Abschluss der Mai­an­dach­ten mit Pre­digt auf dem Marienberg

Das Wallfahrtskirchlein der Schönstattbewegung auf dem Marienberg

„Wär­me, was erkal­tet ist – für Brenn­stoff sorgen“

„Das war heu­te die Krö­nung zum Abschluss der Mai­an­dach­ten“, so schwärm­te eine Gläu­bi­ge spon­tan am Ende der letz­ten Mai­an­dacht, die am 30. Mai auf dem Mari­en­berg gefei­ert wur­de. Diö­ze­san­prä­ses Mar­tin J. Emge und Schön­statt­prie­ster Andre­as Hor­nung luden an vier Sonn­ta­gen zu Mai­an­dach­ten ein, die sich the­ma­tisch am Pfingst­ge­bet orientierten.

Mar­tin Emge begrüß­te herz­lich an die 200 Marienverehrer*innen: „Ich freue mich! Soweit mein Auge reicht, ist der Berg besetzt und unse­re Mut­ter neigt sich uns zu!“ Die Volks­mu­sik­grup­pe aus Markt­graitz erwärm­te mit ihren Mari­en­lie­dern alle Gläubigen!

Aus­schnit­te aus der Pre­digt von Dom­ka­pi­tu­lar Mar­tin J. Emge:

Bren­nen­de Kir­che – anstecken­de Kirche

Das Bild von er bren­nen­den Kir­che Not­re Dame in Paris hat vie­le damals im März 2019 betrof­fen gemacht. Die­ses Kata­stro­phen­bild hat sich bei vie­len dau­er­haft eingeprägt.

Wäre das nicht ein star­kes Bild im über­tra­ge­nen Sin­ne? Ein Traum von Kir­che, in der das Feu­er spür­bar brennt und eine Kir­che, die Wär­me spendet?

Im Pfingst­saal steckt die Schlüs­sel­er­zäh­lung, die wir in der Lesung gehört haben. Maria erbit­tet das Feu­er. Sie steht für die beten­de Kir­che und ruft den Geist des Feu­ers her­ab. Maria hat als Braut des Hei­li­gen Gei­stes eine ganz enge Bezie­hung zu ihm. Durch ihn trägt sie unter ihrem Her­zen das Licht der Welt, das die Dun­kel­heit ver­treibt und Wär­me verbreitet.

Was vor 2000 Jah­ren mög­lich war, kann sich auch heu­te noch ereignen.

Als Chri­sten haben wir eine wich­ti­ge Auf­ga­be. Wir müs­sen uns von den Feu­er­zun­gen des Hei­li­gen Gei­stes anstecken las­sen, um ande­re hin­zu­füh­ren zur Chri­stus­be­gei­ste­rung, die stär­ker ist als alle Viren. Hier gilt: Anstecken erwünscht!

Wer immer nur Mas­ke trägt, den kann ich nicht erken­nen. Wir sol­len jedoch authen­tisch den ande­ren begeg­nen, ohne Mas­ke, ohne uns zu ver­stecken! So kann Kir­che in die Zukunft gehen.

Glau­ben ist Herzenssache

Wer die Mut­ter Got­tes ehrt, die Mai­an­dach­ten mit­fei­ert, dem wird warm ums Herz. Dabei wer­den Emo­tio­nen geweckt, es flie­ßen Trä­nen, ganz unter­schied­li­che Gefüh­le kom­men ins Spiel. Der Glau­be steckt vol­ler Emo­tio­nen und wir sol­len den Glau­ben wei­ter­schen­ken, der in unse­ren Her­zen fest ver­an­kert ist. Maria, unse­re Mut­ter hilft uns dabei.

Krug­post, eine Spe­zia­li­tät der Schön­statt­be­we­gung und sie wärmt

Im Hei­lig­tum steht vor dem Altar ein Krug. Dane­ben lie­gen auf einem Stän­der Anlie­gen­zet­tel. Es tut so gut, sich alles von der See­le auf die­se klei­nen „Brief­vor­la­gen“ zu schrei­ben. Alle gro­ßen und klei­ne Anlie­gen, die so schwer auf unse­ren Her­zen lie­gen, adres­sie­ren wir an die Mut­ter Got­tes, unse­rer Fürsprecherin.

Ein­mal geht es also dar­um, fest­zu­hal­ten, was mich im Inner­sten bewegt.

Dann heißt es: „Mein Geschenk für Dich“ – hier kann ich der Mut­ter Got­tes etwas schen­ken, was mei­ne Umge­bung erwärmt. Mei­ne Krea­ti­vi­tät ist gefragt. Wem kann ich eine Freu­de berei­ten, so dass es ihm warm ums Herz wird?

Das Krug­post­schrei­ben befreit die See­le. Die Sor­gen wer­den leich­ter, weil wir sie der Mut­ter Got­tes anver­traut haben. Mit der Krug­post wird im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes für Brenn­stoff gesorgt. Am soge­nann­ten Bünd­nis­abend, jeden 18. des Monats, trifft sich die Schön­statt­fa­mi­lie. Am Ende die­ses Abends wird die Krug­post ver­brannt. Sie geht in Flam­men auf. Wir dür­fen dahin­ter das Feu­er einer ech­ten inne­ren Lie­be der Mut­ter Got­tes spü­ren, wenn die Zet­tel Feu­er fangen.

Resü­mee: An mir liegt es

An mir liegt es, ob mein Glau­be authen­tisch ist, oder ob ich ihn hin­ter einer Mas­ke verstecke.
An mir liegt es, mei­ne Freu­de und mei­ne Begei­ste­rung am Glau­ben im All­tag zu leben und so ande­re mit dem Virus der Lie­be Got­tes anzu­stecken, Wär­me zu verbreiten.

An mir liegt es, dass die Kir­che eine bren­nen­de, eine anstecken­de, eine zukunfts­fä­hi­ge Kir­che der Zukunft.


Das seit 1996 bestehen­de Schön­statt-Zen­trum Mari­en­berg ist ein kirch­li­ches Bil­dungs- und Begeg­nungs­zen­trum mit viel­fäl­ti­gen kul­tu­rel­len und spi­ri­tu­el­len Ange­bo­ten. Die Kapel­le hat sich zu einem belieb­ten Mari­en­wall­fahrts­ort ent­wickelt. Mit sei­nem Pan­ora­ma­blick und der aus­ge­präg­ten Will­kom­mens­kul­tur ist die­ser Ort längst zum Geheim­tipp in unse­rer Regi­on geworden.