimm-Tipps gibt es unter: www​.schwim​men​-ler​nen​.de