Akti­on der Forch­hei­mer „Omas for Future“ und „Tran­si­ti­on Forchheim“

Aktion "Klimabänder" in Forchheim
Aktion "Klimabänder" in Forchheim

„Wir brin­gen Eure Kli­ma­wün­sche zu den Poli­ti­kern nach Ber­lin!“ war das Mot­to der Akti­on der Omas for Future und Tran­si­ti­on Forch­heim, die am Frei­tag den 4. Juni auf dem Para­de­platz statt­fand. „Wir sehen eine Ver­schlech­te­rung der Lebens­grund­la­gen auf die­ser Erde, wenn wir auf die Qua­li­tät unse­rer Böden, der Luft, des Was­sers und der gesam­ten Natur sehen, “ erklär­te Ger­traud D., „das betrifft uns alle, aber vor allem unse­re Kin­der und zukünf­ti­ge Generationen.“

Des­halb haben die Omas for Future das Pro­jekt „Kli­ma­b­än­der“ gestar­tet. Ein Kli­ma­band ist ein 80 bis 100 cm lan­ger Stoff­strei­fen, auf den was­ser­fest der eige­ne Kli­ma­wunsch, eine Kli­ma­bot­schaft, geschrie­ben wird. Denn gera­de im Wahl­jahr 2021 soll den Poli­ti­kern gezeigt wer­den, was von ihnen erwar­tet wird. Die­se Erwar­tun­gen und Wün­sche konn­te jeder der woll­te auf Bän­der schrei­ben, die dann ab Ende August kli­ma­neu­tral nach Ber­lin gera­delt und dort im Regie­rungs­vier­tel auf­ge­han­gen wer­den. Die­ser Wunsch kann eine For­de­rung an die Poli­tik sein – ein Plä­doy­er für unse­re Erde, eine Bit­te an die Mit­men­schen. Das – was einem wich­tig ist.

Um das Pari­ser Ziel, die Erd­er­wär­mung auf 1,5 Grad zu begren­zen, müs­sen wir bis 2045 kli­ma­neu­tral sein und dazu müs­sen in den näch­sten 2–3 Jah­ren die ent­schei­den­den poli­ti­schen Wei­chen gestellt wer­den – anders ist das nicht zu errei­chen. Die Urtei­le des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts und des hol­län­di­schen Gerichts in Den Haag haben die Wich­tig­keit des Kli­ma­schut­zes bestä­tigt. Das bedeu­tet, dass die näch­sten 3 Jah­re über unse­re Zukunft ent­schei­den. Denn nicht nur die Erd­er­wär­mung, auch das Arten­ster­ben bedroht uns und unser Über­le­ben. Deutsch­land kann nur lei­stungs­fä­hig blei­ben, wenn es kon­se­quent Kli­ma­schutz betreibt. Kli­ma­schutz schafft Arbeits­plät­ze UND gute Lebens­be­din­gun­gen, aber nur, wenn wir wirk­lich aktiv werden.

„Nicht gro­ße Reden und Ankün­di­gun­gen, son­dern kon­kre­te Taten sind jetzt gefragt! Dar­um müs­sen sowohl die Poli­tik als auch die Wirt­schaft und jeder Ein­zel­ne ab sofort die Aus­wir­kun­gen unse­res Han­delns auf unse­re Erde berück­sich­ti­gen. Inzwi­schen haben vie­le Men­schen erkannt, dass wir drin­gendst han­deln müs­sen, um unse­re Lebens­grund­la­ge zu erhal­ten. Im Herbst sind Bun­des­tags­wah­len und wir möch­ten, dass die Men­schen den Poli­ti­kern aller Par­tei­en zei­gen, dass ihnen der Kli­ma­schutz wich­tig ist“, erläu­tert Kla­ra Gün­ther den Hin­ter­grund des Klimabänder-Projekts.

„Die Reak­tio­nen der Men­schen waren über­wie­gend posi­tiv“, berich­tet Hart­mut S., „und wir haben über 60 Kli­ma­b­än­der gesam­melt.“ Auf denen kann man ganz unter­schied­li­che Din­ge lesen, die vom Aus­bau der Rad­we­ge und dem Stopp von Auto­bahn­aus­bau über die För­de­rung der bäu­er­li­chen (öko­lo­gi­schen) Land­wirt­schaft und der Müll­ver­mei­dung bis zur Abschaf­fung von Bil­lig­flü­gen und dem Stopp von Frei­han­dels­ab­kom­men gehen. Nach­dem die Wirt­schaft coro­nabe­dingt her­un­ter­ge­fah­ren wur­de, kommt es jetzt bei Wirt­schafts­för­de­rungs­maß­nah­men dar­auf an, die­se unter Berück­sich­ti­gung des Kli­ma­schut­zes und sozia­ler Gerech­tig­keit zu gestal­ten. „Es kann doch nicht sein, dass Unter­neh­men staat­li­che Unter­stüt­zung bekom­men und dann gro­ße Divi­den­den an die Aktio­nä­re aus­zah­len. Wir alle haben Ein­schrän­kun­gen hin­neh­men müs­sen, und es ist nicht Auf­ga­be des Staa­tes, Unter­neh­mens­ge­win­ne zu finan­zie­ren!“ erklär­te empört einer der spon­ta­nen Besucher.

Das Sam­meln der Kli­ma­b­än­der geht wei­ter. Am 2. Juli wird wie­der auf dem Para­de­platz die Mög­lich­keit gege­ben sein und im Unver­packt-Laden in Hau­sen kön­nen ab sofort auch Kli­ma­b­än­der beschrif­tet und auf­ge­han­gen wer­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter https://​www​.kli​ma​baen​der​.de/ und https://​tran​si​ti​on​-forch​heim​.de/​a​k​t​u​e​l​l​es/