Stadt­wer­ke Bay­reuth bekom­men ein neu­es Zuhause

logo stadtwerke bayreuth

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth pla­nen ihren Sitz in den kom­men­den Jah­ren kom­plett in die Edu­ard-Bay­er­lein-Stra­ße zu ver­le­gen, wo heu­te bereits der Stadt­bus­ver­kehr zu fin­den ist. Funk­tio­nal und vor allem nach­hal­tig soll die neue Hei­mat der Stadt­wer­ke wer­den. Am bis­he­ri­gen Haupt­sitz in der Bir­ken­stra­ße soll in direk­ter Nach­bar­schaft zum Hof­gar­ten ein nach­hal­ti­ges Quar­tier ent­wickelt werden.

Bay­reuth – Neben Bädern und Park­ein­rich­tun­gen nut­zen die Stadt­wer­ke Bay­reuth meh­re­re Grund­stücke im Stadt­ge­biet: Dar­un­ter befin­det sich das Grund­stück in der Edu­ard-Bay­er­lein-Stra­ße, wo der Stadt­bus­ver­kehr behei­ma­tet ist. Und das Are­al in der Bir­ken­stra­ße – gleich neben dem Hof­gar­ten, wo der Haupt­sitz des Unter­neh­mens ist. „Das ist im Lauf von 90 Jah­ren Fir­men­ge­schich­te so gewach­sen“, erklärt Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er. Was den Stadt­wer­ken Pro­ble­me berei­tet, ist der Zustand der Gebäu­de. Die stam­men zum Teil aus den 1960er Jah­ren. „Natür­lich haben wir immer wie­der Geld in unse­re Immo­bi­li­en gesteckt, inzwi­schen ist aber das Ende der Fah­nen­stan­ge erreicht – sowohl was die Sub­stanz als auch die Gebäu­de­tech­nik angeht. Mitt­ler­wei­le drückt uns nicht mehr der Schuh, son­dern wir ver­lie­ren bald die Soh­le.“ Nach über 50 Jah­ren sei das auch kein Wun­der. „Mit ein biss­chen Far­be und neu­en Fen­stern ist es nicht getan“, unter­streicht Bayer.

Des­we­gen stel­len sich die Stadt­wer­ke seit über zwei Jah­ren inten­siv die Fra­ge, wie es mit den Immo­bi­li­en und den Grund­stücken des Unter­neh­mens wei­ter gehen soll. „Uns ist klar, dass die Ent­schei­dun­gen, die wir jetzt tref­fen, eine gro­ße Trag­wei­te haben“, sagt Jür­gen Bay­er. „Schließ­lich hat ein neu­er Fir­men­sitz und des­sen Gestal­tung Bestand für die näch­sten Jahr­zehn­te.“ Daher habe man zum inter­nen Pro­jekt-Team und einem Dis­kus­si­ons­fo­rum, dem Ver­tre­ter aller Frak­tio­nen des Stadt­ra­tes ange­hö­ren, Exper­ten von außen dazu geholt. „Der Pro­jekt­steue­rer Com­bi­ne beschäf­tigt sich tag­täg­lich mit sol­chen Fra­ge­stel­lun­gen – deren Exper­ti­se und Erfah­rung hilft uns extrem wei­ter. Wir haben alle Grund­stücks­flä­chen ange­se­hen und ana­ly­siert, wie inten­siv wir sie bis­lang nut­zen.“ Zwei Stoß­rich­tun­gen habe es gege­ben: Die Stadt­wer­ke wol­len ihre Flä­chen natur­nä­her nut­zen und die Wirt­schaft­lich­keit soll­te gestei­gert wer­den. „In Bezug auf die Nach­hal­tig­keit haben wir eini­ges an Poten­ti­al ent­deckt, was wir bei­spiels­wei­se in Form unse­res smar­ten Wal­des im Fich­tel­ge­bir­ge Stück für Stück heben wol­len. Was die Wirt­schaft­lich­keit anbe­langt, haben wir unter­sucht, was die Stadt­wer­ke Bay­reuth brau­chen und wie wir das am besten umset­zen kön­nen. Wir haben ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en ent­wor­fen, bewer­tet und jeden Stein umge­dreht. Die Moder­ni­sie­rung im Bestand als auch ein Neu­bau auf der grü­nen Wie­se sind dabei durch­ge­fal­len – kosten- und nutzungsseitig.“

Der Plan der Stadt­wer­ke, dem der Auf­sichts­rat und der Stadt­rat bereits grund­sätz­lich zuge­stimmt haben: Künf­tig soll alles auf dem Gelän­de des Stadt­bus­ver­kehrs in der Edu­ard-Bay­er­lein-Stra­ße gebün­delt wer­den. „Ich war über­rascht, dass uns der Platz dort rei­chen könn­te, aber das Ergeb­nis ist ein­deu­tig“, unter­streicht Jür­gen Bay­er. „Und das natür­lich, ohne dass wir uns in irgend­ei­ner Form ein­schrän­ken müs­sen. Stadt­bus­ver­kehr, Werk­statt, Lager und die Ver­wal­tung wer­den sich dort nicht im Weg umge­hen. Im Gegen­teil: Für uns ist das end­lich die Chan­ce, auch ört­lich stär­ker zusam­men­zu­rücken, nach­dem wir bis­lang immer an zwei ver­schie­de­nen Stand­or­ten unter­wegs waren.“ Mit dem Umzug in die neu­en Gebäu­de in der Edu­ard-Bay­er­lein-Stra­ße rech­nen die Stadt­wer­ke vor­aus­sicht­lich im Jahr 2025.

Bis es aber soweit ist, müs­sen die Stadt­wer­ke dicke Bret­ter boh­ren. „Mit der Stadt­ver­wal­tung hat­ten wir sehr posi­ti­ve Gesprä­che. Jetzt geht es dar­um, die bau­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen auf unse­ren Grund­stücken zu schaf­fen“, sagt Bay­er. Fin­den sich im Stadt­rat die nöti­gen Mehr­hei­ten, wer­de es im Herbst einen Archi­tek­ten­wett­be­werb geben und die Gebäu­de­pla­nung für den Sie­ger­ent­wurf soll im kom­men­den Früh­jahr begin­nen. „Ein ganz wich­ti­ger Bau­stein dabei wird die Nach­hal­tig­keit sein. Was die Ener­gie­ef­fi­zi­enz anbe­langt, sind unse­re momen­ta­nen Gebäu­de – gelin­de gesagt – als pro­ble­ma­tisch zu sehen. Hier wol­len wir mit unse­rem Know-how an unse­rem künf­ti­gen Unter­neh­mens­sitz ein ganz ande­res Level erreichen.“

Kosten­sei­tig schla­gen die Plä­ne laut Bay­er mit einem „mitt­le­ren zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag“ zu Buche. Die Finan­zie­rung sei daher ent­schei­dend für das Pro­jekt. „Mit Sicher­heit spie­len uns die nied­ri­gen Zin­sen in die Kar­ten.“ Vor allem aber sol­len die Grund­stücke, die die Stadt­wer­ke in Zukunft nicht mehr brau­chen, erheb­lich zur Finan­zie­rung bei­tra­gen. „Aktu­ell lau­fen Ver­hand­lun­gen mit Inter­es­sen­ten für unser ehe­ma­li­ges Lager in der Spitz­weg­stra­ße“, erklärt Jür­gen Bay­er. „Außer­dem wol­len wir unse­ren Park­platz am Sen­del­bach ver­wer­ten, hier ist vor kur­zem das Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren ange­lau­fen.“ Das Park­platz-Pro­vi­so­ri­um soll einer urba­nen Wohn­be­bau­ung wei­chen. „Das wäre ein Weg, vom dem alle etwas hät­ten: Das wäre Nach­ver­dich­tung im besten Sin­ne, die drin­gend benö­tig­ten Wohn­raum schaf­fen wür­de.“ Um ein geeig­ne­tes Kon­zept für die­ses Grund­stück zu fin­den, wird es einen städ­te­bau­li­chen Wett­be­werb geben. „Im Zuge des bau­recht­li­chen Ver­fah­rens wird natür­lich auch die Öffent­lich­keit eingebunden.“

Das Filet­stück der Stadt­wer­ke-Flä­chen ist das gut 20.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Are­al in der Bir­ken­stra­ße: Innen­stadt­nah, unweit des Hof­gar­tens – A‑Lage in Bay­reuth. „Direkt neben Bay­reuths grü­ner Lun­ge stel­len wir uns ein nach­hal­ti­ges Quar­tier vor. Hier­über gibt es einen inten­si­ven Aus­tausch mit der Stadt und mit Sicher­heit wird es auch einen städ­te­bau­li­chen Wett­be­werb geben, um das beste Ergeb­nis für die­se außer­ge­wöhn­li­che Flä­che zu erzie­len“, sagt Bay­er. Bis die Bag­ger in der Bir­ken­stra­ße rol­len wer­den, wird aber noch eini­ges an Was­ser den Roten Main hin­un­ter­flie­ßen. Start­schuss wird frü­he­stens das Jahr 2025 sein. Dann, wenn die Stadt­wer­ke Bay­reuth in ihren neu­en Fir­men­sitz in der Edu­ard-Bay­er­lein-Stra­ße umzie­hen werden.