Bay­reuth: GEO-Tour zu Alex­an­der von Hum­boldt als Berg­be­am­ter in Fran­ken nun komplett

Infotafel am Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth. OB Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann und Dr. Gregor Aas, Leitender Direktor des Ökologisch-Botanischen Gartens.
Infotafel am Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth. OB Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann und Dr. Gregor Aas, Leitender Direktor des Ökologisch-Botanischen Gartens.

Von Fran­ken in die Welt

Nun ist die „GEO-Tour ALEX­AN­DER VON HUM­BOLDT in Ober­fran­ken“ kom­plett: Die letz­ten bei­den Info­ta­feln wur­den gestern in Bay­reuth prä­sen­tiert. Anläss­lich des 150. Todes­tags Alex­an­der von Hum­boldts wur­de 2019 die GEO-Tour ent­wickelt und umge­setzt. Ins­ge­samt 18 Info­ta­feln erläu­tern das Wir­ken des jun­gen preu­ßi­schen Berg­be­am­ten Alex­an­der von Hum­boldt an sei­nen ehe­ma­li­gen Wir­kungs­stät­ten im Fich­tel­ge­bir­ge, im Fran­ken­wald und nun auch in Bay­reuth. In der Bay­reu­ther Innen­stadt, im Hof des Alten Schlos­ses, am fre­quen­tier­ten Durch­gang zum Ehren­hof steht nun, nahe des Berg­am­ts, das sich heu­te im Rück­ge­bäu­de der Regie­rung von Ober­fran­ken befin­det, die Tafel zum „Ober­berg­de­par­te­ment Bay­reuth“. Das Amt war für Hum­boldt eine Anlauf­stel­le, der als Berg­be­am­ter im Auf­trag des preu­ßi­schen Königs von 1792 bis 1796 den dar­nie­der­lie­gen­den Berg­bau in Fran­ken zu inspi­zie­ren hatte.

Eine wei­te­re Info­ta­fel erwar­tet die Besu­cher am Ein­gang des Öko­lo­gisch-Bota­ni­schen Gar­tens der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Bekannt­lich mach­te sich Hum­boldt, nach­dem er den Staats­dienst recht bald quit­tiert hat­te, auf in die bis dato noch wenig bekann­te Welt, nach Süd­ame­ri­ka, um dort die Natur zu erkun­den. Sein Ansatz, Pflan­zen und Tie­re zu sam­meln und zu bestim­men sowie die Geo­gra­phie und die Atmo­sphä­re zu ver­mes­sen und zu ana­ly­sie­ren, ist die Basis moder­ner Wis­sen­schaf­ten wie der Öko­lo­gie und Geo­öko­lo­gie. Wäh­rend sei­ner Tätig­keit als Berg­be­am­ter in Fran­ken erar­bei­te­te er sich die Grund­la­gen für sei­ne syste­ma­ti­sche Arbeits­wei­se auf der Basis der Erfas­sung gesam­mel­ter Daten.

Die GEO-Tour-Tafeln, davon etli­che im Land­kreis Bay­reuth, befin­den sich alle an tou­ri­stisch inter­es­san­ten Standorten.

In Bad Ber­neck weist eine Tafel am Den­dro­lo­gi­schen Gar­ten, wo sich damals auch das Berg­werk „Bestän­di­ges Glück“ befand, auf Hum­boldts Selbst­ver­such mit sei­ner Erfin­dung des „Lich­ter­hal­ters“, einem Indi­ka­tor für „mat­tes Wet­ter“, also sau­er­stoff­ar­me Gru­ben­luft, hin, den er nur mit Glück über­lebt hatte.

Die Info­ta­fel in Brand­holz erläu­tert, wie Hum­boldt in sei­nem Inspek­ti­ons­be­richt den Zustand der Für­sten­ze­che und den kom­ple­xen Auf­bau der Gold­la­ger­stät­te am Gold­berg beschreibt.

In Gold­kro­nach, wo er sich 1793 meh­re­re Tage auf­ge­hal­ten hat­te, gibt die Info­ta­fel einen Über­blick über meh­re­re Ört­lich­kei­ten, die Hum­boldt dort auf­ge­sucht hatte.

Eine wei­te­re Tafel in Bischofs­grün zeigt, was Hum­boldt hier vor­fand – ins­be­son­de­re den Föbers­ham­mer, ein „Frisch­feu­er“ zum Auf­schmel­zen des Roh­ei­sens, um den im Eisen von der Her­stel­lung noch vor­han­de­nen Koh­len­stoff zu ver­bren­nen, und eine Knopf­hüt­te, in der Grün­stein (Pro­te­ro­bas) zu schwar­zen Glas­knöp­fen ver­ar­bei­tet wurde.

Über einen QR-Code auf der jewei­li­gen Tafel kön­nen Inter­es­sen­ten einen Audio­text, ein­ge­spielt von der Stu­dio­büh­ne Bay­reuth, auf ihr Smart­phone laden und sich eine Geschich­te von und mit Alex­an­der von Hum­boldt erzäh­len lassen.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen gibt es im Inter­net unter dem Link www​.hum​boldt​-inober​fran​ken​.de. Eine Kar­te dazu ist beim Geo­park Bay­ern-Böh­men und an tou­ri­sti­schen Aus­la­ge­stel­len erhältlich.

Die Her­stel­lung der Info­ta­feln in Bay­reuth wur­de vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie geför­dert. Unter dem Begriff „regio­na­le Iden­ti­tät“ soll das Wir­ken Alex­an­der von Hum­boldts, ins­be­son­de­re auch in der Stadt Bay­reuth, sicht­bar gemacht und einem brei­te­ren Publi­kum gezeigt werden.

Land­rat Flo­ri­an Wie­demann und Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger freu­ten sich, dass mit den in Bay­reuth auf­ge­stell­ten Tafeln die GEO-Tour nun voll­stän­dig und das Wir­ken des jun­gen Alex­an­der von Hum­boldt in der Regi­on für Besu­cher erfahr­bar ist.