Klein­ster Herz­schritt­ma­cher der Welt wird auch in Coburg implantiert

Chefarzt der Abteilung Kardiologie am REGIOMED Klinikum Coburg Dr. med. Christian Mahnkopf, PhD zeigt zusammen mit PD Dr. med. Sonia Busch, leitende Oberärztin der Elektrophysiologie der Abteilung Kardiologie, den neuen Herzschrittmacher.
Chefarzt der Abteilung Kardiologie am REGIOMED Klinikum Coburg Dr. med. Christian Mahnkopf, PhD zeigt zusammen mit PD Dr. med. Sonia Busch, leitende Oberärztin der Elektrophysiologie der Abteilung Kardiologie, den neuen Herzschrittmacher.

Die Kli­nik für Kar­dio­lo­gie am Kli­ni­kum Coburg ist für ihre star­ke Inno­va­ti­ons­kraft und ihr beson­de­res Enga­ge­ment in der For­schung und Leh­re bekannt. Auch wäh­rend der Pan­de­mie hat sich das Team um Chef­arzt Dr. Chri­sti­an Mahn­kopf wei­ter­ge­bil­det und sich in inno­va­ti­ve The­ra­pien ein­ge­ar­bei­tet, um für die Pati­en­ten in der Regi­on wei­ter­hin die best­mög­li­che Ver­sor­gung gewähr­lei­sten zu können.

Neben der Wei­ter­ent­wick­lung der mini­mal-inva­si­ven The­ra­pie der Herz­klap­pen wur­de nun erfolg­reich das Micra™ AV-System – den welt­weit klein­sten Herz­schritt­ma­cher implan­tiert. Die­ser ist nur gut 2,5cm klein und kommt dabei ohne Kabel aus. Die­ser Schritt­ma­cher wird über die Lei­ste, ähn­lich wie bei einer Herz­ka­the­ter­un­ter­su­chung zum Herz vor­ge­scho­ben. Es braucht bei die­sem klei­nen System kei­nen Haut­schnitt mehr in dem der Schritt­ma­cher ein­ge­setzt wer­den muss. Dadurch müs­sen auch kei­ne Kabel mehr direkt mit dem Her­zen ver­bun­den sein; die Kap­sel hält sich durch klei­ne Wider­ha­ken direkt in der rech­ten Herz­kam­mer fest. Für Pati­en­ten ist dies ein enor­mer Fortschritt

Bereits seit vie­len Jah­ren wer­den Herz­schritt­ma­cher sehr erfolg­reich in der Behand­lung von Men­schen mit Herz­rhyth­mus­stö­run­gen ein­ge­setzt. Unge­fähr 500.000 Men­schen in Deutsch­land tra­gen sol­che Unter­stüt­zungs­sy­ste­me, die mit­tels elek­tri­scher Impul­se den Herz­schlag kor­ri­gie­ren kön­nen. Auch kabel­lo­se Schritt­ma­chen wer­den bereits seit 2012 ein­ge­setzt; die­se konn­ten auf­grund ihrer tech­ni­schen Eigen­schaf­ten bis­her aller­dings nur weni­gen Pati­en­ten hel­fen. Durch die Inno­va­ti­on des klein­sten Herz­schritt­ma­chers und der spe­zi­el­len Funk­tio­na­li­tä­ten kön­nen nun weit­aus mehr Pati­en­ten von die­ser Tech­nik pro­fi­tie­ren. Die mini­ma­le Grö­ße und die dadurch ver­än­der­te Implan­ta­ti­on mini­miert das Infek­ti­ons­ri­si­ko. Durch ein­ge­bau­te Sen­so­ren kann der klei­ne Herz­schritt­ma­cher den Herz­schlag kon­ti­nu­ier­lich erken­nen und damit einen noch genaue­ren Impuls für die Herz­ak­ti­vi­tät geben. Durch eine kon­ti­nu­ier­li­che Koor­di­na­ti­on zwi­schen Vor­hof und Herz­kam­mer kann die Wei­ter­lei­tung des elek­tri­schen Impul­ses für die Herz­ak­ti­on prä­zi­se getak­tet wer­den. Vor allem Pati­en­ten mit einer Stö­rung der Herz­ak­ti­on durch eine feh­ler­haf­te Wei­ter­lei­tung des Impul­ses kön­nen von dem neu­en System pro­fi­tie­ren. Die Implan­ta­ti­on der Herz-Kap­sel kann die häu­fig­sten Sym­pto­me wie Kurz­at­mig­keit, Schwin­del oder Ohn­macht nach­hal­tig lin­dern. Die Implan­ta­ti­on am Kli­ni­kum Coburg ist ein Gewinn für alle Betrof­fe­nen in der gesam­ten Region.