Infor­ma­tio­nen für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge: Pfle­ge­be­dürf­ti­ge vor Hit­ze schützen

Gerade bei großer Hitze ist die Gefahr einer Dehydrierung groß. Deshalb sollten Pflegebedürftige ausreichend trinken.
Gerade bei großer Hitze ist die Gefahr einer Dehydrierung groß. Deshalb sollten Pflegebedürftige ausreichend trinken. Foto: SVLFG

Andau­ern­de hohe Tem­pe­ra­tu­ren, so wie in den Som­mer­mo­na­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re, sind ein Gesund­heits­ri­si­ko. Extrem bela­stend wird die Situa­ti­on, wenn es auch nachts nicht mehr abkühlt. Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und alte Men­schen lei­den dar­un­ter besonders.

Die Sozi­al­ver­si­che­rung für Land­wirt­schaft, For­sten und Gar­ten­bau gibt Tipps, wie Sie Ihrem pfle­ge­be­dürf­ti­gen Ange­hö­ri­gen sol­che Hit­ze­pe­ri­oden erträg­li­cher machen kön­nen. Jeder Mensch hat aller­dings ein ande­res Emp­fin­den, so dass alle Maß­nah­men am Wohl­be­fin­den und am Gesund­heits­zu­stand der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son ange­passt wer­den müssen

Für erträg­li­che Tem­pe­ra­tu­ren sorgen

Auch wenn Sie kei­ne Kli­ma­an­la­ge haben, kön­nen Sie die Raum­tem­pe­ra­tur beein­flus­sen, indem Sie aus­schließ­lich sehr früh mor­gens und nachts lüf­ten, anson­sten aber die Hit­ze aus­sper­ren. Wenn die pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­son es möch­te, dann las­sen Sie tags­über die Jalou­sien her­un­ter, zie­hen Sie die Vor­hän­ge zu und hal­ten Sie Fen­ster und Türen geschlos­sen. Ein Ven­ti­la­tor sorgt für Luft­be­we­gung. Für Ver­dun­stungs­käl­te sor­gen feuch­te, im Raum auf­ge­häng­te Tücher. Möch­te die pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­son nach drau­ßen an die fri­sche Luft, dann pla­nen sie die­se Auf­ent­hal­te sehr früh mor­gens ein und mei­den Sie die Mittagshitze.

Leich­te und luf­ti­ge Klei­dung aus atmungs­ak­ti­ven Stof­fen macht hei­ße Tage erträg­li­cher. Je nach per­sön­li­chem Emp­fin­den reicht zum Zudecken in der Regel eine dün­ne Baum­woll­decke oder ein Laken. Ein Hand­tuch über dem Kopf­kis­sen des Pfle­ge­be­dürf­ti­gen kann schnell gewech­selt wer­den, wenn es ver­schwitzt ist. Man­che Pfle­ge­be­dürf­ti­ge schät­zen die Erfri­schung durch küh­le Hand- oder Fuß­bä­der sehr.

Essen und Trinken

Melo­nen oder Gur­ken hel­fen, die erfor­der­li­che Flüs­sig­keits­men­ge auf­zu­neh­men. Foto: SVLFG

Min­de­stens 1,5–2 Liter Flüs­sig­keit soll­ten Pfle­ge­be­dürf­ti­ge täg­lich zu sich neh­men. Bei älte­ren Men­schen lässt das Durst­ge­fühl aber nach, so dass sie mit­un­ter zu wenig trin­ken. Gera­de bei gro­ßer Hit­ze ist die Gefahr einer Dehy­drie­rung dann groß. Warn­zei­chen sind Fie­ber, Ver­wirrt­heits­zu­stän­de und über­mä­ßi­ge Erschöp­fung. Bemer­ken Sie sol­che Anzei­chen, rufen Sie den Not­arzt. Damit es nicht soweit kommt, soll­ten Sie Ihren pfle­ge­be­dürf­ti­gen Ange­hö­ri­gen häu­fig zucker­ar­me Geträn­ke und erfri­schen­de Kalt­scha­len anbie­ten. Alko­hol und Kof­fe­in bela­sten den Kreis­lauf zusätz­lich. Sie soll­ten des­halb gemie­den wer­den. Apfel­saft-Schor­le, gemischt aus zwei Tei­len Mine­ral­was­ser und einem Teil Saft wir­ken ähn­lich wie iso­to­ni­sche Geträn­ke. Sie ver­sor­gen den Kör­per mit Mine­ral­stof­fen wie zum Bei­spiel Magne­si­um, Natri­um und Kali­um. Einen Über­blick dar­über, wie­viel Flüs­sig­keit über den Tag ver­teilt auf­ge­nom­men wird, gibt ein Trink­pro­to­koll. Sup­pen zäh­len natür­lich mit. Saf­ti­ges Obst und Gemü­se, wie zum Bei­spiel Melo­nen und Gur­ken, hel­fen eben­falls, die erfor­der­li­che Flüs­sig­keits­men­ge zu errei­chen. Auch ein Was­ser­eis ist eine schö­ne Abwechslung.

Kei­ne Fra­ge, das Essen muss vor allem schmecken. Üppi­ge, schwe­re Spei­sen bela­sten jedoch den Kreis­lauf zusätz­lich. Leich­te Alter­na­ti­ven zum belieb­ten Bra­ten mit der dicken Soße sind zum Bei­spiel Kar­tof­feln mit Kräu­ter­quark, gedün­ste­ter Fisch mit Gemü­se, ein bun­ter Som­mer­sa­lat oder eine Mehl­spei­se mit Kompott.